Kommentare

Ich seid doch unverbesserliche Sozialromantiker. Die Stadt lebt, und das ist gut so.
Geht doch nach Schwamendingen, Altstetten oder in die Grünau wenn ihr die heutigen Arbeiterquartiere und zukünftigen In-Quartiere sehen wollt, im Kreis 3/4/5 wohnen ja nur noch die Zuhälter, ihre Nutten und die Salonlinken, die in den Szenetreffs mit einem Sprint in der Hand herumhängen. Und sich über die Lofts aufregen, weil sie sich diese nicht leisten können.

@Tipptapp: weis nicht was Du meinst - Tessinerkeller und die Lofts die da hinkommen sind neben den Bahngleisen, scheinbar will da also wer wohnen. Über die Anwesenheit von Dröglern und Nutten hat sich in dem Threat bisher niemand beschwert, im Gegenteil. Irgendwie wirkt Dein Kommentar auf mich wie ein beliebiger Rundumschlag gegen alle die den Mund aufmachen. Klar lebt eine Stadt, und wenn mehr in der Stadt wohnen wollen muss auch mal verdichtet gebaut werden - nur muss dem nicht alles zum Opfer fallen, neben Neuem muss eine Stadt auch ihre Geschichte bewahren wenn sie nicht gesichtslos werden will - erhaltenswert sind m.E. nicht nur Gebäude mit beosnders "wertvoller" Archtitektur, sondern eben auch kuriose Kleinode, die einen ort geprägt haben. Und die Räuberhöhle hat hier genug Geschichten zu erzählen das sie erhaltenswürdig wäre. Man denke nur an den alten Löwen am Rigiplatz um den im Quartier 40 Jahre gekämpft wurde. Der Neubau nebenan wird, kleiner, realisiert, aber der alte Löwe darf seinen Platz behalten.

Tja, das ist Zürich, alles muss Glitzern und Glänzen!
Alles auf hochglanz Poliert, verchromt und bis ins letzte Detail durchgeplant und Finanzoptimiert...
Die Diskussion ist allerdings sinnlos, denn im Zeitalter der (mehr oder weniger) freien Marktwirtschaft ist das halt so.
Punkt.
Schade ists trotzdem natürlich, keine Frage, die Küche vom Christian gehört zu den Besten der Stadt.
Aber wenn jetzt alle auch brav noch zu ihm essen gehen und auch anständig Wein statt Hanenburger trinken, kann er ja schon bald eine neue Beiz aufmachen.

Hach, das ist wieder ein schönes Thema um mal wieder so richtig toll abzulästern über die bösen Reichen und die Politiker, die das schöne Züri so herzlos kaputt machen. Aber wo wohnt ihr denn alle gern? Nicht neben den Bahngleisen. Nein, Ihr geht da nur mal eben ein Bierchen trinken, freut euch, wie urban ihr seid, dass ihr es hier toll findet, und tröten danach schön wieder heim in eure toll gestylten Wohnungen, wo es dann aber ja keine Drögeler und Nutten geben soll.
Eine Stadt entwickelt sich nun einmal. Und in ein paar Jahren kräht keiner von euch Hähnen nach dem Tessinerkeller (dann seid ihr schon alle weitergezogen in die nächste ach so alternative Spunte).

wer mal in genua, marseille oder istanbul war, weiss was eine stadt in ihrer eigenheit ausmacht. so eine alte hafenhure hat halt charme und charakter, auch wenn sie nicht die sauberste ist.

Ja gopferdammi. Die ganze Stadt sieht bald aus wie eine Klinik, aber eine Stadt braucht einfach Trash, brökelndes Mauerwerk, Nutten und überhaupt. Ist doch scheisse! Steinfels, Maag, Binz, Oerlikon..da chum ich Vögel über! Chris von Rohr ist n Depp, aber wo er recht hat, hat er recht: Meh Dräck!!

