Kommentare

beim thema ns/faschismus habe ich immer folgendes problem: zum einen kann man kaum abstreiten, dass zwischen damals und heute in spezifischen themengebieten parallelen bestehen. nehmen wir zb das thema propaganda. so heisst es in wikipedia zur ns propaganda: "Es sei falsch, der Propaganda die Vielseitigkeit etwa des wissenschaftlichen Unterrichts geben zu wollen. Hitler bekennt sich deutlich zum manipulativen Umgang von Propaganda mit Objektivität und Wahrheit. Propaganda habe nicht objektiv auch die Wahrheit, soweit sie den anderen günstig ist, zu erforschen, um sie dann der Masse in doktrinärer Aufrichtigkeit vorzusetzen, sondern ununterbrochen der eigenen zu dienen. Als ein wesentliches Prinzip einer sich an die breite Masse der Bevölkerung richtenden Propaganda formuliert Hitler die Beschränkung auf wenige Themen, Gedanken und Schlussfolgerungen, die beharrlich wiederholt werden müssten." wenn man schaut, wie medien teils gewisse themen verkürzt verbreiten, scheinen parallelen vorzuliegen.
das problem ist nun, dass zwar parallelen vorliegen, dass sich die themen aber trotzdem niemals vergleichen lassen. denn hitlers weltweiter vernichtungskrieg gegen minderheiten ist derart monströs, dass man nichts und niemanden durch vergleiche auch nur in die nähe dieser monstrosität bringen will und kann, weil es an der monströsen dimension fehlt. ich weiss nicht, wie man dieses problem lösen kann.

... sehr aktuell, das Thema von pierramuz... Sollten manche mal wieder lesen.

nun ist sie also ausgeschafft, die sechsköpfige familie aus tschetschenien, die bestens integriert war. über 2000 menschen haben sich für die familie gewehrt, aber der kanton zürich hat das gesetz durchgesetzt. ein gesetz, das angeblich das gute einvernehmen im zusammenleben schützen will, hat sich ins gegenteil verkehrt und treibt künstlich einen keil zwischen die menschen. all dies folgt dem glauben, dass eine gesetzliche norm höher ist als menschlichkeit und alltägliche praxis. das gesetz geht vor. - in der schule lasen wir wilhelm tell, der sich einem sinnlosen gesetz verweigerte, nämlich einen hut zu grüssen. im stück ging es um eine fremde macht, die einen solchen humbug forderte. inzwischen aber haben wir gelernt und stellen selbst solche hüte auf! was für ein armseliges land wir doch geworden sind!

einfach, weil's wahr ist:
www.youtube.com

juhuu diese scheissinitiative ist abgelehnt. immerhin.
ja, da ist der kelch nochmals vorübergegangen. was heisst es nun wohl vonseiten der dumpfbackenpartei? "das volch hat die vorlage nicht verstanden"? - um das gesicht zu wahren, kann es nur eins geben: das volch auflösen und ein neues wählen!

"Die Rechte ist überzeugtm dass Ordnung stets durch Gewalt entsteht - so erklärt sich auch diese seltsame Affinität zwischen Verbrechern, Faschisten und Polizisten. Sie sprechen dieselbe Sprache und verstehen sich." David Graeber im Tages-Anzeiger vom 27. 2. 16.

Noam Chomsky sieht mit Donald Trump auch schon den Faschismus in den USA am Horizont: www.huffingtonpost.com

www.geschichte-schweiz.ch
Nun, es ist die SVP, die einige Grundprinzipien der Schweizer Demokratie beleidigt: Die Gewaltenteilung, die Menschenrechte, die Verhältnismässigkeit. Insofern beleidigt die SVP die Schweiz viel grundlegender als ein (zugegebenermassen sehr plakatives) Plakat. Das Plakat ist auch keine Beleidigung, sondern macht nur visuell sichtbar, wie die SVP die Zukunft der Schweiz sieht. Wo man doch fast meinen könnte, dass Teile der SVP-Propaganda aus "Mein Kampf" und anderen Nazi-Publikationen abgeschrieben worden sind. Man lese nur mal, wie Hitler in den Tischgesprächen gegen die Justiz vom Leder zieht.
Und die "88" im "Welcome to SVP"-Video ist ja schliesslich nur Zufall, oder?

der schriftsteller lukas hartmann spricht von "wohlstandsfaschismus":
www.tagesanzeiger.ch

ich kann damit leben dass es eine svp gibt. ist demoratie hier, sage ich meinen söhnen. gehört halt dazu. leute können verschiedene meinungen haben, das gehört respektiert.
ich habe über trump gelacht.
ich war sehr sehr lange wirklich tief überzeugt, dass es einfach nicht sein kann, dass eine MEI durchgezogen wird. ich war so sicher, dass da eine gegenbewegung stattfinden wird. dass das schlicht verfassungswidrig ist.
aber heute merke ich plötzlich, was da los ist. es kann doch nicht sein, dass trump wähler nur "ein zeichen setzen" wollen. oder diese unsägliche DSI: die meinen das so, ernsthaft.
ich trau ich am sonntag nicht, die abstimmungsergebnisse anzusehen, echt. dummerweise bin ich die tage gar nicht in der schweiz, aber meine kinder schon. wenn diese initiative angenommen wird, wie soll ich wieder in dieses land zurück kommen? es ist mir schleierhaft.

