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Ich habe neulich ein nettes Mädel kennengelernt, zur Hälfte Schweizerin. Eine ihrer "Regeln" war, dass sie ihren zukünftigen festen Freund (nur /schon) einen Abend in der Woche sehen möchte...
Ich hatte lang genug Fern- bzw. Wochenendbeziehung deshalb werde ich meine nächste feste Freundin öfter als zwei oder drei Mal pro Woche sehen. Aber man sollte auch Zeit für sich selbst finden. Liebesduseleien hin oder her müssen nicht so sein aber ab und zu mal ein paar liebe Worte sind schon Standard. Ebenso sollte man sich über den Tagesalltag austauschen. Ständiges SMSen oder Telefonieren ist mir aber auch nichts. Blume(n) oder andere kleine Aufmerksamkeiten ab und zu schenken gehört für mich genauso dazu wie andere kleine oder grössere Überraschungen oder hier und da mal ein Liebesbrief.

Die Liebe erträgt eher keine - seelische - Ferne. Tägliches, stündliches oder minütlisches Liebesbezeugen kommt nur in Schmusefilmen vor.

Schön, dass wir so viel Zeit haben, uns über solche Fragen mitzuteilen...die technische Welt ermöglicht vieles...Fragen beschäftigen auch mich, wie jeden von uns...und jedes mal, wenn ich etwas darüber lese, kommt bei mir die Frage ob mir das weiterhilft. Mir fehlt dann die Nähe zu den Schreiberinnen und Schreiber, innerlich werde ich nicht wachsen dadurch...mein Verstand hat da nichts zu melden, der hat eh keine Ahnung.
Es ist meine Aufgabe mir treu zu sein und das möglichst oft zu zeigen...mein gegenüber ist irgendwo da draussen und ich werde SIE nur kennenlernen wenn ich raus gehe mit meiner Liebe. Und wenn beide bereit sind, dann gehen wir einen Weg zusammen, und wenn die Berührtheit nicht mehr da ist...dann wird sich zeigen ob wir auch auf unterschiedlichen Wellen ein Weg zusammen tanzen mögen...es braucht immer zwei die wollen, bei sich bleiben können.
Meine Erfahrung ist, dass wir heute sehr schnell davonziehen, von der Liebe davonrennen, die Möglichkeiten für neues sind so gross und verlockend...und oft auch täuschend.
Mich freut es sehr, wenn ich eine Partnerschaft im aussen erlebe, wo mir ein Gefühl von miteinander in Liebe entstehen lässt...
Der Täuschung Werk ist undurchdringlich,
die Netze, die sie webt, sind zahllos,
unerschöpflich ihre heitren Bilder,
die Schleier über Schleier häufen.
Ihrem Zauber verfällt ein jeder,
der danach dürstet, getäuscht zu werden. (EMERSON)
Finde ich für mich sehr passend...bleibe auf meinem Weg, der nur im hier und jetzt sichtbar ist...und jetzt?

ich denke auch, dass jeder das wieviel, zuviel, zuwenig für sich selber entscheiden muss. da hat jeder mensch seine eigene auffassung. mir persönlich wäre es zuviel, wenn ich einen partner jeden tag sehen würde, inkl telefonieren, schreiben etc mir würde es schon vollkommen reichen einen partner ein oder zwei mal die woche zusehen, müssten uns auch nicht jeden tag hören, aber wie gesagt jeder mensch ist anders und jeder darf und kann selber entscheiden wieviel nähe er möchte oder nicht...

Wenn ich mir das so überlege...DU musst dir zuerst mal selber darüber klar werden, nur du alleine, das ist schliesslich auch eine Charakterfrage, da kannst du noch so viele Leute fragen, jeder denkt da anders! Also überleg dir mal ganz schön in Ruhe was du willst oder was du NICHT willst und dann kommunzierst du das auch so. Wenn die andere Person das nicht versteht, passt ihr nicht zusammen oder müsst nen Kompromiss eingehen.

Gefällt mir sehr deine Einstellung SI_NO! Und ich stimme dir völlig zu, was Nähe, Distanz und eigene Bedürfnisse erklären angeht. Es hört sich vielleicht komisch an, aber wenn man seinem Gegenüber eine Gebrauchsanweisung über sich selbst gibt, ist vieles einfacher...

Das mit den tausenden liebesbezeugungen, ständig sms usw. mag vielleicht in der ersten phase des verliebtseins ok sein, wenn die beziehung aber schon ein paar monate oder jahre gesehen hat, ist es schlichtweg kontrollwahn.

wenn du mich fragst, ich sehe es ganz genau so wie pink:
You taste so sweet but i can't eat the same thing every day...


man kann räumlich sehr nah sein, und trotzdem meilenweit voneinander entfernt

zu diesem thema gibts nen schönen beitrag im letzten NEON...
www.neon.de

wenn man zusammenwohnt, jeden abend zusammen einschläft und jeden morgen zusammen aufwacht ist man sich automatisch sehr nah! ausser man ist beziehungsgestört und braucht 3 tage die woche für sich, dann geht das natürlich nicht.

