Kommentare

Hallo
Ich empfehle Dir das Buch "nah und doch so fern"... Es beleuchtet ziemlich anschaulich welcher Anteil beide Beteiligten haben... es ist nie nur einen Beziehungsunfähig, oder wie ich es lieber nenne es fällt in solch einer Konstellation nicht nur einem schwer eine langfristige, stabile Beziehung zu führen.
Zu meiner Erfahrung war ich mit einem Mann "zusammen" während meiner Scheidung. Zuerst wollte ich ihn nicht richtig, und er bemühte sich sehr um mich, sodass es mir irgendwann "den Ärmel herein nahm" und ich mich wirklich fest verliebte... es war so, bis er mich hatte, und dann veränderte sich der Mensch drastisch. Aus dem einst umwerbenden Mann würde ein chronischer Kritiker und Nörgler dem ich es nie recht machen könnte. Es wollte auch alles bestimmen : welche Freizeitaktivitäten, welche Freunde... meine Ideen und mein Umfeld waren es nie der Wert sie mitzumachen oder kennenzulernen... zunehmends schlecht wurde es als ich geschieden wurde... weil es dann Ernst wurde.
Eine Erfahrung, die mich sehr lange herunter zog.
Wenn ich mich so herschaue, frage ich mich ob überhaupt jemand ganz beziehungsfähig ist Ich denke nein, es sei denn man setzt sich auch mich sich, und nicht nur mit dem Partner auseinander. Schaut hin welcher Teil man selber beiträgt. Das war bei obigen Exemplar nicht der Fall, es lag ja alles an mir dass es aus dem Ruder geriet. Einsicht oder sich selbst in Frage stellen habe ich dort nicht erlebt.
Heute bin ich mit jemandem zusammen der zu seinen Beziehungsängste steht. Ich steh zu meinen und wir sprechen darüber. Das erleichtert vieles. Wir planen nicht zu weit im Voraus und schauen was draus wird.

@Trixi: es gibt nicht nur beziehungsunfähige Männer da draussen... Grüsse von einer scheinbar beziehungsunfähigen Frau, die seit über 12 Jahre keine Partnerschaft mehr hatte

In Gefühlsdingen klare Gesetzmässigkeiten ableiten zu wollen, ist ein eher aussichtsloses Unterfangen. Das ist doch immer ein Zusammenspiel von 2 Individuen. Wenn jemand aber freundlicherweise eine Vorwarnung gibt, dass er gar nicht richtig einsteigen will und dir das zu wenig ist, vergiss ihn und such dir was Anderes. Entscheidend ist nicht welchen Namen er der Sache gibt, sondern wie er sich verhält.

Ich würde den letzten Abschnitt von mary_jane_louis noch umschreiben, denn ich bin mir fast sicher dass es nicht Phasen sind, sondern Personen. Man ist mit einer Person beziehungsunfähig, denn hätten wir unseren Traumpartner vor den Augen, wüssten wir von der Einzigartigkeit dieser Situation und würden Alles daran setzen, die Person langfristig für uns zu gewinnen. Auch das ist noch kein Beweis für eine glückliche Beziehung aber für eine Beziehungsfähigkeit. Ergo = die Beziehungsunfähigkeit ist eine nette Ausrede um dem Gegenüber zu mitteilen, dass man hauptsächlich nur an Sex interessiert ist.
@Moisel: Ehrlichkeit ist (in meinen Augen) sein Vorhaben bedingungslos bekannt zu geben. Dies ist ein qualitativer, nicht ein quantitativer Wert.
Uns geht es einfach zu gut. Deshalb reagieren wir oft nicht auf Probleme und wenn, dann erst wenn man bereits damit abgeschlossen hat und sich wieder auf dem Markt präsentiert. Die Reaktion ist dann oft nur eine Begründung, man wäre einfach beziehungsunfähig ;-)
Bingo!
27eleven, ich bin nicht ganz sicher, ob ich dem so zustimmen kann. Sicher, die Person spielt auch eine Rolle. Aber manchmal scheint die Person schon richtig, nur einfach die Zeit, die Umstände oder sonst was verkehrt. Zumindest ist das meine Erfahrung. In manchen Lebenssituationen geht eine Beziehung grad einfach nicht. Dafür ist man in anderen Lebenslagen offener, auch für ein breiteres Spektrum an Personen.

mary_jane_louis Beitrag 04.08.2015 19:36: Gut geschrieben !!!