diese entwicklung ist jammerschade. in zürich gibts langsam keine einzige fassade eines hauses mehr, die ein bisschen abgeblättert, leicht abgefuckt ist oder einfach darauf hinweist, dass hier leute leben, arbeiten, etc. grundsätzlich finde ich das gut wenn zu einer stadt sorge getragen wird, aber der putz- und renovationsfimmel der hier an den tag gelegt wird, ist einfach masslos übertriebn und macht all die "heimeligen^" ecken meiner stadt kapput. wenn ich laborratten-feeling will, kann ich zu starbucks gehen. bsp: limmatplatz: da wird monate gebaut, um ein standart-architektur-studenten-modell zu verwirklichen. ich fin diesen neubau nicht mal hässlich, aber einfach austauschbar und wen hat denn der alte limmatplatz gestört? hatte auf alle fälle mehr charakter (und ecken und kanten)als jetzt.
ANTI GLOBALE GLEICHSCHALTUNG

hm...langsam wird es wohl zeit für ein langstrasse MINUS projekt.

eine Sauerei

kürzlich kam am arte eine sendung darüber, dass der trend, wonach weltweit in den innenstädten die ehemaligen arbeiterquartiere zu "trendigen" yuppie-arealen mit überteuerten lofts und designerläden mit markenartikeln umgewandelt werden, unumkehrbar ist. san francisco, new york, london, paris, moskau, peking, shanghai, zürich - it's the same shit all over the planet, dude! am meisten billigen wohn- und lebensraum gibt's gemäss der sendung übrigens in berlin, weil berlin nach der wiedervereinigung viel weniger kapital als erwartet angezogen hat.

Ja, eben, der Tessinerkeller, früher bekannt als Räuberhöhle... die ganze Parzelle wurde von der Erbengemeinschaft an die Architektin Vera G. verkauft, die dort ende 2008 Lofts bauen will. Im April, als u.a. im Tagi zum 50 Jährigen Jubiläum über "Bäckerei Zürrer" geschrieben wurde und die Räuberhöhle bzw .der Tessinerkeller als einer der überlebenden Zeitzeugen erwähnt wurde stand bereits das Baugespann (wurde mittlerweile wieder weggeräumt). Die Stadt und die Denkmalflege hatte wohl gegen den Abbruch keine Einwände, und sonst hat s damals glaub kaum jemand mitbekommen.
Ist eben jammerschade das durch einen austauschbaren Loftneubau zu ersetzen, es gibt auch kaum einen Gastro- oder Stadtführer über Zürich in dem der Tessinerkeller nicht besonders erwähnt wäre. Eines tages wird Züri-Tourismus zwischen all den Neubauten böse aufwachen und sich fragen wo den Züri geblieben ist...
Ein paar Sachen stehen eben noch in dem Artikel den ich oben verlinkt hab.
www.heute-abend.ch

verschwindet etwa auch der tessinerkeller?? hatte da kürzlich ein hammer siedfleisch mit gemüse und meerettich-ravioli, echt wie zu hause. wäre schade wenn der spunten verschwände.

schaurig truurig!!!!

wichtig finde ich in diesem zusammenhang vor allem, dass es sich um ein gebäude von kulturhistorischem wert handelt. das ding steht schon seit 1856 da und besitzt als ehemalige "räuberhöhle" einen angestammten platz in zürichs stadtgeschichte. ich verweise auch auf diverse filme und literatur, die sich dem häuschen im langstrassenquartier angenommen haben (z.b. "bäckerei zürrer"). auch in seiner heutigen form als tessinerkeller ist die beiz fest im kreis 4 verankert, ist wichtiger treffpunkt, stiftet identifikation und besitzt zudem den lauschigsten hinterhof weit und breit. wer sitzt im sommer nicht gerne hier draussen, geniesst ein gläschen rotwein und lauscht dem quietschen vorbeifahrender züge? was rechts und links vom tessinerkeller bereits an neubauten entstanden ist, ist wirklich trostlos anzusehen. weisse loftneubauten, völlig gesichtslos und kalt, wie wir sie in der stadt zürich - auf kosten schützenswerter alter gebäude - leider mehr und mehr vor die nase gestellt bekommen.

völlig einverstanden - langsam gibt es in zürich mehr lounges als büros und alle haben den selben eiskalten und unpersonellen touch - wie im Mäc, burger King oder Starbucks, einfach mit sofas, vorhänge und tischbedienung.
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