Deine Frage und einige der Antworten darauf sind gute Beispiele unserer verkopften Sicht auf Liebe und Beziehungen. Ist doch egal, was richtig oder falsch ist! Wenn eine Beziehung in die Hosen geht, dann sicher nicht, weil man nicht fähig war, das perfekte Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz zu finden. Hast du Lust auf deinen Schatz, melde dich oder geniesse es, dass er sich meldet. Willst du Abstand, bist du frei, es ihm wissen zu lassen. Ich weiss nicht, wie jung deine Liebesgeschichte ist. Aber geht es dir schon heute auf die Nerven, dass dich dein Schatzerl immer aufsucht, dann frage dich doch lieber, ob du grundsätzlich diese Beziehung wünscht. Denn ich bin überzeugt, dass man spürt, wie Menschen wirklich sind. Selbst wenn man es schafft, Verhaltensregeln aufzustellen, heisst das nicht, dass man im Innersten danach leben will.

Also, bei mir siehts so aus: Vor 7.5 Jahren Traummann kennengelernt, seit 2 Jahren verheiratet, seit 38 Wochen schwanger. Wir verbringen oft den Morgen zusammen, oder kuscheln und reden ca 20min bevor er arbeiten geht. Mittags gibts oft ein Telefon (Wie läufts bei dir, mit wem warst du im Mittag, über was habt ihr diskutiert etc dabei gibts oft eine kleine Minidiskussion zwischen uns und wir merken, wie genial wir zusammenpassen und die geilsten sind), nach der Arbeit gibts oft noch ein Telefon (Brauchen wir noch Brot, soll ich noch einkaufen gehen etc) und die Abenden verbringen wir oft zusammen (also zusammen Essen z.B. ca 5 von 7 pro Woche). Wenn wir aber getrennte Abende haben, braucht es mindestens noch ein langes Kuscheln&Reden vor dem Insbettgehen.
Wir würden es nicht anders wollen und geniessen diese Nähe und Verbundenheit. Für einige ist es Tabu, tagsüber zu telefonieren, weil sie sich dann abends nichts mehr zu sagen haben. Wahrscheinlich ist's eben schon so: Wenn's passt, dann passt's.

Immer wieder mal Abstand halten tut einer Beziehung sehr gut. Wenn man sich täglich sieht oder sonst auf irgend eine Art dauernd erfährt, besteht die Gefahr, das eine Beziehung langweilig wird. Klar, ist bei jedem Paar wieder anders (besonders bei "Premium"-Verliebten ;-) ).
Schlussendlich gibt es doch fast nichts schöneres, als sich gegenseitig zu vermissen und sich dann umso mehr zu erfreuen, wenn man den Partner wieder sieht und man der Liebe wieder freien Lauf lassen kann und sich gute Stunden zusammen verschafft.


Einerseits eine Frage des Alters. Wenn ich die PC Umgebung unserer weiblichen Auszubildenden so betrachte... über und über mit gelben post-it Zettelchen vollgekleistert mit den süssesten Liebesbezeugungen, die man sich denken kann – mein Gott, ich geb es zu, manchmal werde ich also echt neidisch und wehmütig... Andererseits ist es doch ein Paradox, dass sich oft zwei Menschen in Liebe zusammen schliessen, die ein gänzlich gegenteiliges Nähe-Distanz Bedürfnis haben. Genau dann kommen deine Fragen auf und können zu unzähligen Verletzungen und schlussendlich zum Abbruch einer Beziehung führen. Eine gelungene Leitbildspiegelung wäre dann ja, wenn beide die jeweils fremden Anteile im eigenen Leben integrieren könnten. Nur setzt das reife Persönlichkeiten voraus. Aber wer befindet sich schon im Normalzustand, wenn er frisch verliebt ist? Die Lösung kann harte Arbeit bedeuten. Herausfinden, welche Art von Nähe man braucht um sich sicher und geborgen zu fühlen; ungeeignete PartnerInnen frühzeitig zu erkennen und für eine enge Beziehung auszuschliessen (gar nicht einfach, aber Rückschläge sind Teil des Prozesses und Fehler dürfen immer wieder gemacht werden:-); dann das Wichtigste, die eigenen Bedürfnisse klar und deutlich kommunizieren, von Anfang an! Auch wenn es die ersten Male mit Angst und Herzklopfen von den Haarspitzen bis zu den Fusssohlen verbunden ist, es lohnt sich. Und wenn man sich seines Grundbedürfnisses nach Nähe bewusster wird, kann man endlich fühlen, dass man auch ein Bedürfnis nach Distanz hat. Oder umgekehrt. Mit der Zeit begegnet man dann Menschen, die emotional gleich ticken. Und dann ist das Thema endlich vom Tisch und man kann lustvoll über Sachthemen streiten! Zum Beispiel über die Zahnpastatube...griiiiins!!!