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Captain, dann bist du auch ggn den betreuungsabzug, der heute gilt? Das wäre dann immerhin konsequent. Ich glaube, das ist das, was viele nicht verstehen: warum können die einen und die anderen nicht. Darum hat die initiative soviel unterstützung. Das rechenbeispiel vom gestrigen tagi ist leider viel zu kompliziert, um es nachzuvollziehen (also für mich mit einem durchschnittlichen IQ, wie 66,6 % der restlichen stimmbürger...).

Einer meiner Freund hat vier Hunde.
Und kann deshalb nicht auswärts arbeiten gehen, da er diese Welpen aufziehen muss.
Kann er jetzt diese Tiere auch von der Steuer absetzen?

Die Steuerabzugsinitiative der SVP ist eine Mogelpackung. Wenn es der Partei ernst wäre mit Familenunterstützung, hätte man besser die Kinderzulagen erhöht. Das hat aber die SVP immer massiv bekämpft. Sollte die Inititive angenommen werden, wird es nicht lange gehen bis die SVP die Abzuglimite nach unten korrigiert. Das werden die Bürgerlichen problemlos durchbringen. Die Dummen sind dann diejnigen, die auf eine teure Krippe angewiesen sind, weil es einfach keine günstigen gibt.

Ich finde eure Diskussion sehr spannend und die Meinungsvielfalt ist wirklich bereichernd. Besonders das mit den Haus-Männern:) Es gibt in Paar gute Beispiele dabei, leider auch sehr wenige. Die meisten Firmen bieten keine Stellen unter 100% für Männer an. 80% ist schon rar. Wir haben es versucht:)
Das jeder selber für seine Nachkommenschaft zahlt finde ich richtig. Eigenverantwortung auch für den Nachwuchs ist auch ein Erziehungspunkt den ich unerlässlich finde. Was ich extrem störend und behindernd finde ist das Schulsystem. Sowas gibt's in anderen Ländern (ja auch in Europa) kaum. Wir hätten uns bei den WILDEN Stundenplänen keine 2 Kinder zugelegt, mal kommt einer um 10.00 uhr morgens Nachhause, mal einer um 14.30 Uhr, etc. da kann die Mutter nicht mal Teilzeit arbeiten. Ich wohne im Umkreis von 30 Kilometern von Zürich (Agglo Zürichsee) und da ist sowas normal. Mittagstisch ist nicht in allen Schulen verfügbar, von der Qualität kaum zu sprechen. Da habe ich leider genug hinter die Kulissen geguckt (bleah).
Ebenfalls nicht Fair finde ich das ganze Sozialwesen (da habe ich zuviel gesehen und Miterlebt), dieses Konstrukt inkl. Ausländerthematik ist sowieso längerfristig zum Scheitern verurteilt. Es wird ähnlich wie in den 30er/40er Jahren nur zu Missverständnissen und Hass führen. Daran sind leider die Herren und Damen Politiker Schuld, die diese Situationen mit falschem Humanitäteren Vorwänden auch noch schüren.
Es kursieren jetzt schon viele böse Aussagen, welche meistens von Menschen kommen die sich ausgenutzt und unfair behandelt fühlen. Leider oft zu recht, weil sie massiv übergangen wurden.
Ich werde die Beiträge weiter verfolgen. Bin sowieso auf die Entwicklungen der kommenden Jahre gespannt. Meinem Kind (und ja ich kann mir nur 1 Kind leisten) bringe ich fleissig bei, sich nicht auf AHV /iV und ähnliche virtuellen Pseudo-Sicherheiten zu verlassen. Die 80er sind vorbei und wie es für meine Generation aussehen wird, weiss keiner genau:) Na ja wir können momentan noch auf hohem Niveau klagen, rund um uns herum in Europa geht die Post nochmals anders ab....

