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@perlentaucher mit dem unterschied, dass ein kleines loch nicht vergleichbar mit einem riesigen tattoo ist ;-)

Ich glaube das Tätowierungen heute das sind, was vor 20 Jahren Piercings für Typen waren. Ich hatte in den frühen 90ern das Gefühl, dass plötzlich nicht nur Seemänner, sondern auch ganz normale Pubertierenden EINEN Ohrring trugen ("links is cool, rechts is schwul") - das war dann aber nicht so eine Muffe durch das Gegenüber den Verkehr hinter der Schulter des Tragenden beobachten kann, sonder eher so eine kleiner Ring, ein Knopf o.ä. Tja, und diese Herren haben jetzt alle ein ziemlich hässliches Restloch im Ohr wo man den Einstich sieht - da weiss man heutzutage, dass sie auch damals nur dem Trend nachgerannt sind

kudi, ja auf neuseeland gibt es die auch, da hast du recht.
na na, aber da würd ich auch wieder vorsichtig sein. das mit dem, dass der einzelne mensch und/oder der körper wenig wert sei, ist sicher eine mischung aus wahrheit, mystifizierung und exotisierung "unsererseits" von gewissen völkern
wie sich dies im alltag ausübt, und ob dies der wahre grund für die lange bestehende tätowierkultur ist... da müsstest du eine feldstudie starten oder jemanden fragen, der dies bereits getan hat! travelling mic (oder mike?) wäre da vielleicht mal ein anfang :-)
die frage nach einem "weshalb" ist doch sowieso immer extrem schwierig. mann kann sich immer irgendwelche gründe suchen, fragebogen erstellen und nach dem auswerten denken man wüsste es.
vielleicht ist der grund gar kein grund. vielleicht ist es nur neugier. nur freude an farbe, freude an schmerzen soll's ja auch geben daher würde das auch noch passen.
und ich glaube eben genau nicht, dass es vor 5-10 jahre nicht mode war. glaub mir, wenn man eine befragung machen würde, wären die unterschiede nicht so frappant. oder redest du jetzt nur von der schweiz? in den US sind volltätowierte leute auch vor 10 jahren schon massig rumgewatschelt!
die akzeptant ist heute noch nicht sehr gross und war es vor jahren wahrscheinlich noch weniger, hierin könnte ich den grund sehen, dass die grossflächigkeit jetzt besonders auffällt: jetzt traut man sich einfach, vor einigen jahren wurde es noch eher versteckt. klingt für mich plausibel, bleibt aber eine these.

@kudi82 lass Dich nicht unterkriegen, von diesem Pro-Kontra-Kack-an-den-Kopf-werfen (obwohl, so schlimm ists auch nicht...)
Und übrigens, der Trend zu grossen Tattoos ist nicht so neu, ich erinnere an die grosse Tribal-Welle, die vor ungefähr 15 Jahren einsetzte (und dem Arschgeweih den Weg ebnete...)
Wie scho gesagt wurde, Tätowieren ist kein neuer Trend (auch nicht in Europa), was einem gewissen Trend unterliegt, sind die Motive...
Ein bisschen Kontra muss ich auch noch geben: mir ists egal ob ein Tatt eine Bedeutung hat oder nicht. Wenns einem nur aus ästhetischen Gründen gefällt... so what! Ich trage heute auch ein rotes Kleid, ohne dass ein politisches Statement dahinter steht!!!
Und noch ein Diskussionsanstoss: In welchem Verhältnis stehen Tätowierte zu ihrem Körper? Sind sie eher selbstsicherer oder eben gerade in ständigen Konflikt mit ihrem Körper...?

