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Gemeinde links
Hallo zusammen,
ich hatte folgende Idee (schon seit 20 Jahren):
Es wird immer schwieriger, in der Stadt Zürich Wohnraum zu finden.
Gemeinden ausserhalb der Stadt Zürich sind eher bürgerlich regiert und die rechten Parteien haben einen erschreckend hohen Wähleranteil.
In kleinen Gemeinden gibt es statt eines Parlamentes eine Gemeindeversammlung.
An Gemeindeversammlungen nehmen nur wenige Prozent der Bevölkerung teil.
zB in meinem Dorf mit 6'000 EinwohnerInnen sind es an der Versammlung meist nur 100 bis 150 Leute.
In der nächsten Kleinstadt (13'000 E) sind es auch nicht wesentlich mehr.
Nun habe ich mir überlegt:
Wenn nun ganz viele aufgeschlossene Leute, die in der Stadt Zürich keine Wohnung finden, oder einfach auf dem Land wohnen wollen, in dieselbe kleine Gemeinde ziehen würden, so könnte man dort zumindest an der Gemeindeversammlung die Mehrheit erreichen.
Durch weitere Aktivitäten und durch Kandidaturen für den Gemeinderat (Exekutive, wie Stadtrat Zürich) könnte man die Gemeinde etwas nach links schieben.
Was bringt das?
Es bringt, dass man in der Gemeinde X-Dorf wohnen kann, und diese Gemeinde Velowege und zahlreiche Tempo-30-Zonen einführt, dass Hausbesetzungen toleriert werden (nach einem Prinzip wie in der Stadt Zürich), dass es gute Angebote für junge Leute gibt, dass die Gemeinde viel für den Zusammenhalt tut, dass es öffentliche Plätze gibt (wie in Zürich Helvetiaplatz oder Lindenplatz oder auch den Platzspitz).
In so einer Gemeinde würde man für junge Eltern ein gutes Kita-Angebot haben, es würde ein Gemeinschaftszentrum geben (wie es das in Zürich in jedem Quartier gibt, aber in den Därfern fehlt das).
Man könnte also vieles ähnlich machen wie die Stadt Zürich. Und wo die Stadt Zürich etwas nicht gut macht, könnte man es in X-Dorf einfach besser machen.
Über viele Sachen wird an Gemeindeversammlungen entschieden.
Wenn X-Dorf unter 5'000 EinwohnerInnen hat, stehen die Chancen gut, dass an einer typischen GV weniger als 100 Leute erscheinen.
Wenn es zB um den Bau eines Gemeinschaftszentrums ginge, kann es sein,
dass 65 Leute dagegen und 35 dafür sind.
Kämen aber 35 junge, linksorientierte Leute dazu (die im Laufe von ein paar Jahren nach und nach dorthin ziehen), wäre das Stimmverhältnis plötzlich 65 gegen und 70 für das Gemeinschaftszentrum.
Das heisst, 30 bis 50 Leute, die an jede Gemeindeversammlung gehen und dort linke Anträge stellen, könnten oftmals mit ihren Anliegen durchkommen.
Das Problem ist, dass man sich auf eine bestimmte Gemeinde einigen müsste.
Es bringt nichts, wenn 5 Kolleginnen es in A-Dorf versuchen,
und 10 weitere in B-Dorf , und 8 Kumpels versuchen es in C-Dorf.
So verrückt es sich anhört, aber man könnte auf Gemeindeebene sehr viel erreichen.
Mir sind die Grenzen natürlich bewusst und das sollten sie euch auch sein:
Eine Gemeinde kann natürlich nicht das Kiffen legalisieren, den Kapitalismus abschaffen oder die Steuern für Reiche erhöhen.
Aber es gibt eben viele Bereiche der Lebensgestaltung, wo die Gemeinde sehr viel Spielraum hat.
Wie seht ihr das?
Könntet ihr euch vorstellen, in eine kleinere Gemeinde nahe der Stadt Zürich zu ziehen und 2 mal im Jahr an der Gemeindeversammlung für linke Anliegen zu stimmen?
Liebe Grüsse von Links vom Zürichsee