Das doofste was ich je gelesen habe: "Die essen, gehen in die Bibliothek, gehen hin und wieder in den Zoo, brauchen Kleider, Schuhe etc." Und was hat dies denn bitte damit zu tun, dass man wegen dem Steuerabzüge machen dürfen soll? Ein Kind kostet bekanntlich bis es gegen die 20J alt ist rund 1Mio (je nach Stammbaum und Möglichkeiten der Eltern natürlich). Da muss man sich nicht fragen, wieso nicht alle welche wollen. Dies nur mal von wegen $. Es geht aber bestimmt auch um anderes wie: Mo Abend: Krippenspielaufführung von Kind 1, Mi Abend: Elterngespräch, weil Kind 2 einem anderen eins auf die Nase gehauen hat, Fr Abend: Tod, weil Kind 3 die ganze Woche über Nachts durchschrie, Freunde seit längerem kaum/nicht gesehen, weil die Familienagenda prope voll, Beziehung i.O., man ist aber schon mehr Familienmanager und funktioniert, als wie ein Liebespaar usw. - Ob man das will oder nicht ist Geschmackssache und hängt sicher auch davon ab, wie man die Frage: "Möchte ich Kinder in diese Welt setzen" für sich beantwortet hat. Jede/r soll aber gefälligst, egal welche Lebensform gewählt wird, selber dafür gerade stehen. "Ich gehe ab und an oder manchmal öfters in eine Bar, ins Kino, in den Urlaub, lade Freunde ein, geh Snowboarden, mein Velo braucht neue Bremsen&Pneu, will einen neuen Verstärker, etc." - D.h. ich erwarte ab sofort, dass ich für meine Luxusausgaben auch Steuererleichterung bekomme.... Oder müsste ich mich nun tatsächlich dafür bedanken, dass sich die eine oder der andere dafür aufopfert, eine Familie zu gründen, damit die Steuern auch in ein paar Jahren bezahlt werden? Eigenartige Logik, aber wer weiss, vielleicht bin ich eben einfach zu wenig gebildet, um mir keine Kinder leisten zu wollen?

Das Argument, dass ja keine zusätzlichen Ausgaben entstehen, wenn das Kind nicht fremdbetreut wird, find ich ja das Doofste, das ich je gelesen habe! Ich bin Alleinverdienerin und sicher fallen Ausgaben an für meinen Mann und unser Kind, wenn er nicht arbeitet! Die essen, gehen in die Bibliothek, gehen hin und wieder in den Zoo, brauchen Kleider, Schuhe etc. Und nein, superreich sind wir nicht, wir wollen unser Kind einfach selber betreuen - so frech! Dass mehr Einkommen reinkommen würde wenn beide arbeiten,von dem sagt niemand was. Ich wähle normalerweise auch links, aber diesmal nicht. Spannender weise entscheiden sich immer mehr gebildete Leute gegen Kinder, weil sie schlichtweg zu teuer sind, bzw. man nicht gewillt ist, seinen Lebensstandard ein bisschen runter zu schrauben. Wer ist sich bewusst, dass die demographische Kurve jetzt schon prekär aussieht? Und wer bezahlt dann in 20-50 Jahren die vielgeliebten Steuern, wenn gar niemand mehr Kinder hat oder nur noch suventionierte Unterschichtler, Einwanderer und Sozialhilfeempfänger, die problemlos 5 Kinder zeugen, die der Staat oft ein Leben lang finanziert? (Man redet in den Kreisen übrigens von "Lohn" sowohl für Sozialhilfe als auch für ALV...) Es gibt verschiedene Modelle und die sollen auch gleichwertig behandelt werden. Und ob die Kinder wirklich soviel besser erzogen werden, wenn sie ab 6 Monaten in den Krippen sind, wage ich zu bezweifeln. Fragt doch mal solche Krippen- und Hortkinder nach 10-15 Jahre! Ich arbeite mit diesen in einem Heim und die sind oftmals dort gelandet, weil sie sich vernachlässigt fühlten, weil die Mutter arbeiten MUSSTE, weil sie alleinerziehend war und nicht anders überleben konnte. Dann staunen alle, dass der brave Kleine mit 14 auf einmal austickt und randaliert! Und diese Folgekosten berechnet anscheinend niemand...

