Kommentare

Ach... Beim Titel dachte ich es gehe darum, dass sich Paare zusammentun um gemeinsam ein (1) Kind zu haben, mit dem Ziel der Bevölkerungsreduktion...
:'D

Das macht die Co-Elternschaft ja nicht besser? Nur weil es dies jetzt noch nicht gibt, erkennt man die Probleme noch nicht. Es entstehen nicht nur Kinder zweier hochverliebeter Menschen, sondern es gibt ja auch viele Beziehungen, die wirklich funktionieren und halten. Eine Beziehung hat man sowieso auch in der Co-Elternschaft, ob mit oder ohne Liebe. Und vermutlich liegt es mehr am Menschen und seinen Eigenschaften wie am Beziehungsstatuts, ob es zu Konflikten und Streitereien kommt.

Es ist die gleiche Utopie wie die zweier Verliebter, die glauben, ein Kind wäre die Erfüllung ihrer Liebe und brächte für die Partnerschaft ewige Glückseligkeit und Lebenssinn. Was in den seltensten Fällen so funktioniert. ;-)
Und besser als die Utopie, beim Sex drauf zu vertrauen "dass schon nix passiert", wenn man es mit der Verhütung nicht so genau nimmt. Wenigstens ist die Schwangerschaft beiderseits weder ungeplant noch ungewollt.
Es ist für die, die sich das zutrauen, jedenfalls einer vieler möglicher Lebenswege und anders als das Ewiggestrige, mit neuen Hürden und neuen Chancen.

Auf dem Papier funktioniert im vornherein immer alles super. Auch bei den Paaren, die jahrelang zusammen sind und dann sorgfältig ein Kind planen, das Zusammenziehen usw.. genau so wird es bei der Co-Elternschaft sein.. wie es dann funktioniert, das kann man sowieso nie planen. Das ganze scheint mir eher eine Utopie für paarungsunfähige Egozentriker.

seien wir ehrlich, ob es Verbindungen gibt oder nicht, wissen wir erst in zehn Jahren.
Das Schicksal des 3D-Vaters aus dem SRF-Dok begründet auf demselben Grundsatz, der einen miesen Richter damals die elterliche Obhut über das Platzspitzbaby der schwerst drogensüchtigen Mutter zusprechen liess.
In beiden Fällen soll verhindert werden, dass die Mutter Sozialhilfe bezieht - oder zumindest soll der Bedarf so tief wie möglich gehalten werden. Das begründet diesen irrwitzig scheinenden Druck auf die Leistungsfähigkeit des Mannes.
Der Staatstopf soll für den Scherbenhaufen, den zwei mündige angerichtet haben, nicht aufkommen müssen - so soll das Interesse der Öffentlichkeit gewahrt werden...
Welchen Wert dann eine Abmachung hat, die zwei Co-Eltern getroffen haben, bevor der eine Part krank wird oder sonst nicht mehr erwerbstätig sein kann, darauf dürfen wir gespannt sein.
Unfall, Erbfolge, aber vor allem der Umgang mit der elterlichen Obhut, die ja vorab geregelt wurde...
Bestimmt wie heute schon; ganz "zum Wohle des Kindes" - na dann - wohl bekomms...

Wo ist die Verbindung von Co-Elternschaft und geschiedenen Vätern?
Für Heiratswillige gibt es die Form der Eheverträge, für alle anderen notarielle Niederschriften...
Die Chance, bei Co-Elternschaft ins offene Messer zu laufen wie in Paarbeziehungen ist m.e. Geringer, weil von Beginn an die emotionale Ebene wegfällt und mehr Verstand in der - sehr gezielten - Kinderplanung mitspielt.
Nichtsdestotrotz sollte man sich wohl immer - Unfälle mal ausgenommen - sehr gut überlegen, mit wem man ein Kind zeugen und großziehen möchte. Eine Garantie gibts im Leben für nichts.
Co-Elternschaft ist jedenfalls eine sehr interessante Lebensform, weil es keine Norm- und Moralvorstellungen in der Gesellschaft dafür gibt. Mutig, wer sich dies vorstellen kann und gezielt verfolgt.

