Kommentare

es geht ja nicht nur ums "Anmachen" - da verstehe ich, dass gewisse Dinge lästig sind und eine Verkabelung sinnvoll ist. Es geht um eine Haltung. Vielleicht einfach eine Art Haltung, dem Gegenüber im Alltag sozusagen eine Chance zu geben, hinter die künstlich coole Maske zu blicken - nicht das Gefühl zu sein, dass er ein lästiger Zeitgenosse ist, der einem den Platz im Bus weggenommen hat. Alle wollen Individualisten sein, doch machen sie sich in der Mode alles nach und die Kabel führen meistens ähnliche Töne den einzelnen Ohren zu...
Ich war vorhin 13 Jahre jeden Tag eine Stunde pro Weg im Zug unterwegs und hab wunderbare Erfahrungen, Freundschaften gemacht, Begegnungen, die sich in einem Buch verarbeiten lassen... Aber hier? Schwierig... SI_NO: Darfst mich gerne im 46er anlächeln :-)

und ja, ich wurde in Basel schon mehrfach saudoof bis richtiggehend bösartig angemacht, nur wegen meiner "Zürischnure".
Meine (Ex-)Basler Kollegen in Züri haben das umgekehrt in dieser Art aber noch nie erlebt. Klar, Dialekt-Sprüche bekommt auch jeder St.Galler, Berner, Aargauer... ab & zu mal zu hören.

@Nele: Na dann erwarte mal nicht zu viel "anonyme City" - nach einigen Wochen/Monaten wirst du merken, dass Zürich genauso ein Dorf ist wo du immer wieder auf die gleichen Leute triffst.
Aber ich finde, das kann auch schön sein! :)

@Tastenkombination: Zürich die Hölle der Liebe? Also meiner Erfahrung nach kann man in Zürich höllisch gut Liebe machen... ;-)

Kann ich nur bestätigen, Zinemin. Ich bin Baslerin und lebe seit 2 Monaten hier. Die Zürcher sind ja so herrlich unkompliziert und nicht so scheu wie die Basler. Also freu dich auf den Umzug, Nele! Züri isch super :-)

@NeleSonderbar: Lass dich von den paar Frustbeuteln hier mal nicht ins Bockshorn jagen! Es ist alles bene und absolut genügend "flirtiv" in Zürich, wenn du nicht gerade ein gefühlloser Eisbrocken bist und auf Leute zugehen kannst. Und die Zürcher haben im Übrigen in der Regel überhaupt kein Problem mit den Baslern (Fussballfans vielleicht ausgenommen), diese Abneigung ist Umgekehrt massiv grösser (wie ich jedes mal erleben muss, wenn ich in Basel bin). Alles wird gut - willkommen in Züri! :)

schön, ists nicht so einfach. die einen mögen die anquasselnden deutschen, die anderen stören sich an kommunikationsfreudigen nah-östlern (?) und afrikanern. peinlich finde ich persönlich jene, die aus gewohnheit über die schweizer herziehen und ausländer generell toller finden. gähn. diese unreflexierte verherrlichung des fremden, exotischen war vielleicht in den 50er und 60er jahren des letzten jahrhunderts noch möglich, aber heute?

"Ich denke, er hat wohl ein bestimmtes Auftreten, das macht schon einen Unterschied." - dieses bestimmte Auftreten wird er aber nicht nur in Zürich haben, sondern wohl auch genau so in allen anderen Städten....

Ich denke, er hat wohl ein bestimmtes Auftreten, das macht schon einen Unterschied. Der Grund, wieso ich mich verkable, ist, weil ich andauernd von irgendwelchen Tschoolis angehauen werde, an denen ich ECHT nicht interessiert bin und die man nicht sehr leicht wieder loswird. Besonders Afrikaner und Nah-Östler habens auf mich abgesehen, wohl wegen der von Natur aus blonden Haare, und ich finde es nicht lustig, erst "angeschnalzt" zu werden und dann ein "hey, beautiful, where you frooooom" zu hören. Ignorieren geht nicht, "kein Interesse" fauchen auch nicht, es ist echt mühsam, manchmal werden sie aggressiv oder beginnen einen anzutatschen. Zum Teil sind mir diese Typen nach Hause gefolgt, da geht dann das Genervte schnell mal in Angst über. Stumm den iPod aufdrehen, damit man ihn nicht mehr hört und er hört, dass man das getan hat, scheint immer noch am wirkungsvollsten zu sein. Und ich bin eigentlich immer bewusst sehr langweilig angezogen, eben weil ich meine Ruhe will.