ich habe inzwischen eine heidenangst vor der abstimmung. ich will nicht mehr in diesem land leben, wenn das durchkommt. das wäre ja, wie wenn ich unter hitler-wählern leben müsste. ich kanns einfach nicht glauben, dass wir hier überhaupt über sowas abstimmen!!!! das ist die erste abstimmung wegen der ich heule. ich war noch nie stolz schweizer zu sein, ich kann schliesslich nichts dafür, hier geboren zu sein. aber wenn das durchkommt will ich nicht mehr schweizer sein. nur: was habe ich für eine wahl? asyl beantragen? weil ich nicht damit leben kann, bürger einer nation zu sein, die freiwillig hitler wählt? NACHDEM sie die geschichte kennt, wie das damals lief!!! ich habe immer gedacht, damals die deutschen, sie wussten es nicht, wohin das führen wird. aber wir wissen das doch. es gibt keine entschuldigung dafür. weder dummheit noch angst noch uninformiertheit, auch nicht ein zeichen setzen zu wollen oder sonst irgend ein scheiss grund. so dumm kann man heute einfach nicht sein, ich kapiers einfach nicht, was die leute reitet

Apartheid Symbolik in Wahlkampagnen erlaubt aber das Hakenkreuz muss weg?
www.news.admin.ch
www.persoenlich.com
Theoretisch gesehen widerspiegelt es eigentlich die DUI und verweist Provokativ auf die Thematik genauso wie Schwarze Schäfchen und Minarette.
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los das es eher den Befürwortern in die Hand spielt.
Kalkül? Wurde die Werbung am HB von der BDP subventioniert? Wäre der Aufschrei genauso gross gewesen wäre es in einer Stadt publiziert worden wo die Jüdische Gemeinschaft weniger gross ist?
Der 28.02.2016 wird ein spannendes Wahl-Wochenende das die Zukunft unserer Multikulturellen Schweiz (ja, wir sind auch ohne Ausländer ein Vielvölkerstaat ihr Buuredütschi Bünzlis) prägen wird.
geplant war ja, das jeder tag ein anderer standort das digitale plakat austrahlt. angefangen mit Zürich am Montag, Genf am Dienstag und Mittwoch hab ich schon vergessen ;)
Ich behaupte mal, das jeder der nun sagt "Wegen diesem Plakat gehe ich Ja abstimmen" einfach noch eine Entschuldigung gebraucht hat, weil es sonst keine guten Argumente gibt, um Ja zu stimmen. ;)

der nazivergleich mag natürlich stark, schockierend, entlarvend sein. aber was das wirklich bedeutet, der faschismus, die armseligkeit, das zu verstehen, zu erfassen, da würde es viel mehr brauchen. mehr auseinandersetzung, mehr zeit, mehr tiefe, denke ich.

mit pfupf draussen meine ich, dass es jetzt irgendwie nichts mehr zu sagen gibt, nachdem der nazivergleich ENDLICH ausgesprochen wurde. das ist einfach nazischeisse und fertig und es gibt eigentlich nichts mehr zu diskutieren. die "gutmenschen" sind eben tatsächlich gutmenschen, denn sie wissen, dass der nazivergleich nicht leichtfertig gemacht werden darf, und genau deshalb haben sie das vermeintlich unaussprechbare auch so lange nicht ausgesprochen, aus rücksicht auf die gegenseite, ja sie hatten angst davor, die messerstecherplakatemenschen und die kosovoschlitzerplakatemenschen möglicherweise zu unrecht zu beschuldigen, was ja eigentlich völlig grotesk ist, wenn man die menschenverachtenden propaganda der gegenseite anschaut. aber irgendwann war das mass halt voll und jetzt ist es raus. zum angeblichen "verhöhnen der opfer des nationalsozialismus" finde ich das noch gut: "Mit die grössten Heuchler hier finde ich einige jener, die sich empören, weil das Plakat Holocaust-Opfer verletze. Die sollten mal versuchen, sich daran zu erinnern, wie sie reagiert haben als Holocaust-Opfer bzw. -Überlebende oder deren Nachfahren sich "erfrechten" von den Schweizer-Banken ihre verschollenen Guthaben zurück zu verlangen."

sollte der pfuff raus sein wegen dem plakat, dann würde das these 6 bestätigen. man möchte nicht grob erscheinen. nur ein bisschen spielen mit den unterschwelligen aggressionen und phantasien. das ist ein bisschen wie sm bei der svp. die phantasien zählen. und der spielverderber ist jener, der offen ausspricht, was da so herumgeistert. und nazi möchte natürlich keiner sein. aber es sind die gleichen säcke, die heute so empfindlich reagieren auf so ein plakat, die seinerzeit mit den nazis und den apartheid-schurken rentable geschäfte gemacht haben. nicht die nazis hat man aus der schweiz rausgeworfen, sondern juden hat man abgewiesen. nicht apartheid-befürworter hat man kriminalisiert, sondern die gegner des rassistischen staates. ja, das ist teil unserer geschichte. vielleicht könnten wir ja doch noch etwas lernen daraus...