Wer die Realität zu geschiedenen Vätern und deren Kindererziehung in der Schweiz wissen will, der schaue die SRF Doku «Alleinerziehende Väter – Ihr Kampf um Anerkennung».
Darin etwa das Beispiel eines geschiedenen Mannes, der Kinder bei sich grosszieht, Haushalt führt und Teilzeit arbeitet, und der Ex mit guter Scheidungsanwältin monatlich 3500 Fr Unterhalt zahlen muss - mehr als er in seiner Teilzeitarbeit überhaupt verdient.
Eine völlig perverse Rechtssprechung. Männer sollten sich darüber informieren, bevor sie so feministischen Schlangenfängerinnen wie Cloe auf den Leim gehen.
www.tagesanzeiger.ch

Und das alles nur, damit sich Mann und Frau nicht mehr lieben müssen?

und was soll hier nun besser sein als auf herkömmlichen Weg schwanger zu werden. Probleme sind auch hier vorprogrammiert. Genauso kann man den Co-Vater plötzlich nicht mehr toll finden oder zu toll. Oder der Co-Vater verliebt sich Hals über Kopf und seine Partnerin will auch noch ein Kind, womit die Co-Partnerschaft gestört werden kann.
Man kann nich alles planen im Leben, wo bleibt eigentlich die Spontanität. Wenn es so weitergeht gibt es dann für den Mann die Roboter-Mutter, die das Kinde welches im Reagenzglas gezüchtet worden ist betreut, während er zur Arbeit geht.

Einerseits gelebte Realität - andererseits immer noch diskriminiert. (z.B. wenn es nicht so schnell und reibungslos klappt wie bei Mathilda. Im Durchschnitt dauert es mit der Methode nämlich 2 Jahre und wenns Schwierigkeiten gibt, bezahlt die KK rein gar nichts für nichtheterosexuelle Paare.. )
Viele Kinder werden ganz bewusst und gewünscht auf die Welt gesetzt, egal ob nun traditionelle Familie, Einelternfamilie, Adoption usw. Bei Co-Elternschaften sind dies 100 % - kein einziges dieser Kinder kommt ungeplant und doer ungewollt auf die Welt und das ist doch super.

Diejenigen Männer, die in diesem Zusammenhang künftigen Müttern Egoismus vorwerfen, haben das Prinzip einer Co-Elternschaft nicht ganz begriffen, dünkt mich... ;-)
"Man trifft für sich sämtliche Lebensentscheidungen im Grunde aus egoistischen Motiven heraus"
Eben, das meinte ich. Dass Kinder krass viel Zeit und Geld brauchen, dass man damit der Gesellschaft etwas gutes tut, dass ist mir klar. Dass aber der "Nutzen", wenn man das mal so nennen darf, die Kosten überwiegt, das ist eben auch so...
Tja, das ist die Frage, welche Lebensweise egoistischer ist, ob mit Kindern oder ohne. Solidaritätsprinzip und Dienst an der Gesellschaft vs Selbstverwirklichung (ob durch Kinder oder Job oder Hobby, ...)
Ich sehe nicht, dass einer der Wege egoistischer sein soll als der andere. V.a. Denke ich merken Eltern ziemlich schnell, dass Kinder haben - im Gegensatz zum sich Kinder wünschen - sehr sehr wenig mit Egoismus zu tun hat, sondern zumindest vorübergehend mit beinah völliger Selbstaufgabe ...
Man trifft für sich sämtliche Lebensentscheidungen im Grunde aus egoistischen Motiven heraus, und nicht aus Selbstlosigkeit gegenüber der Welt. Oder bist du ein Franziskaner oder Karmelit, Hugo? ;-)
Aber ist Kinder zu haben nicht von vorneherein egoistisch? Niemand setzt Kinder in die Welt, um für genügend Bevölkerungswachstum in der Schweiz oder die Arbeitskräfte von morgen zu sorgen, und als Alterssicherung sind sie heutzutage auch nicht mehr nötig.
Nein, man bekommt doch Kinder, weil man die Elternschaft erleben will, vielleicht weil man etwas von sich weitergeben will, weil man Kinder süss findet, weil man etwas erschaffen will, das Bedeutung oder Wirkung für die Zukunft hat. Also aus egoistischen Gründen, irgendwie.

