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dein beitrag ist von anfang märz, sehe ich gerade. hast du/habt ihr inzwischen einen weg gefunden? ich wünsche es ihm!

www.beta.narcotics-anonymous.ch
eine sehr gute freundin von mir besucht die meetings der na regelmässig und sie helfen und stützen sie sehr, sie fühlt sich gut aufgehoben! einerseits ist es eine selbsthilfegruppe von betroffenen (wieder live!), andrerseits eine sehr individuelle arbeit am verstehen der eigenen sucht und am weiterkommen in der bewältigung/abstinenz. das ganze mit einem/einer coach, die selbst suchterfahrung hat und mittlerweile abstand und stabilität gewonnen hat. sprich: in der gruppe wie im coaching menschen mit suchterfahrung auf verschiedenen substanzen und unterschiedlich weit davon entfernt. die anderen haben ähnliche erfahrungen, das gleiche ziel und wissen, was es heisst - also verständnis, motivation und unterstützung. wenn sie mir davon spricht, kann ich nur sagen: sich informieren, einmal unverbindlich an einem meeting teilnehmen, sehen ob es für ihn passen könnte oder passt. alle infos und kontakte auf der webseite am anfang! meetings gibt es in der ganzen schweiz.

am Ganzem. Da Du auch schreibst das er Therapiemüde ist wird es evtl. schwierig das Richtige zu finden. Das Wort selbst kann Alles & nichts bedeuten. Ich würde es aber jetzt so verstehen das er schon Alles erfolglos probiert hat. Dann würde man ihm aber auch nicht mehr viel raten können. Ich hoffe Mal da irre ich mich. Alternativen gibt es nämlich nicht viele. Wobei es durchaus für manche Personen möglich ist es alleine ohne "Fachkraft" zu schaffen. Sofern sie genug Erfahrungen & Wissen gesammelt hat. Nach meiner persönlicher Erfahrung gibt es normalerweise einen Grund wieso Drogensüchtige konsumieren. Meist eine psychische Erkrankung, seltener körperliche Schmerzen. Die Sucht Selbst ist somit quasi nur das sichtbare Symptom. Der Versuch sich Selbst medikamentös zu behandeln. Also müsste man sich mit der Ursache auseinander setzen. Solange das nicht getan wird dreht man sich nur im Kreis. Manchen ist sie ja leider nicht Mal mit Sicherheit bekannt. Das wäre eine hilfreiche Info das richtige zu raten.
Je nach Ursache hätte ich ihm z.B. eine DBT im Schlössli in Oetwil am See empfohlen. Theoretisch könnte man auch das Buch mit der ArbeitsCD bestellen & zu Hause daran arbeiten, was ich allerdings nicht wirklich empfehlen würde. Allerdings um später wieder hin & wieder was nachzuschlagen oder aufzufrischen ist es super. Zumindest einen Psychologen oder Psychiater der sich mit DBT auskennt würde ich schon als Begleitung empfehlen. Allerdings hätte er die Arbeitsblätter & Buch selber. Somit müsste man gar nicht erst einkaufen :-D Es heisst "Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten" von Martin Bohus & Martina Wolf. Bitte nicht vom Wort Boderline zurück schrecken. Inzwischen haben viele durch die Medien & Co eine verzerrte, halbrichtige Vorstellung von der Borderline Persönlichkeitsstörung. Und auch Andere können von der DBT profitieren.
In der gleichen Klinik & Station haben Sie auch eine sehr gute Traumatherapie. Das Sozialamt & die KK sollten beides normalerweise unterstützen. Je nach Versicherung könnte er aber auch ausserhalb des Kantons etwas suchen.