ich habe letzte woche grad jemanden aus deutschland, der geschäftlich in zürich war, zufällig kennen gelernt. der reist anscheinend sehr viel in ganz europa herum und meinte, dass zürich seine absolute lieblingsstadt ist, um neben dem geschäftlichen auch noch das privatleben etwas zu geniessen.
NIRGENDS anders lerne er so viele spontane und nette menschen kennen wie hier - nicht in deutschland, frankreich, italien, österreich, skandinavien.
irgendwie schon seltsam - ich denke, alle die hier im forum rumklönen haben offensichtlich selber ein problem mit "auf leute zugehen", sonst würde es nämlich bene klappen - auch in zürich.

Ich kann mich der Frage nur anschliessen ... alles hektisch und unnahbar, mir scheint es zuweilen etwas künstlich elitär hier. Ich wohne seit letzten Herbst hier, hatte die Stadt vorhin als Student und Arbeiter über lange Jahre irgendwie anders erlebt und bin jetzt irgendwie enttäuscht. Abgesehen davon, dass es schon schwierig ist, überhaupt seine Nachbarn kennenzulernen, ists noch deutlicher im Bus. Gerade heute dachte ich - es gibt unglaublich schöne Frauen in dieser Stadt (bestimmt auch Männer, ich halte mich für durchschnittlich btw) - aber wer kommt hier schon mit wem ins Gespräch? Muss ich mich dafür in exklusive Clubs, dumme Parties begeben oder ständig Zeit haben, ewig an "neuralgischen" Punkten abzuhängen? Ich bin ziemlich beschäftigt, geniesse das Leben und habe eine ziemlich ausgefüllte Agenda - wo also sind die Begegnungen des Alltags, wie das andernorts spontan auch möglich ist, ohne dass man mit einem abweisenden, gelangweilten (die meisten sind ja doch irgendwie verkabelt sitzend im Bus, hören irgendwelchen Sound und halten einen wohl zuerst für einen Deppen, wenn man bewundernd-träumend statt auf den Boden auf einen Menschen starrt) bestraft wird. Hallo? Wer offen und intelligent, mit lockeren Sprüchen und nicht gerade wie Frankenstein durchs Leben läuft, punktet andernorts. War gerade wieder in Italien, nur schon in meinem Heimatkanton ists fröhlicher...
Wie gesagt, an optischem Angebot fehlt es nicht, Zürich hat hier auch in diesem Punkt viel zu bieten (nicht nur viel Lärm, Verkehr und zu hohe Preise in allem), aber warum man sich unnahbar gibt, anscheinend sich alle Verbindlichkeiten vom Hals hält, auf sogenannt "Besseres" wartet, statt sich einfach auf das Spiel des Augenblicks einzulassen - bis man dann 35 ist und in Panik gerät... - keine Ahnung. Nicht selten sind die Menschen, die sich künstlich unnahbar und interessant halten, gerade solche Frauen, bei näherer Betrachtung dann unglaublich langweilig... Also, umdrehen und aus dem Busfenster gucken...Danke.

Es ist ein energetisches Problem. Zürich hat eine stark männliche Energie. Darum läuft es hier wirtschaftlich so prächtig und emotional so beschissen. Auch die Frauen haben einen Überschuss an männlicher Energie und verhalten sich völlig unweiblich, richtiggehend verhärtet. Damit muss man leben, wenn man hier lebt: Zürich ist und bleibt die Hölle der Liebe.

nach einem kurzen Aufenthalt im Ausland kann ich das nur bestätigen: ) Punkto Schönheit und Ausstrahlung können die meisten Zürcherinnen gleich einpacken. Ich weiss nun wo das Mass der Dinge liegt und kann nur noch jene hier belächeln, welche genau das von sich zu geben versuchen. Face the facts: )

.... schwierige Selbsteinschätzung im kompetitiven Umfeld ;)

Dann geh woanders hin, Mickeymouse, in Zürich herrscht bekanntlich Wohnungsnot.