Kommentare

Ich finde diese Diskussion sehr spannend – ich selbst habe die Erfahrung gemacht mich in Beziehungen voll aufzugeben in dem Glauben ich tue das, weil ich die Frau liebe und ich Sie um jeden Preis glücklich machen will. Na ja – es ist definitiv ein Ansatz aber leider nicht der Richtige. Man kann sich selbst nicht aus dem Weg gehen und irgendwann kommt man wieder zu sich – dann heisst es "du hast dich verändert". Es gibt viele falsche Gründe mit jemand anderem eine Beziehung einzugehen - die wichtigste Beziehung jedoch ist die mit sich selbst. Ich weiss es mag sich ein wenig egozentrisch lesen, aber es ist die einfache Wahrheit. Jeder Mensch der sich selbst liebt und aus den richtigen Gründen eine Beziehung eingeht, hat der hauch einer Chance es tatsächlich zu schaffen. Zur Frage ob Männer eine Beziehungsmama brauchen ist daher einfach zu beantworten - Nein. Jemand der sich völlig aufgibt (ausser er wählt dies bewusst/leider kann es auch unbewusst passieren) wird auf die Dauer nicht glücklich und eine Frau der sein Partner ständig rumkommandieren muss, wird es eben auch nicht (ausser sie möchte das).

Alter ca. 30-35...
Ich glaube auch, dass dem Mann einfach viel mehr egal ist als der Frau.
Er hat keine Lust zu diskutieren und darum macht er es einfach ihr zuliebe.
Und dann unter Freunden: ,meine Alte nervt schon wieder!'
;)

vielleicht hilft's der Verständigung, wenn die beschriebenen Paare in eine Altersgruppe packst, Pyg?
@lucid: guter Versuch, vom Geschlechterkampf abzulenken & die Menage könnte einen spannenden Ansatz begründen... ;-) Der Punkt mit "dem Stärkeren" hat mich aber zur Altersfrage geleitet, weil ich bezüglich Charakterfrage gleicher Meinung bin wie Du. Bloss halte ich Charakter eben nicht nur für einen Fixkredit, eher für eine - je nach Prägung - wachstumsfähige Lebensbeigabe. Welcher junge Mensch - geschlechterunabhängig - wurde schon so geprägt, dass er eine empfundene Überlegenheit in Grösse und Demut handzuhaben versteht, um eine Beziehung auf Augenhöhe leben zu können? In dieser Forderung greifen wir - so glaube ich - einfach aufgrund der Erfahrungen mit den neuesten Tendenzen bei Partnerschaften vor und behandeln hier, was wir als Ideal wünschenswert finden würden, was aber erst die wenigsten zu leben im Stande sind und vor allem kaum ein Paar lebt, das schon im Sandkasten zusammen gespielt hat.
@MJL; ähnliche Antwort an Dich: Klar ist auch der Anspruch an viele Männer zu hoch, wenn ihnen Raum geboten wird und Augenhöhe sollte das Ziel sein. Violine weggestellt; bloss ist es nun halt einfach mal der Mann, der seit Urzeiten besetzte Räume freigibt. Unser Wunschdenken klammert aus, welch Gewohnheitstier der Mensch ist und wie lange es dauert, bis sich Verhaltensmuster in Gesellschaften zu etablieren vermögen.

Wenn sie seine Mutti spielt und er für sie die Vaterrolle übernimmt, könnten sie dann eine Doppelbeziehung führen, sozusagen eine Ménage à quatre?
Vor allem halte ich eher den Charakter denn das Geschlecht dafür verantwortlich, wer wem befiehlt. Der oder die Stärkere hat es vielleicht einfach nicht nötig?

"Auf Deutsch gesagt eine feige Sau, die die Auseinandersetzung scheut."
Aber das ist doch genau das Problem. Warum überhaupt eine Auseinandersetzung anfangen? Partner auf Augenhöhe heisst für mich, den anderen machen lassen, was er für richtig hält. Gute Tipps von mir aus, aber eben nicht den Kerl durch ständiges Gezänk mürbe machen.

vielleicht ist es dem mann auch einfach zu blöd, sich auf den bagatellen-zickenkrieg einzulassen... so quasi, das spiel dem volk überlassen, damit des kaisers macht bestehen bleibt :D

Livanto, ich denke, auch für "moderne" Männer ist der Anspruch zu hoch, wenn es um das gegenseitige Gewähren von Räumen geht, da halten sich beide Geschlechter durchaus die Waage. Es ist eine Überforderung für beide, immer wieder aufs neue auszuhandeln, wie nun der Stand der Dinge ist oder sein wird oder sein soll. Da braucht es schon sehr reflektierte Gemüter und starke, selbstischere Verhandlungspartner, die wissen was sie wollen, die wissen, was es heisst, einen Kompromiss zu schliessen und die sich dennoch gegenseitig vertrauen und nicht wegen jeder neuen Verhandlung die Beziehung grundsätzlich in Frage stellen.
Die gemeinsame Kommuniation und Reflexion der Beziehung, gemeinsame Rollendefinitionen, gemeinsames Suchen und Finden von Schlüsseln zu neuen Türen - das ist, denke ich, ein guter Weg für eine erfolgreiche Beziehung - wenn man tatsächlich "in Beziehung" miteinander bleibt.