@ 27eleven
Ich stimme mit dir überein, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau zuweilen überbetont und somit zementiert werden - mit dem Resultat, dass Mann und Frau tatsächlich den Eindruck bekommen, es würden sie Welten trennen. Leugnen sollte man hingegen die Tatsache, dass es Unterschiede gibt zwischen Mann und Frau, auch nicht.
Ich bin weiter mit dir einig, dass mangelnde oder fehlende Kommunikation und Ehrlichkeit am Anfang oder während einer Beziehung zu Schwierigkeiten führen kann. Allerdings spielt hier nicht nur die Quantität eine Rolle, sondern vor allem die Qualität der Kommunikation und der Ehrlichkeit. Was bedeutet es für dich, "ehrlich" zu sein? Was bedeutet es für mich? Ferner läuft Kommunikation ja nicht nur verbal, sondern vor allem non-verbal ab.
@ Trixi
"Beziehungsunfähigkeit" ist meines Erachtens schlicht ein Begriff, um zu sagen "so stimmt es für mich nicht". Niemand, der im Geiste und im Herzen gesund ist, ist unfähig, eine Beziehung zu führen. Der Mensch ist gesellschaftsliebend und beziehungsfreudig - von einigen Ausnahmen einmal abgesehen.
Vor anderthalb Jahren trennte sich mein Liebster nach 17 Jahren Beziehung von mir mit der Begründung, er sei wohl einfach nicht beziehungsfähig. Heute, anderthalb Jahre später, hat er sich offenbar neu verliebt und meint zu seiner vermeintlichen, selbst deklarierten Beziehungsunfähigkeit, er habe sich in unserer Beziehung halt irgendwann einfach nicht mehr zuhause gefühlt. Auffallend: Richtungswechsel von "es lag an mir" zu "es lag an der Beziehung" mit der klaren Komponente "auch du hattest darin deinen Anteil". Was ja im Grunde überhaupt nicht verkehrt ist. Bloss hätte ich mir da Klärung und eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation gewünscht, BEVOR es zu spät war. Und das lag dann vielleicht wieder an der qulitativ und quantitativ mangelhaften Kommunikation.

Oft wird zwischen Mann und Frau unterschieden, was ich als grossen Fehler betrachte. Das Problem (wie alle anderen auch) betrifft die Menschen im Allgemeinen und nicht das Geschlecht. Ich fühle mich womöglich beziehungsunfähig weil ich an meinen äusseren Qualitäten zweifle, eventuell weil ich verletzt wurde, eventuell weil ich älter werde. Deshalb bezahlen quasi die "neuen" Bekanntschaften dafür. Erlebt habe ich jedoch das Gegenteil. Mir wurde die Beziehungsfähigkeit versichert (so wie ich es auch tat) und danach kam es nach mehreren Kindern und einer Heirat ganz anders. Hauptursache nenne ich die fehlende Kommunikation und Ehrlichkeit. Es ist nichts Falsches daran Beziehungsunfähig zu sein, wenn man es korrekt und ehrlich kommuniziert. In den letzten 10 Monaten durfte ich viele Menschen kennen lernen und nur die wenigsten (ca. 10%) waren seit Beginn ehrlich mit den Erwartungen. Die Anderen versuchten sich in die Beziehung hineinzutasten und erfanden danach eine nette und unkomplizierte Entschuldigung.
Die beste "Beute" ist oft bereits vergeben oder sexuell anders orientiert ;-) Dennoch gibt es Perlen, welche das Richtige noch nicht gefunden und erlebt haben. Männer sind meiner Meinung nach nicht ängstlicher, eine Beziehung eingehen zu wollen, sondern ängstlicher verlassen zu werden und danach alleine zu sein. Vergesst bitte nicht - in der Regel sucht sich die Frau den Partner aus, nicht umgekehrt. Was soviel bedeutet, dass Frauen oft bessere Karten haben.
Und zum Schluss wenige Worte über den Sex. Es gehört zu einer Beziehung und ist genau so wichtig wie die restlichen Elemente. Wenn man sich vorher sexuell abtasten will, finde ich das OK, sofern man es auch so kommuniziert und nicht als Beziehung verkauft und als One Night Stand oder Affäre konsumiert. Seid ehrlich und bereit auch mal zu verlieren!

Applejuice stellt fest, dass die interessanten Männer tendenziell die beziehungs-schwierigen sind. Man könnte auch korrigieren, das ist diese sind, welche nicht so leicht zu kriegen sind für etwas Festes. Ja, vielleicht ist es bei denen schwieriger, ist aber umgekehrt beim anderen Geschlecht ebenso. Jemand, ob Frau oder Mann, der verzweifelt einen Partner sucht - schon lange keinen harte, ist zu viel mehr Kompromissen bereit, als jemand der verschiedene Optionen hat in seinem Leben. Wenn man mehr Möglichkeiten hat in seinem Leben, Entscheide zu fällen, dann tut man dies auch. Und klar ist auch: Man durchlebt als Mensch verschiedene Phasen im Leben und mal ist man nicht zu haben für eine Beziehung, dann findet man "doch jetzt ist es soweit", und man hat das Glück eine passende Partnerin zu finden.

