Kommentare

Weil Du implizierst, dass, wer nicht mehr aktiv auf der Suche nach neuen Bekanntschaften ist, deswegen gleich die Schotten dicht gemacht hat. Ausserdem bin ich der Ansicht, dass die Qualität der Freundschaften unter der Quantität der Bekanntschaften leiden kann. Bei vielen Menschen ist die trübe Ansicht verbreitet, dass Tausend Facebook-Freunde ein Gradmesser oder eine Bestätigung für irgendwas sind, dabei ist das Gegenteil der Fall. Man wird so leicht auch zu einem unter Tausenden, und wer will das schon sein.

hab zwar keine Ahnung, warum gerade ich nun wieder explizit angesprochen werde, aber ja, natürlich muss man aktiv sein. Egal, ob man neue Leute kennen lernen oder bestehende Freundschaften pflegen will. Beides braucht wohl Aktivität, Zeit und Engagement...

Das ändert nichts an der Tatsache, Mary Jane, dass man nach dem Kennenlernen AKTIV werden muss, wenn man eine Vertiefung der Bekanntschaft wünscht. Ich geh mal davon aus, dass auch die Thread-Verfasser alle Nase lang jemanden treffen, den oder die sie gerne näher kennen lernen möchten. Dann gilt es halt, dieser Absicht Ausdruck zu verleihen in Form einer Einladung oder der Äusserung einer konkreten Absicht, gemeinsam eine Veranstaltung zu besuchen. So schwer ist das doch nicht.

Wer nicht will, der hat schon! Es ist jedem selber überlassen, ob er lebenslang für neue Menschen offen ist oder mit 30 abschliessen möchte, weil keine Kapazitäten mehr für neue Freunde da sind. Ihr müsst euch einfach die Leute aussuchen, die ähnlich wie ihr ticken und die gleichen Bedürfnisse teilen. Gleich und gleich gesellt sich gern, das trifft wohl mit zunehmendem Alter immer mehr zu. Geht an Orte, wo sich die Leute gerne unterhalten und vermischen, pflegt Hobbies, ladet vermeintlich verwandte Seelen zum Essen und Trinken oder was auch immer ein, geht selber aus und seid aktiv. Ganz wichtig: habt Geduld und seid nicht verzweifelt, das wirkt nämlich abschreckend. Gut Ding will Weile haben.

hallo centauri, ich bin zürcherin und kenne das problem auch! wir zürcher sind eben super misstrauisch...wenn uns jemand einfach so anquatscht dann hat der/die sicher hintergedanken :-) zu den teilweise ziemlich fiesen beiträgen: ihr bestätigt die regel!

Ach?!? Sprechen wir nicht von Bekanntschaften und Begegnungen (aus welchen ebenfalls Freundschaften hervorgehen können)? - Dann hab ich den Threadverfasser wohl missverstanden... Nur lese ich im Eröffnungsthread nichts von "Wir suchen tiefe, wahre Freundschaften", da steht "nette Leute kennenlernen" ... Aberscheinbar haperts wohl an meiner Interpretationsfähigkeit des Eingangstextes...

Yepp, Chillio bringt es auf den Punkt. Es gibt einen essenziellen Unterschied zwischen "sich verschliessen" und keine Kontaktanzeigen mehr schreiben zu müssen. In jedem Fall aber braucht es Engagement, sowohl wenn man neue Leute kennen lernen, und ich rede hier von KENNEN, als auch wenn man die alten Freunde behalten will. Denn viele begehen den Fehler, dass sie sich vollständig aus der Welt verabschieden, sobald sie im Hafen geankert haben. Irgendwann sind die Lebensumstände vielleicht wieder anders, und sie reiben sich verdutzt die Augen, wenn plötzlich keiner mehr da ist. Und schon müssen wieder Kontaktanzeigen geschrieben werden, denn der gemeine Zürcher ist ja so schrecklich verschlossen und distanziert.

lisasbruder, das ist schon klar, muss ja auch nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Aber man sollte sich doch auch nicht neuen Menschen verschliessen, nur weil man sich die imaginäre Grenze setzt, man müsse mit 30 gefälligst alle sozialen Kontakte unter Dach und Fach haben. Das macht doch sehr unfrei und beschränkt den Horizont, meiner Meinung nach, immens. Mit Trauer und Depression hat das weniger zu tun.
Obwohl ich eine feste Basis an freundschaftlichen Beziehungen habe, lerne immer wieder gerne neue Leute kennen, altersunabhängig, und manch einer bleibt dabei für immer hängen, mancher begleitet mich eine Zeit lang, und manche waren einfach eine nette, interessante Begegnung. Lernen kann man dabei immer etwas, über andere und vor allem über sich selbst.
Sehr schade - und eben, fast traurig - finde ich, wenn man sich der Begegnung mit anderen Menschen so verschliesst. Und das schon mit 30!

