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Perspektiven geben – Pauline Treis

Perspektiven geben – Pauline Treis

Sie war schwimmen als ihr die Idee für den Namen „Jungle Folk“ kam. Bezeichnenderweise war das Freibad, in dem sie – Designerin Pauline Treis – schwamm, in Kolumbien, der heutigen Hauptproduktionsstätte des nachhaltigen Schweizer Modelabels „Jungle Folk“.“Es war Nacht in Kolumbien. Und da war dieser Dschungel. Ich liebe das Tropische. Aber gleichzeitig hat der Dschungel auch etwas Urbanes – der Grossstadtdschungel. Irgendwie mag’ ich die Ironie hinter diesem Ausdruck – das Chaos, das in einer Stadt herrschen kann. Und Folk find ich einen sehr schönen Begriff. Er zeugt von Gemeinschaft. Und als eine Gemeinschaft sehe ich uns: Meine Kunden, meine Mitarbeiter. Alle sollen sich als Teil Jungle Folks fühlen.”Vor rund 3 Jahren machte sich Pauline Treis (28) auf den Weg nach Kolumbien. Eine fixe Idee war keine vorhanden. Einfach mal ausprobieren.“Ich war ein völliges Greenhorn im Modebusiness. Mit meinem Studium in Internationalen Beziehungen komme ich doch aus einer ganz anderen Ecke. Es war mir aber immer klar, dass ich gerne etwas kreieren möchte. Ich habe ich gemerkt, dass ich mir das Wissen auch sehr gut selber aneignen kann. Und so ist es sogar noch viel spannender. Langsam kenne ich mich selber sehr gut. Ich weiss wie ich arbeiten muss, welche Stoffe ich für welches Design verwende, wie ich sie kombiniere und verarbeite. Ich habe auf diese Art und Weise wahrscheinlich mehr gelernt, als ich es jemals in einer Schule getan hätte.”Internationale Beziehungen. Das Studium, das Pauline zwei Jahre in Genf und im letzten Jahr in Berlin absolviert hat – war das überflüssig?“Wenn man es im praktischen Sinn betrachtet, dann hat mir mein Studium nicht viel gebracht, ja. Im geistigen und intellektuellen Sinn jedoch, habe ich sehr viel für mich mitnehmen können. Die Thematik fasziniert mich heute nach wie vor; Das Verständnis für internationales Geschehen – für die Geschichte. Was passiert mit uns? Ich habe das Studium mehr aus einem idealistischen Grund gemacht als mit einem beruflichen Ziel.”Berlin ist die Stadt, die Pauline fasziniert. Das Leben und Paulines Umfeld dort waren ein Antrieb, sich selber zu verwirklichen und ihre Kreativität auszuleben.“Ich habe in Berlin sehr viele kreative Leute kennengelernt und habe gemerkt, dass man das kreative Dasein noch viel mehr ausleben kann, als ich es bis dahin gemacht habe. Ich kannte das so nicht. Ich liebe Berlin heute noch und liebe es dorthin zu reisen. Ich finde dort die Energie und Inspiration für meine Arbeit. Das fehlt mir in der Schweiz ein bisschen.”Pauline kam in die Schweiz zurück um “Jungle Folk” aufzubauen. Ihr bereits vorhandenes Netzwerk hier war der ausschlaggebende Punkt. Zurückzukommen war eine gute Entscheidung, sagt sie heute. Und doch fühlt sie sich hin und wieder wie in zwei Welten.“Die Hauptproduktionsstätte von “Jungle Folk” liegt im Moment in Medellin, Kolumbien. Ich probiere, wenn möglich, bis zu zwei Mal im Jahr nach Medellin zu reisen. Es ist nicht einfach, an beiden Ort gleichzeitig zu sein, was ich fast müsste. Denn wenn ich dort bin – läuft hier nicht viel und wenn ich hier bin, muss ich schauen, dass es dort vorwärts geht. Dies verlangt sehr viel Organisation und Zeit, es ist aber auch sehr spannend und abwechslungsreich.”Warum gerade die Millionenstadt Medellin – warum gerade Kolumbien?