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Sorry, vielleicht ist das hier ja die Satire-Ecke, daran hatte ich noch gar nicht gedacht («risikoarmes Investment» ist der Brüller des Tages - selten so etwas unbedarftes gelesen!) … ansonsten, scheint mir, müssten einige dringend ihre Weltbilder und/oder ihre Freunde kritisch hinterfragen. Livanto hat es auf den Punkt gebracht: «Wer will findet Wege, wer nicht will sucht nach Gründen» … nuffsaid!

Habe noch einmal den ganzen Thread durchgelesen. Ich bin fassungslos! Die meisten Statements triefen vor Selbstmitleid, Frust, abgelöschter Weltsicht und schwärzestem Pessimismus. Typischerweise von denen, die keine Kinder haben. Schlechtreden lässt sich alles, das kann jedeR. Woher kommt das? Seid ihr etwa ZürcherInnen? Hört auf zu lästern, reisst euch zusammen und nehmt den Finger raus. Soviel übersättigte Degeneration ist nur noch peinlich. Redet nicht, handelt ... macht was draus!

Gründe für/gegen Kinder? Nun, wenn in der Vergangenheit so gedacht worden wäre, wären wir schon längst ausgestorben. Lasst dem Leben Raum, und so oft entscheidet es einfach selber. Bezüglich "heute sind so schlimme Zeiten"... war das Mittelalter besser? oder irgend eine andere Zeit? Die Qualität steckt in dem, was wir daraus machen. (und, ok, heute haben wir es ungleich schwieriger, weil mehr Entscheidungsmöglichkeiten betreffend Kinder haben.) Alles lässt sich nicht mit dem Verstand lösen, egal für wie intellektuell wir uns halten.


beziehe mich hier lediglich auf die hauptfrage.
obwohl sie mir total egal sind... aber kann man wirklich ohne gewissen & gedanken ein kind in diese welt setzen?!
immerhin reden die meisten davon wieviel schlimmer alles ist & wird.
bin zwar keine frau, aber ich denke mal es wäre mir egal was andere sagen & bestimmt ist man wegen dem nicht weniger frau - früher wärst du als hexe auf dem scheiterhaufen gelandet, heute bist du nicht gesellschaftstauglich...
für mich ist es so oder so total tabu & reine zeitverschwendung, genauso wie haustiere oder hauspflanzen.

...ich verstehe schon mal gar nicht, wie man "kinder-kriegen" als eine sache/entscheidung verstehen kann, für die man ?triftige? gründe braucht! und das mehr als zwei! und ich nehme an, diese gründe müssen auch umbedingt äääusserst vernünftig sein.
...und diese fraktionen-aufteilung...weshalb dieses schwarz-weiss denken..?! ich bin froh, dass das nur deine anschauung der dinge ist und die realität etwas mehr vielschichtigkeit zulässt.

da gibt es ja sehr interessante Ansätze! Für mich zoomts als Ganzes etwas zu nah ran, denn solche Fragen stellt sich Frau nur, wenn die Gesellschaft in der sie lebt so gesättigt wie die unsrige ist.
Übergeordnet gibt es da den implantierten Lebensauftrag, sich zu reproduzieren. Jede Frau die ich kenne, hat diese Stimme schon gehört.
Hormonbedingte Weckrufe und Bedenken bezüglich sozialer Integration mit oder ohne Kinder sind nachfolgend und brauchen aus meiner Sicht darum nicht so stark gewichtet werden.
Meine Antwort auf Madame's Fragen - wer will findet Wege, wer nicht will sucht nach Gründen ;-)
Dabei sind natürlich die bemittleidenswerten Frauen ausgeschlossen, deren unbedingter Kinderwunsch aus welchen Gründen auch immer nicht erfüllt wird.
Für mich kann ich sagen: Kinder zu haben und verantwortungsvoll aufzuziehen ist eine der herausforderndsten, vor allem aber sinnhaftesten Lebensaufgaben, die ich kennen gelernt habe.

Es ist vielleicht bisschen übertrieben für diese Diskussion, aber ich bin mal so frech und sag was gesellschaftskritisches. Mich selbst natürlich mit der Kritik nicht ausgenommen.
Ich finde den heutigen Durchschnittsschweizer Lebensstil ab 30, ob mit oder ohne Kinder, im wesentlichen egoistisch. Andere haben es ja schon gesagt, man igelt sich mit dem Partner ein, die Probleme der Freunde kümmern einen nicht (man hat nur noch Freunde, die einem Spass machen), man tut halt das, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist und wohnt, wo es steuertechnisch am billigsten ist. Man isoliert sich sozial, man gibt und nimmt nichts von anderen, es ist kein Austausch da. Und diese Leere, die aus dem Ausklinken kommt, die füllt man dann vielleicht mit Kids.
Aber das finde ich jetzt wirklich nicht besonders altruistisch, jedenfalls nicht automatisch. Man schafft sich diese "Idylle" ja für sich selbst. Weil man eine Familie und ein Zuhause will.
Insofern, liebe Madame Schröder, würde ich sagen, du kannst dieses "Egoismus"-Argument komplett vergessen.
Und seien wir ehrlich, keine Liebe ist einem so sicher wie die Liebe seiner Kinder. Es ist also ein ziemlich "risikoarmes Investment", seine Liebe in den Nachwuchs zu investieren, denn da kommt ja ganz sicher was zurück. Und das passt vom Denken her genau in unsere egoistische Zeit. Nur ja nicht in Freunde oder die Kinder anderer Leute seine Liebe investieren, nur ja nicht sich für was engagieren, das sich eventuell nicht lohnt und das vielleicht niemand anerkennt!

