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...da müsste man wohl nur noch gefühle auch erkennen können, was...?

danke yogibär, so kann mans auch ausdrücken :-) von regeln aufstellen habe ich nie etwas geschrieben. doch ich frage mich, warum gewisse menschen ein so unglaubliches mitteilungsbedürfnis haben und ihre gedanken dann in ein "gedicht" verpacken. wie mein literaturdozent immer so schön sagte: "in vielen gedichten geht es kaum um gefühle!" und ich finde, er hat verdammt recht.

Von wegen: Man liest freiwillig. Klar, aber man stellt auch freiwillig Texte hier rein und damit setzt man sich automatisch einer gewissen Öffentlichkeit aus und die Öffentlichkeit ist bekanntlich grausam und überkritisch. Der Musenalp-Express wurde ja schon erwähnt. Die, die sich an dieses unfreiwillige Satireblatt erinnern, werden sich ja wohl auch daran erinnern, dass darüber zu spotten das einzige war, was man mit jenem Käseblättchen hat anstellen können. "Du liest das freiwillig" ist ein Totschlagargument, ergo ungültig. Zumindest kann man es so halt auch sagen.

ich muss mich korrigiren... der mit den alten Tanten stammt glaubs von Erich Kästner nicht von Busch... :-(

@noiva: das ist wie bei einem Unfall - da schaut man automatisch auch hin, obwohl man nicht möchte und auch nicht gezwungen wird. Der mit der Müllkippe trifft es nicht schlecht...

liebe/r Leia
Du sagst, "so was will ich nicht lesen". warum bist du dann in dem Forum? Denn genau das, was du nicht lesen willst, wird als Inhalt des Forums an erster Stelle klar umschrieben.

hör ich recht? die literaturwissenschaften sollen sagen, dass das obige keine gedichte sind?! leider muss ich dich enttäuschen, damit beschäftigt sich die literaturwissenschaft doch längst nicht mehr. völlig auf dem falschen dampfer, frag mal eine germanistin.

chet baker
ich höre chet baker
trompete spät nachmittags
ich füttere fische
weltmeere kaleidoskop
ich suche lampenlichtschatten
vergiss mein nicht
ich lese abschiedsbriefe
ein bus nach israel
ich höre chet baker
lethargie mon amour
ich habe keinen fahrschein
kilometerweiter pfad
ich friere an der haltestelle
fünf uhr abends um fünf
ich warte auf chet baker
ein bus nach israel

Provinz ist, wo ich bin

das laub fällt von den bäumen, ein hund bellt näumen

Um den ganzen den Absch(l)uss zu verpasse:
Ich liege da weiss ausgestreckt
und wart bis mich ein Mann entdeckt.
Weil dermassen blattblutleer
brauch ich den Herrn mit Tinte sehr.
Wie gut bin ich statt rezikliert
chlorgebleicht und unbeschmiert.
Denn obschon jungfräulich, hat
man es schwer als gräulich Blatt.
Durch meine Reinheit angelockt
erscheint ein Kerl und dieser hockt
sich nieder, grabscht mich an,
auf dass er mich beschreiben kann.
Er spannt und zwingt mich auf die Rolle,
fragt mich nicht, ob ich das wolle.
Ich, geschlagen, farbverbandelt
und mit trocknem Schwarz verschandelt?!
Nein, beim heil’gen Tintenkiller,
dies will ich nicht als Seitenfüller!
Weil, für Treffertext und Wortezier
brauch ich Liquides tief in mir.
Drum lass ich diesen Dilettanten
alle meine Blattrandkanten
spüren bis er unvermutet
an seinem Mittelfinger blutet.
Doch nur ein Tropf vom roten Saft
es bis in meine Fasern schafft.
Dafür werd ich flugs ausgespannt,
zerknüllt, beschimpft und dann verbrannt.

früher gabs für solche ergüsse amel den musenalp-express.
aber schon damals wurde keiner, der nicht wollte, gezwungen das zu lesen....

Tau liegt auf meinen Augen.
Ich halte sie geschlossen um das Feuer zu spüren,
das Licht und die strahlenden Farben meiner Gedanken.
Ich halte meine Augen geschlossen bis Tränen mich erlösen.
Tränen der Freude, der Zufriedenheit. Tränen des Glücks.
Prächtige Blitze färben den Horizont in den magischsten Farben,
die sich je ein Geschöpf wird ausdenken können.
Wundervolles Leben, wundervoller Regen. Erlöst die Welt von Trümmern, von Sorgen.
Heilt die Wunden der Gedanken, die während des Tages die Menschen vergiften.

naja lieber demfall. in dem fall schreib ich einfach weiter, aus dem bauch heraus. so wie schon immer. ich wünche dir noch einen schönen tag

Was ein Gedicht ist, 1971, und was nicht, ist kaum Verhandlungssache. Aber das hier jetzt für dich ausführen, ne, da bin ich zu faul zu. Die Literaturwissenschaften und ihre Exegeten wissen Rat, lies es nach und mach dir ein paar Gedanken.