@cocoa der titel deines beitrags "leben und leben lassen" ist nicht das thema. der rest von dem du schreibst ist interessant. aber es geht hier überhaupt nicht darum (jedenfalls aus meiner sicht, und es hat auch noch niemand sowas geschreiben) leute zu schubladisieren. es geht nicht darum, ist es gut, ist es schlecht. auch nicht, was ist positiv und was negativ. es geht (mir) rein um die frage, was hat sich geändert. eben, mein gefühl sagt mir (ich habe keine zahlen), dass die leute sehr viel experimentierfreudiger geworden sind. und ja, ich persönlich finde es weder negativ noch positiv, sondern einfach "krass" (im sinne, ich könnte es nicht tun und es fasziniert mich, dass dies jemand tun kann). hängt auch damit zusammen, dass es überhaupt nicht zu meiner art passt. wenn ich mir ein solches machen lassen würde, würde sich wahrscheinlich mein ganzes umfeld um mich sorgen, ob mit mir noch alles ok ist :-D

täts?? und auch noch lesen? ich würd mal sagen in unseren breitengraden einfach körperschmuck, mit mehr oder weniger schlechten 'bedeutungen'! 'da gings mir mal ganz schlecht, da hab ich mir dann diesen ast...' oder ''mein name auf chinesisch'

kudi: Ja, ich vermute auch, dass sich heute viele aus langeweile tätowieren lassen. Gibt wahrscheinlich einen kick, man erntet erstaunte blicke und aufgeregte fragen von freundinnen und arbeitskollegen und irgendwie kann man sich abheben vom alltäglichen... nur nicht mit der grossen meute mitrennen. Manchmal "gefällts" mir, wenn es zb zur person passt (matrosen usw.). Oft finde ich sie jedoch nichtssagend und langweilig. Und ja: täts erzählen manchmal eine geschichte, das finde ich interessant. Spontan kommen mir nur die drei schwarzen punkte auf einem fingerglied in den sinn.

Liebe Leute, das Motto wäre doch "Leben und leben lassen". Oder? Klassifiziert eine Person doch nicht nach ihrem Aussehen, ob sie nun ein Tattoo hat oder nicht. Den einen gefällts, den andern halt nicht. Die einen finden blonde hübscher, die anderen brünette.
Ich habe auch ein Tattoo und zwar gross halbseitig über den ganzen Rücken. Ich habe sechs Jahre dafür gebraucht, bis ich wusste wo ich es will und wie. Habe alles selber entworfen. Es ist für mich Kunst an meinem eigenen Körper. Wie auch Ohrringe eine Kunst sein können.
Ich finde es zwar selber nicht so toll, wenn Leute unüberlegt in ein Studio rennen, etwas im Katalog aussuchen und sich das stechen lassen. Ist für mich trendiger Fast-Food. Aber was solls es ist ihr Körper. Mein Tattoo wird mich für mein ganzen leben begleiten und deshalb war für mich auch wichtig mich mit dem Motiv etwas intensiver auseinander zu setzten. Und betreffend der Farbe ist es schon so, dass die in den letzten Jahren viel besser geworden ist. Aber wenn ich sehe, wie die Leute allgemein mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit umgehen, da mach ich mir über die Farbe nicht wirklich sorgen. Und übrigens ich bin eine gutgebildete intelligente hübsche Frau und gehöre keiner randständigen Gruppe an. Also leben und leben lassen......

ich würd dem nicht trend sagen, sonder eher eine phase. auch die alte garde hat sich eine zeitlang grossflächig stechen lassen, bergarbeiter, matrosen, rocker, knackis etc...dazumals wurde man dann einfach der unteren klassenschicht zugeordnet, dem büezertum, was ja auch stimmte. heutzutage würde ich meinen ist die akzeptanz gewachsen, sprich einer der im büro arbeitet und sich die unterarme tätowiert hat wird nicht gleich als harter jungen angesehen.was in den 90er jahren wohl nicht so war. ich mag meine tätowierungen und die bedeutung derer weiss nur ich und ein paar eingeweihte. täts sollten individuel sein und eine aussage haben oder etwas verkörper das einem selbst wichtig ist. so mit sternchen und so kann ich echt nichts anfangen, es sei den die russischen knacki sterntäts, aber die bedeuten wieder was. und was isch schade finde ist das die schwalben leider auch gerade sehr misbraucht werden. die besten täts sind immernoch die die eine geschichte erzählen und wenn man imstande ist diese zu lesen, very interesting i tell ya. hat mir paarmal meinen arsch gerettet täts richtig zu deuten.

info137 die unterscheidung zwischen kleinen und grossen ist meiner meinung nach offensichtlich. ein kleines lässt sich wegmachen, ein grosses nicht ;-) ein kleines verändert das aussehen eines menschen zudem minimal. ein grosses ändert einen menschen. ein kleines am fuss, oberarm oder ähnlich, tja ist eben eine kleine verzierung. also ich denke den unterschied muss man nicht erklären... ist fast wie wenn du fragst, was ist der unterschied zwischen dem entfernen eines muttermals und einem brustimplantat.