“Ich bin früher – zwischen Gymnasium und Studium und auch nachher noch – viel in Lateinamerika gereist. Anschliessend hatte ich mich auch während des Studiums mit Kolumbien auseinandergesetzt. Das war sicher ein Grund, warum ich da arbeiten wollte. Es ist ein Land, das mit viel mit Problemen zu kämpfen hatte und es auch heute noch tut. Ich wollte mit diesen Menschen dort zusammenarbeiten und ihnen eine Perspektive geben.”Heute arbeiten acht Näherinnen und Näher für “Jungle Folk”. Alle in ihren Heimateliers. Mit der eigenen Nähmaschine.  Die Art und Weise, wie Pauline mit ihren Näherinnen und Nähern in Kolumbien zusammenarbeitet ist sehr persönlich. Kennen tut sie sie alle.“Die Kontakte entstehen nicht nur über die Kurse oder unsere Vorträge. Am Schluss trägt sich das auch über das eigene Netzwerk weiter. Da ist Familie – da sind Freunde und Nachbarn. Und so arbeitet man mit den einen Personen, je nach Kollektion und Technik, mal in dieser und mal in einer anderen Konstellation zusammen. Die Näherinnen und Näher involvieren sich auch in die Entwicklung eines Produktes. Und ich kenne nicht “nur” die Personen, sondern auch die Kulturen, die dahinter stehen und das finde ich extrem schön.”Die 28-jährige Pauline Treis ist eine One-Woman-Show. Sie ist die, die Entscheidungen fällt. Sie hat die Ideen – sie designt – sie gibt die Ideen in Auftrag und bewirbt sie schliesslich.“Mit meinen Mitarbeitenden bin ich regelmässig via Skype, Whatsapp und E-Mail in Kontakt. Selber designe ich am Laptop mit Adobe Illustrator und Photoshop. Um unsere Produkte zu zeigen, brauche ich vor allem meine Website und Instagram als Kanäle. Für Flyer und allgemein Grafik-Arbeiten benutze ich Adope InDesign und Illustrator. Eigentlich höre ich nie mit Arbeiten auf – ich nehme “Jungle Folk” überall hin mit: in das Wochenende – in die Ferien. Was ich aber mit der Zeit gelernt habe ist, auf gewisse Art und Weise lockerer zu sein. Ich sehe Dinge nicht mehr so eng und weiss, dass es auf Probleme immer eine Lösung gibt. Dadurch macht es mir jetzt auch jetzt nichts aus, wenn ich die Arbeit ständig im Kopf habe – es macht mir Freude, in Ruhe über etwas nachzudenken.”Die Ideen – also Paulines Inspirationsquellen für “Jungle Folk” – die sind so unterschiedlich wie die Menschen, die für das Label arbeiten.“Inspiration ist überall. Sei es bei einem Ausflug in die Natur, dem Besuch einer Ausstellung oder auf einer Reise. Auch Menschen, Kunst, Bücher und Bilder inspirieren mich. Vor allem Bilder geben mir sehr gute Eindrücke – sie schaffen es, mich in eine gewisse Stimmung zu versetzen. Ich lasse mich von diesen Einflüssen leiten und versuche in den Produkten die Stimmungen wiederzugeben – ein bestimmtes Licht, eine Uhrzeit, ein Ort. Ich liebe es so eine gewisse Ästhetik und Sprache zu entwickeln und diese immer weiterzuspinnen. Ich sehe meine Kollektionen nicht als Fragmente sondern ergänzend zu dem, was wir bereits haben, als grosses Ganzes. Ich ziehe den Ausdruck “Linie” dem der Kollektion vor. Eine Kollektion ist an etwas Kurzlebiges gebunden. Jeweils das “Alte” vergessen und etwas komplett Neues kreieren – der Gedanke gefällt mir nicht. Eher will ich transsaisonale Kleidung kreieren, die nicht trenddiktiert ist.”Ob Pauline auch noch in zehn Jahren das tun wird, was sie heute macht, weiss sie nicht. Sie lässt sich treiben. “Ich bin sehr offen und will mich nicht einschränken. Design und Ästhetik haben mich schon immer interessiert und fasziniert. Schon früh habe ich viel selber gemacht; Gebastelt, Restauriert. Für mich geht es nicht um das Medium – es geht mehr darum, dass ich Stimmungen kreieren und meine Kreativität ausleben kann. Ich will so arbeiten, dass am Schluss etwas Klares dabei rauskommt und das wird auch in Zukunft so sein.”Jungle Folk Website, auf Facebook und InstagramInterview: LauraBilder: Nadine 

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