Das mit der macht der männer uswusf. werd ich allerdings nicht unterschreiben. Das ist ideologisches gerede. Davon sollte man sich definitiv verabschieden. Mich langweilt es jedenfalls gewaltig. Jedes paar kann heute gemäss den umständen, die es in seiner unmittelbaren umgebung vorfindet, wählen, welches modell gelebt werden will. Mit umständen meine ich: wirtschaftliche lage da wo man wohnt, lohn, hats kita oder verwandte für Kinderbetreuung, eigene präferenzen. Kann schon sein, dass der eine elternteil in den ersten jahren auf die berufstätigkeit verzichtet - na und? Vielleicht nicht für jedermann/frau immer läss, aber kein drama. Ich habe einige freundinnen, die die ersten Jahre kaum oder gar nicht gearbeitet haben, und sogar gern daheim geblieben sind! Und ihre männer sind keine partriarchalischen ungeheuer.

Ja, irgendwie hast du schon recht, diarama. Ich sehe das problem nun auch. Dieses betreuungstohuwabohu ist eine verzwickte sache, aber es gibt eben wirklich viele familienmodelle. Wie dem steuertechnisch gerecht werden? Heute morgen hab ich auch diesen artikel gelesen: www.nzz.ch Ich muss mir das nochmals überlegen. Allerdings gibts gemäss umfrage viel support für die FI...

Lieber Kunterbunt
Ich fürchte du siehst die Sache völlig richtig. Die SVP gibt sich sozial, aber eigentlich sollen einfach "die Frauen, die schön brav zu Hause blieben" eine Herdprämie erhalten. Von Hausmännern hat die SVP jedenfalls nie gesprochen. Überhaupt spricht sie eigentlich nie von Vätern, wenn es um Erziehung geht. Ich kenne zum Beispiel eine Doppelverdienerfamilie, wo beide 60% arbeiten, sie erziehen ihre Kinder zu fast 100% selber, nebst Grosseltern. Dass solche Familien doch einen Abzug gut haben sollten, davon spicht die SVP ebenfalls nie. Warum wohl? Es ist mehr als offensichtlich, dass es den Initianten überhaupt nicht um Gerechtigkeit geht. Sondern um ein konservatives Familienmodell, das die Macht der Männer hochhält. Denn logischerweise wird sich eine Frau, die vielleicht nicht einen superspannenden Beruf hat, nicht den Arsch aufreissen und arbeiten gehen, wenn unterm Strich, also nach Kinderbetreuungskosten und Steuern, nichts oder sogar weniger übrig bleibt. Dann bleibt sie schön zu Hause, abhängig und hörig ihrem Mann und Ernährer. Freie Wahl des Modells und Gerechtigkeit, wie das Kristallin nennt, würd ich das jedenfalls nicht nennen.
Oder kann mir jemand einen anderen guten Grund nennen, warum die Partei, die doch sonst immer für Wirtschaftswachstum ist, plötzlich einen auf " wir müssen die belohnen, die keiner Lohnarbeit nachgehen, bzw die Gratisarbeit in Anspruch nehmen" macht???
Auch wenn man den männlichen Befürwortern unterm Volk so zuhört, klingt es übrigens meist nach Hochstilisierung gegenüber den "brav zu Hause gebliebenen". Tut mir ja leid, dass ich arbeiten gehe, liebe SVP, dass meine Arbeitszeiten die Kapazitäten der Grosseltern übersteigen, aber wisst ihr was: wenn ihr krank werdet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass euch eine weibliche Ärztin oder ein Deutscher behandeln wird - gut dass sie nicht alle zu Hause geblieben sind ;)

schon traurig irgendwie, diese Diskussion. ..