Ich habe mich selbst als beziehungsunfähig gesehen und bin jetzt seit ca. 10 Jahren mit jemandem zusammen, der sich selbst auch als beziehungsunfähig gesehen hat. Es hat allerdings ein paar Jahre gedauert, bis wir gemerkt, dass wir uns eigentlich etwas eingeredet haben und es zusammen doch schöner ist ;-)

hallo trixi,
interessant, dass ich hier grade auf deinen beitrag stoße, da ich momentan etwas ähnliches erlebe - allerdings andersherum. ich mag diesen menschen wirklich gerne mit dem ich da gelegentlich meine zeit verbringe, stelle jedoch fest, dass ich auch keine beziehung möchte. mir persönlich macht es angst. weil das für mich bedeutet, dassich mich auf irgend eine (sei es auch nur die kleinste) art und weise einschränken muss. wenn du so willst, ist es wohl egoismus. es ist so ein gefühl von: "oh nein, wenn die meinungsverschiedenheiten/unterschiedlichen wünsche und vorstellungen schon jetzt anfangen...wie soll es dann später werden?" dann läuft man lieber gleich weg. dazu kommt bei mir wohl irgendwie das gefühl, noch nicht das "perfekte" gefunden zu haben und sich nicht damit zufrieden geben zu wollen. und ein vages gefühl, einfach nicht verliebt zu sein (was wiederum auch durch die angst blockiert sein könnte). ich vermute mal, dass es deinem freund da momentan einfach zu viel chaos in seinem kopf verursacht und er deshalb einfach wegläuft. ist aber nur eine vermutung. ich glaube, dass es da draußen eventuell noch einen für dich gibt, mit dem das alles leichter ist, ich wünsche es dir auf jeden fall!

Hey. Das kenne ich sehr wohl :-) Habe auch mal einen Text drüber geschrieben. grüessli
unterwegsunterwegs.wordpress.com

Beziehnungsunfähig ist die Übersetzung von:
- Ich mag dich bin aber nicht verliebt
- Ich will Sex aber keine Verpflichtungen
- Ich bin will meine Freiheit, sprich tun und lassen was ich will
- Ich bin ein Egoist und habe keinen Bock auf Kompromisse
So schwer das auch ist. Ich kämpfe auch immer wieder mit den falschen Männern. Denn das ist genau der Typ Mann der doch so interessant ist, ach so tolle Hobbies hat oder eine spannende Karriere verfolgt, was am Anfang so toll und spannend und prickelnd wirkt, stellt sich meist als Enttäuschung heraus, denn die Hobbies und die Karriere, die Freunde oder was auch immer es ist werden immer an erster Stelle stehen und die Prioritäten werden sich nicht verändern.
Klar Ausnahmen bestätigen die Regel, aber falls du mal ein solches Juwel findest, der wirklich nur Beziehungsängste hatte und die überwunden hat und jetzt in einer glücklichen Beziehung lebt (und zwar mit der Frau dem er seine angebliche Beziehungsunfähigkeit anvertraut hat), so lass es mich wissen, vielleicht gibt es dann auch noch Hoffnung für mich. :)

amüsant ist ja, dass die frauen, die dem mann beziehungsunfähigkeit vorwerfen (es ist immer der mann!) selbst auch noch alleine sind. oft mit 40 noch. da drängt sich dann beim neutralen beobachter manchmal der verdacht auf, dass nicht der mann der beziehungsunfähige ist.

erfahrungen mit einem "selbstdeklarierten" nicht beziehungsfähigen mann gesammelt haben deine vorgängerinnen. darum ist er ja der meinung, er sei nicht beziehungsfähig. die gesammelte erfahrung dürfte darin bestanden haben, dass es nicht möglich war, mit dem typen eine beziehung zu führen. welche schlüsse du jetzt daraus ziehst, weiss ich auch nicht. ein sprichwort sagt jedenfalls: du kannst dem pferd den brunnen zeigen, saufen muss es aber schon selber.

hey, das kenne ich auch. ich sage ihr immer, ich wolle mit ihr keine beziehung, aber weil der sex so gut ist, glaubt sie andauernd, es müsse doch eine richtige beziehung sein.