Wenn egoistische Frauen Kinder alleine haben wollen, sollen sie nicht wie üblich die hohle Hand machen bei Männern und Staat, sondern mindestens selbst für die Kosten aufkommen. Rosinenpicker-Feminismus braucht unsere Gesellschaft nicht.
So bald das hier auf den Markt kommt, werde ich mir das wohl mal näher anschauen.
motherboard.vice.com
Dann gibt es auf keinen Fall mehr ein "ups, Pille vergessen".
Naja, pimp. Anders rum kann man auch sagen, dass Männer die keine Kinder wollen bitte auch in der Verhütung derselben konsequent handeln sollen und selbiges nicht den Frauen zu überlassen. Mit einer Vasektomie wäre man da i.d.R. Auf der sichersten aller Seiten. Aber davor ziehen halt auch wieder viele den Schwanz ein.
In diesem Zusammenhang ist kein Geschlecht das bessere.

Nachdem ich mitbekomme, wie sehr sich die Freundin eines Kollegen seit der Geburt verändert hat... und nachdem er überlegt, ob es nicht für alle einfacher wäre, wenn er nur noch Elternteil wäre und nicht mehr Partner... finde ich das Modell auf einmal gar nicht mehr verkehrt.
Vor allem werden dabei nur die Männer Väter, die es auch wirklich wollen, und nicht die, die sich so lange von ihrer Partnerin beschwatzen lassen, bis sie widerwillig einwilligen.

mich würd interessieren, ob nur in meinen Ohren zwischen diesen an sich interessanten Fragen so viele Nebennachrichten mitschwingen...
Wer, wenn nicht die Schweiz - würd ich der ersten Frage entgegnen...
Gewagt? "Hmm, uups schwanger geworden", "jaja - klar bist du der Vater", "ich kann mir auch nicht erklären, wie das geschehen konnte" und solche Geschichten gibt es seit Menschengedenken und wie die Planung der Mathilda aufzeigt, gab es seit der Erfindung der Spritze noch abenteuerlichere Wege, Mutter zu werden. Selbst Fachleute hielten diese Technik für "praktisch unmöglich" - nun ja, Mathildas Mutter hat genau einen Anlauf gebraucht um so schwanger zu werden, interessant!
Somit haben das sicher einige Mütter "gewagt" - der Co. hat seine Einwilligung halt erst hinterher gegeben, oder geben müssen...
Nun wird's so dargestellt, als wäre dieses neue Co. eine wahnsinnige Errungenschaft - für mich ist es logische Folge gesellschaftlicher Veränderung und höchste Zeit dafür.
Auch gibt es nicht wenige Männer, die daran einen Gedanken verlieren und es ist den Kindern der Zukunft zu gönnen, auch mit ihren Vätern in vorab geregelten Verhältnissen aufwachsen zu dürfen.
Insgesamt gefällt mir der Co-Gedanke sehr gut. Auch die Rolle des väterlichen Protagonisten in Mathildas Leben überzeugt - er weiss von Anfang an, worauf er sich einlässt - und vor allem, das Mädchen wird ihren Vater kennen - dass wir es doch mal noch soweit gebracht haben :-)
Ob das tatsächlich bedingt, in einer jungen Beziehung auf Sex zu verzichten - ich glaube es nicht, denn die Vereinbarung tritt an die Stelle früherer Schnittstellenregelungen - die Fronten sind entspannend klar, das wünsch ich jedenfalls allen, die sich mit dieser Idee befassen, das Eltern werden noch vor sich haben und ihre Rolle ernster nehmen, als die Gruppe, die Ristretto treffend beschrieben hat...

In einigen Stämmen in Nordamerika soll es üblich gewesen sein, dass die Brüder der Mutter den männlichen Part der Elternrolle übernommen haben.
Hört sich ähnlich an, hat den Vorteil dass mir mein Leben lang klar ist: Wenn meine Schwester Kinder kriegt, bin ich zuständig, mit allen Konsequenzen für die Lebensplanung und -führung.
Nur wohlüberlegt will es sein, denn das fehlende Bewusstsein für den Unterschied zwischen Liebe, Lust und Loyalität (vom "Flexibilität um jeden Preis"-Lebensstil gefördert) steht auch bei dieser Organisationsform bereit um Fallstricke zu werfen.
Ich persönlich komme eher in das Alter in dem ich daran denken könnte Enkel zu adoptieren, aber klar, warum nicht.