Liebe Kristallin
Klar ist Hausfrau sein eine Leistung, aber versteuerst du diese??? Nein, du machst nämlich quasi Schwarzarbeit. Während Lohnarbeitstätige das Putzen zb vielleicht delegieren und eine Putzfrau bezahlen, die ihrerseits dieses Einkommen versteuert, machst du deine Putzarbeit quasi schwarz. und willst jetzt auch noch einen Steuerabzug auf ein steuerfreies indirektes Einkommen. Auch die Kinderbetreuer in der Kita versteuern nämlich ihr Einkommen, und diejenigen, die den Kinderbetreuungsabzug bislang tätigen konnten, versteuern auch ein Einkommen.
Wenn man nun also einen Abzug machen will, weil statt der Kita die Grossmutter die Kinder betreut, müsste man logischerweise diese Grossmutter bezahlen, bzw zahlt dann der Staat indirekt die Grossmutter für ihre Dienste, die sie nicht versteuert. Sehr logisch und gerecht!
Weisst du, auch Elternteile, die ein steuerbares Einkommen generieren, erziehen ihre Kinder zum grossen Teil noch selber, sehr Vieles lässt sich nämlich nicht delegieren, vor allem wenn die Kinder aus dem Kitaalter raus sind. Die Kinderbetreuungskosten entsprechen eigentlich eher Berufskosten, was die Steuerbehörden aber leider nicht akzeptieren.

Die gegner der FI führen an, dass es nicht logisch sei, für nicht anfallende kosten steuerabzüge geltend zu machen. Diese "logik" kann natürlich nur aufrechterhalten werden, wenn man davon ausgeht, dass hausfrauenarbeit keine leistung ist wie die leistung eines/r externen kinderbetreuers/in. Dass man wie selbstverständlich von dieser prämisse ausgeht, finde ich ja schon an und für sich eine rechte unverschämtheit. Dass sich da nicht mehr frauen dagegen auflehnen, vorab die linken, wundert mich schon sehr. Die AHV zb kennt bereits den Elternbonus, erziehungsgutschriften für jedes kind und jedes Jahr, unabhängig davon, ob ein reales einkommen generiert wurde oder nicht. Warum soll das an einem ort logisch und möglich sein und am anderen ort nicht? Weiteres beispiel: Wer von euch gibt mindestens 2000 chf für berufsauslagen aus, die jedes jahr in der steuererklärung abzogen werden dürfen? Ich jedenfalls nicht. Auch das ist ein steuerabzug für eine fiktive ausgabe. Eigenmietwert?? Fiktiv. Für mich hat diese initiative etwas gerechtes. Entweder sollen alle eltern für die kindererziehung abzüge geltend machen können oder niemand. Um die allzu wohlhabenden nicht unnötig zu bevorteilen, kann eine obergrenze für den abzug gesetzt werden. Die spielregeln sollen für doppelverdiener- wie für traditionelle familien genau gleich sein. Der staat soll kein modell bevorzugen. So kann jede familie das modell wählen, das ihr entspricht.

Gem. den Umfragewerte siehts zurzeit ganz danach aus, als würden sich viele, welche üblicherweise links stimmen, von der SVP hinters Licht führen lassen.... wahrscheinlich stimmt die Mehrheit dieser auch für die 1:12... Da müsste man dann schon fragen, ob sich die Katze nicht doch in den eigenen Schwanz beisst...

Das ist eine neuerliche Umverteilung von arm zu reich. Wer von einer SVP-Initiative, die mal ausnahmsweise nicht gegen die Ausländer zielt, was andes erwartet, ist naiv.

Interessanterweise ist von Kinderlosen nie die Rede. Diese scheinen trotz massivem Geburtenrückgang innerhalb der letzten Generationen inexistent. Ist doch nix anderes als die SVP im Pelz der SP nur zu Gunsten jener, welche es sich leisten können (also kaum mittelständische Stadt- oder Agglofamilien), ihre Kids selber zu betreuen und wer zahlts? Jene die keine Kinder haben. Und jene mit Kind und Kita werden gegenüber den Einzelverdienerfamilien schlechter gestellt.