Also von wegen Tattoos sind kein Trend. Alle die hier schreiben, sie hätten es nicht gemacht weil es ein Trend ist: wären wir jetzt in den 50er-Jahren, hättet ihr es sicher nicht gemacht. Wir sind doch alle vom Umfeld und der Zeit in der wir leben beeinflusst.
Und diese Unterscheidung zwischen grossen "coolen, individuellen Tattoos" und den "kleinen Modetattoos" finde ich auch seltsam. Geht es nicht um das gleiche?

Du Ärmster, du hast in ein Wespennest gegriffen und es hat tatsächlich keiner deine Frage kapiert. 
Also ich denke mir: Es ist ja insgesamt ein Trend seinen Körper zu verändern, Schönheits-OPs, Piercings, Diäten. Ohne das werten zu wollen. Tattoos haben noch immer auch etwas Verruchtes, früher hatten das nur Knastis und Matrosen. Vielleicht hat es auch etwas mit Mut zu tun, sich zu etwas zu bekennen, denn das Tattoo bleibt. Wenn es um Erinnerungen geht, hat es auch etwas von "vom Leben gezeichnet" zu sein.
Deine Frage finde ich schon interessant, denn allgemein habe ich das Gefühl es geht immer mehr darum sich auf nichts mehr fest zu legen. Das fängt bei der Partnerwahl an. Das Tattoo wieder spricht diesem Trend zur Unverbindlichkeit irgendwie.

ahhh... was ist denn das nun wieder für eine antwort. lebensstile ergeben sich nicht grundlos. ich gebs auf. es wird nicht richtig durchgelesen. eigentlich wollte ich ja nur kurz fragen, wie das so aufgefasst wird, aber am ende muss man ständig schauen, dass einem nicht das wort im mund umgedreht wird! und ja, unsere kultur ist bestimmt verschieden von einer maori kultur. also wer das nicht einsieht, dem kann ich nicht helfen. ich sehs kommen... jetzt geht es noch zwei drei posts, und dann bin ich ein rechtsradikaler, weil ich "unsere kultur" geschrieben habe. und nein, ich finde die maori kultur nicht schlecht! und sie kann auch nach zürich kommen. aber auch dann darf man sich fragen, wieso das geschieht. und ja ich weiss, maori kultur ist aus der luft gezogen, ich weiss, dass sich die leute nicht wie maoris tätowieren, das war ein beispiel für eine kultur mit tattoos. ich gebs wirklich auf, die nachfolgenden antworten sind so vorhersehbar...

ùnsere`kultur und warum und überhaupt. meine güte, es gibt nunmal verschiedene lebensstile (falls du das noch nicht kapiert hast) und so sind die präferenzen teils auch sehr unterschiedlich.

@kristallin natürlich hat es sie schon immer gegeben. aber ich habe das gefühl, es hat in der letzten zeit einen totalen boom gegeben. vielleicht habe ich es früher einfach nicht wahrgenommen. vielleicht ist die kleidung noch freizügiger geworden, so dass man mehr sieht. wenn es aber wirklich zugenommen hat, dann kann man sich auch die frage stellen (damit ihr nicht immer sagt, es hat es schon immer gegeben), wieso es mal abgenommen hat (denn ohne abnahme könnte es ja nicht zunehmen, wenn es sie schon immer gegeben hat ;-)). ich habe keine zahlen, mein gefühl wenn ich durch zürich gehe ist, dass sich etwas geändert hat. und ich frage mich, wie es dazu kommt. vielleicht durch langeweile? matrosen waren gelangweilt, hells angels waren gelangweilt, punker waren gelangweilt...