Schlussendlich geht es in vielen - den meisten - Beziehungen zeitweise immer wieder darum, wer der stärkere ist und wer dem anderen seine Prioritäten überstülpen kann. In der Regel ein sehr wechselhaftes Spiel, das, wenn es die Balance hält, nicht unbedingt schlecht sein muss. Schwierig wirds nur dann, wenns zu sehr auf eine Seite kippt.
Bei dieser Betaisierung stört mich ein wenig eins: die Männer, die in dem Bericht von sich schreiben, übertragen jegliche Verantwortung für ihr eigenes (!) Handeln während der Beziehung der Frau. Ich meine, er hätte den verhassten Pollunder ja nicht anziehen müssen - da sieht man dann weniger das vielgepriesene "Alpha"männchen, sondern wenn überhaupt einen Mann ohne jegliches Rückgrat. Auf Deutsch gesagt eine feige Sau, die die Auseinandersetzung scheut.

Die Verfechter der Betaisierungstheorie machen den überlegungsfehler, dass dies nicht primär von der Frau ausgeht, sondern der Mann sich selber betaisiert.
Plötzlich erkennt Frau was für einen Schlufi aus ihrem tollen Kerl geworden und wie unattraktiv dies doch ist. Aber das gibts ja auch in umgekehrter Konstellation, mit anderen Symptomen.

Das kann beobachtet werden, durchaus. ich kenne zwei Entstehungsprinzipien: Der Mann hält sich die Frau, damit seine Versorgung mit alldem, wofür er keine Zeit aufwenden will, bestens klappt. Er maximiert sich in Karriere und Freizeit. Um sie bei Laune zu halten, lässt er sie Herrin über Haushalt und den (oft auf der Zeitachse abnehmenden) Teil gemeinsam verbrachter Freizeit sein. Je nach Einkommensverhältnissen partizipiert sie durch Gütervielfalt am "gemeinsamen Erfolg" und ganz klar erhält ihre Waagschale zusätzlich den schwersten Gewichtsstein, wenn Kinder ins Spiel kommen.
Der zweite Weg, den ich kenne, hat mit der Emanzipation der Frau zu tun. Der moderne Mann überlässt der Frau an seiner Seite Räume, die ihr Männer noch vor nicht allzu langer Zeit nicht gewährt hätten. Es ist ein für viele Frauen zu hoher Anspruch, diese Freiräume regelmässig im Gespräch neu zu definieren und nicht einfach zu besetzen oder gar Grenzen zu überschreiten. Hier sind gemeinsame Auftritte im öffentlichen Raum besonders heikles Terrain. Erliegt sie der Versuchung, läuft sie Gefahr in die Wüste geschickt zu werden, obwohl "sie es doch immer gut zusammen hatten".
"Will diese Theorie sagen, dass der Mann sich für das Glück der Frau verantwortlich fühlt, damit er glücklich sein kann?" diese Aussage würde ich eingeschränkt für die Sexualität bejahen, da kann es oberste Priorität haben.

Danke Maryjane, für deinen ersten Beitrag! Ich bin in jeglicher Hinsicht für Ausgeglichenheit!
….Ich finde nicht, dass das nur so ist wenn Kinder ins Spiel kommen. Möchte auch gar nicht diese Beziehung thematisieren, da habe ich zu wenig Erfahrung. Es geht mir in erster Linie um eine Beziehung ohne Kinder.
@Hugo: Selbst bei Frauen, bei denen der Mann von Anfang an der war, der sie angebetet hat sehe ich dieses Muster. Sprich sie musste ihn nicht "zähmen". Eben wie gesagt, egal welchen Typ Mann es ist.
Will diese Theorie sagen, dass der Mann sich für das Glück der Frau verantwortlich fühlt, damit er glücklich sein kann? Bitte nicht! Wie entsteht so etwas?

dieses abhängigkeitsverhältnis gibts doch bloss, wenn kinder ins spiel kommen. bevor kinder da sind, gibts keine solche abstruse machtgefälle (so im stil: du darfst der macker sein und karriere machen und geld verdienen, aber wenn ich will, nimm ich dir das ganze mit ner scheidung). erst wenn kinder da sind, werden all die themen aktuell, alle möglichen quoten, ansprüche und moralische und gesellschaftliche imperative. da ist die frau halt von den umständen her (von der biologie bis zu den gesetzen) etwas am längeren hebel.

es geht ja nicht drum, Frauen grundsätzlich herunter zu machen. Aber der post von von Pyg hat durchaus seine wahren Seiten. Nicht grundsätzlich und es gibt auch jede Menge vernünftige, gutherzige Frauen - aber ich für meinen Teil habe schon allzu oft miterlebt, dass es in Beziehungen so sein kann wie von Pyg beschrieben und dies am Ende der Beziehung - vor allem wenn Kinder mit im Spiel sind - den Mann gebrochen zurücklässt, der meint, alles getan zu haben und zuletzt trotz allem in die Röhre schaut. Als Wochenendpapi und Financier der Abenteuerlust seiner ehemals Angetrauten (oder so).
Natürlich gibt es auch genau das umgekehrte Prinzip. Nur kommt das anscheinend weniger häufig in der heftigen Art und Weise zum Vorschein.

ooooh oooooooohhhhhh jjjjjjaaaaaaaa, endlich wieder mal pöse frauen runtermachen dürfen

Stichwort Betaisierung. Die Frau holt sich einen männlichen, starken Kerl und versucht ihn zu zähmen, bis er alles tut, was sei will, woraufhin er als Mann nicht mehr interessant ist und sie die Lust auf ihn verliert. Erste zwei Treffer bei Google:
www.maennlichkeit-leben.de
www.textundtext.de