Ach weisst Du, Mary Jane, irgendwann im Leben der meisten Menschen kommt der Zeitpunkt, wo "Neue Leute kennen lernen" nicht mehr ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Und das Erstaunliche dabei ist: Es geschieht ganz organisch und ohne dass man deswegen traurig oder depressiv wird.

Wenn bei Euch ab 30 das soziale Netzwerk zu Ende gebaut ist, dann seid ihr aber ganz schön traurige Zeitgenossen. :-(

Es gibt ausser Zugezogenheit auch andere Gründe, weshalb das Kontaktnetz nicht so eng geknüpft oder kaum vorhanden ist. Auch nach dreissig. Dies nur so nebenbei. Mit armselig hat das für mich aber nichts zu tun.

Ausgemachter Blödsinn! Jeder, der schon etwas rumgekommen ist in der Welt und auch mal woanders gelebt hat, weiss, dass es eben grade NICHT so ist. Es ist weder eng noch fehlt die Menschlichkeit. Wenn's so wäre, hätten wir längst unsere Zelte abgebrochen.
Damit wir keine Agenda führen müssen wie A-Ray, haben wir im Winterhalbjahr jeden Freitag Open House, u.a. mit Filmprojektionen, Diskussionen usw.. So verlieren wir auch in der kalten Jahreszeit niemanden aus den Augen. Weil nur rumsitzen und darauf warten, dass jemand was tut, das funktioniert in der Regel nicht. Weder hier noch anderswo.
Im übrigen schliesse ich mich der Meinung von Chappie an. Ab 30 ist das soziale Netzwerk normalerweise zu Ende gebaut, und wenn nicht, weil zugezogen, bedarf es halt etwas mehr Anstrengung. Aber aussichtslos ist es nicht.

"Aber machen wir es doch einfach so: Jede Stadt hat Ihren Charakter. In Zürich zählt und regiert die Leistung und das Geld. Ergo tummeln sich die entsprechenden Leute hier. Wer also ein soziales Herdentier ist und auf besonders viel Menschlichkeit und Zuneigung angewiesen ist, der geht wohl besser woanders leben. So einfach ists doch" (Chillio)
absolut treffend forumuliert. hinzu kommt, dass es hier einfach eng, eng, eng ist.

@ Mo Soba: Gott bewahre vor Freunde, die abends spontan an der Tür klingeln. Ich koordiniere die Pflege meiner Freundschaften mittels einem neuartigen Tool, das den Namen Agenda trägt - und ja - ich bin ausgebucht und habe 0 Interesse neue Bekanntschaften dazu zu schliessen, wie wohl die meisten Menschen, die über ein funktionierendes Sozialnetzwerk verfügen.

Hoi, also ich bin auch symphatisch, umgänglich und locker und würde Euch gerne kennen lernen. Meldet Euch doch einfach mal. Persönlich frisch zugezogen (seit August) hatte ich eigentlich keine Probleme, nette Leute zu treffen, mit Freundschaften schliessen ist das etwas anderes, was aber nicht an den Zürchern liegt, die ich als extrem zugänglich, hilfsbereit und herzlich empfinde, stets um Aufnahme bemüht, sondern eher
a) am Alter (bin 30) und da haben einfach die meisten Leute schon ihren festen Freundeskreis, gründen gerade Familie etc. Das sind dann halt andere Lebensphasen, die manche gemeinsame Unternehmung etwas erschwert. Verschlossenheit oder Aehnliches würde ich den Einheimischen allerdings nicht unterstellen. Würde mir lediglich etwas mehr Hilfe beim Schweizer Deutsch lernen wünschen, sonst alles tutti hier im Kreis 4!
b) an der Zeit. Freundschaften brauchen eben Zeit zum Wachsen, das geht nicht von heute auf morgen, und wenn man dann selbst beruflich stark eingebunden ist, und sich die Zeit zur Freundschaftspflege nicht so nimmt...naja, dann dauert's halt noch länger ;) Bon courage, Kopf hoch!