Was ich aber als noch grösseren, wichtigeren Teil des Prozess zu einem Leben ohne Sucht sehe: ein positives Umfeld & Lebensbedingungen. Inzwischen weisen auch endlich verschiedene Studien darauf hin. Natürlich muss zuerst der Patient wollen. Klar gibt es auch welche die nicht wollen. Aber ich finde es ist inkorrekt Patienten die es nicht oder nicht sofort schaffen, einfach nur zu unterstellen Sie hätten es nur nicht "wirklich" gewollt. Je mehr positiver Rückhalt in der Familie & Freundeskreis da ist. Je mehr "normale" Freunde da sind (schon wieder so ein abwertend klingendes Wort). Ob eine erfüllende Arbeit oder Beschäftigung vorhanden ist. Je weniger Sorgen man sich um elementares machen muss wie z.B. ob Kind/er die Schule schafft/en, man die Rechnungen bezahlen kann, man eine Bleibe hat...umso mehr Kraft kann man in den Prozess investieren der einem zurück in ein Leben ohne aktive Sucht bringen soll. Ich sage aktive Sucht, denn es bleibt immer die Gefahr eines Ausrutschers, Rückfalls oder das sich die Sucht verlagert. Es ist nämlich auch unter guten Bedingungen schon hart genug. Damit meine ich auch nicht das man ihn jetzt in Watte packen muss. Hilfe zur Selbsthilfe ist immer noch besser. Aber es ist so oder so schon genug harte Arbeit. Fordert den Willen & das Durchhaltevermögen heraus. Da ist es Hilfreich wenn die Dinge nicht unnötig erschwert werden. Und irgendwoher muss man auch zwischendurch wieder Kraft schöpfen können, das geht unter zu vielen negativen Bedingungen ja nicht.
Zuletzt würde ich Euch noch empfehlen Euch darüber schlau zu machen wozu unser Gehirn alles fähig ist. Wie unsere Denkweise funktionieren kann. Ganz banales Beispiel: Man will freiwillig gesünder Essen. Man beschliesst Süssigkeiten gibts nur noch jeweils am Sonntag. Und dann kommt man doch Dienstags mit einer Schachtel aus der Konfiserie & schimpft mit sich. Wieso konnte man jetzt nicht bis Sonntag warten?! Tja, unser Gehirn hat vorher Stück für Stück viele kleine Gedanken gesendet wieso es jetzt doch besser wäre nicht is SO zu warten. Es kennt uns schiedlich so gut das wir das oft nicht mal bemerken.
Ich wünsche Deinem Freund viel Kraft & Durchhaltevermögen. Gib nicht auf! Ich weiss zu gut was "Therapiemüde" ist. Ich wünsche auch Dir als sein Freund viel Kraft & Durchhaltevermögen. Auf das diese Erfahrung Euch sogar noch mehr zusammenschweisst. Vergesst Beide nicht Euch auch zwischendurch auch aufzutanken. Lasst auch mal die fünfe gerade sein.

Wenn dein Freund möchte, biete ich ihm eine Einführung in Zhineng Qigong an. Ich habe im Herbst 2019 die Ausbildung in Baar abgeschlossen (Zhineng Institut bei Dr. Qi Wang). Ich habe selbst in einer sehr schwierigen Lebenssituation sehr davon profitiert. Die eigene Körperwahrnehmung zu trainieren und Energien zu sammeln kann ihm möglicherweise helfen. Er kann sich bei mir melden via mail: [email protected] mit dem Betreff Zhineng Qigong

Hallo D
Ich habe einen Freund im Bernbiet, der eine Institution betreibt, die genau auf deinen Freund zugeschnitten zu sein scheint. Über d15.ch findest du die Kontaktdaten. Es ist ein Bauernhof, wo man schweissen, bauen, Holzarbeiten machen kann, es hat Tiere und Landwirtschaft. Zudem malerische Natur (ich bin dort aufgewachsen) und tolle Menschen mit viel Erfahrung in der Begleitung von Menschen in Krisen. Vielleicht wäre das etwas. Viel Erfolg!

Eine Selbsthilfegruppe kann mit der nötigen Motivation Wunder bewirken ! Meetings finden zurzeit online statt. Kann ich nur weiterempfehlen.
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