Das is überhaupt eine Frage, die ich gern an euch richten würde: Gibt es das, ein „Leben mit Kind“? Hier kommt’s mir oft so vor, als gäbe es das Leben und, ein bisschen abgespalten und fast schon unrealistisch verwaschen, „die Kinderecke“ (hier wird hauptsächlich organisiert, angemeldet, herumkutschiert, auf die Uhr gesehen, gerechnet). Berichtigt mich, wenn ich einen falschen Eindruck habe.
In Südamerika zum Beispiel hab ich überall Menschen gesehen, die ihr Erwachsenenleben ganz normal weitergeführt haben – und die Kinder waren dabei, ein selbstverständlicher Teil davon. Ich konnte da nicht fragen, ob das aus was auch immer für Gründen zwangsläufig so ist oder ob die Leute da einfach nicht so viel darüber nachdenken (mein Spanisch hätte eine derartige Diskussion nicht überlebt.).
An guten Tagen denke ich: Klar, unser Kind kommt mit, wenn wir das und das und das machen, wir bringen ihm bei, was wir können, zeigen ihm, was uns wichtig ist und lassen es selbst entdecken, was ihm wichtig sein könnte, das wird cool!
Aber dann zweifle ich wieder daran, dass das hier möglich ist und frage mich sogar, ob wir unserem Kind nicht irgendwas verbauen in unserer Leistungsgesellschaft.

Genau, Madita, gut auf den Punkt gebracht.
Eine meiner Freundinnen hat mir sinngemäss erklärt, die „traute Zweisamkeit“ hätte jetzt lang genug gedauert – es wäre langweilig geworden. Das ist mir durch Mark und Bein gegangen.
Siegmännchen hat was ganz Schönes geschrieben: ein Kind zu zeugen als grösstes Zeichen der Liebe zum Partner/zur Partnerin. Da steht ein wichtiges Fundament, auf das man bauen kann. Und vor allem: Wenn ich mich als Frau auch noch auf meinen Partner konzentrieren will, trägt das Kind nicht all die Last auf seinen Schultern, den Lebenssinn zu generieren.

kenne diverse Eltern, meist aber Frauen, die gegen 40, wenn sie beruflich nicht mehr weiterwissen bzw den Durchbruch nicht geschafft haben (vor allem Akademikerinnen auf dem Abstellgleis und gewisse 'Kreativberufe'), sich beginnen für Kinder zu entscheiden. Oft kommunizieren diese wahlweise, sie hätten ihre Karriere wegen dem Kinderhaben nicht geschafft, aber wer sie näher kennt, weiss wies tatsächlich war. Mami-sein als alternativer Lebenstil ausserhalb der vorher gelebten beruflichen Konkurrenz.....

Hallo Madita. Du bringst mit deinem Beitrag einen völlig neuen Aspekt, der bisher noch nicht behandelt wurde, exakt auf den Punkt. Vielleicht ist dies tatsächlich der Fall bei vielen Eltern zwischen 25 und 40, die alles haben und mit einem Kind das langweilige Leben etwas auffrischen möchten.

Interessantes Thema, das mich auch gerade beschäftigt, da Frau und single und um die 30. Der Kollegenkreis wird mehr und mehr von Verlobten, Ehepaaren und Eltern bestimmt.
Manchmal frage ich mich, ob Leute Kinder wollen, weil sie sich sonst mit ihren Zweierbeziehungen und dem geregelten Leben langweilen. Sie haben jedes Abenteuer und jede Gefahr mehrheitlich aus ihrem Leben gestrichen, man hat Geld, eine feste Adresse, einen Job etc.
Kinder stehen für Chaos, Lebendigkeit, Spiel, Herzigkeit, intensive Emotionen und spenden all denen Sinn, die ein bisschen ratlos sind, wofür das Leben eigentlich gut ist. Und helfen denen, die leider mit Erwachsenen keine Verspieltheit mehr kennen, kein Chaos und kein Herzigsein. Kinderkriegen, eigentlich als Ausdruck von Ratlosigkeit und der Angst, sonst emotional total durch das erwachsene sich-anöden zu verkommen.
Okay, das denke ich nur, wenn ich gerade ganz schwarzmalerisch drauf bin.
Immerhin will ich ja auch Kinder. Vermutlich genau aus den Gründen, die ich vorher beschrieben hab. Autsch.

ich - mann, 43, kinderlos. & - zugegeben ein schwarzmaler mit düsteren bildern für die zukunft unserer zivilisation. die erde IST ein ort nicht endender kriege, gewalt, armut etc...
wir hier in mitteleuropa leben noch im luxus, trotzdem gibt´s massive zunahmen von psychischen krankheiten, weil wir (mit oder ohne kinder) nach einem glück suchen, das es nicht zu geben scheint.
europa hat seit 1945 die längste friedensphase seiner (dukumentierten) geschichte, wahrscheinlich ist die nach dem II. WK geborene generation die erste, die noch keinen krieg erlebt hat. gibt es irgendeine garantie, dass das für ewig so bleibt (siehe balkan in den 90ern).
abgesehen von solchen szenarien wäre ICH persönlich überfordert mit den gesellschaftlichen anforderungen, die kinder / familie automatisch mit sich bringen würden.
darum für mich ganz klar: nein - ich hätte keine "gründe", keinen kinderwunsch.
aber - vor den menschen, die es schaffen, persönliche herausforderungen zu meistern & gleichzeitig kindern die nötige liebe & nähe zu geben, ziehe ich den hut.

@MadameSchröder: Du sprichst mir dermassen aus der Seele, unglaublich. Verfolge diesen Post hier sehr aufmerksam und es ist gut zu wissen, dass auch noch andere sich damit auseinandersetzen.

@Rainforest
Und weiter?