Kommentare

kisii: aha? wegen meiner drohung, dass ich eben dann das auto nehmen muss, wenn ich mit dem velo nicht schnell genug durch die stadt komme? das ist lustig :D

*slomo* du hättest dich kürzer fassen können:
"ICH bin schon RECHT, nur die ANDEREN, DIE sind SCHLECHT!"
Deine Argumentation erinnert mich an diese Linken, die den Einsatz von Gewalt gelinkfertigt finden, vorausgesetzt, sie wird nicht von der Polizei oder jemand aus dem komplementären politischen Spektrum ausgeübt - das wäre dann natürlich völlig ungerechtfertigt!

zum argument "steht halt früher auf, damit ihr zeit genug habt um hinter den autos in der kolonne zu stehen wie es rechtens ist":
wenn ich meinen kindern gerne zmorge machen möchte, und schauen dass sie alles beisammen haben, kann ich erst um 8 das haus verlassen. wenn ich ihnen pünktlich zmittag machen möchte, müsste ich auch früher den arbeitsplatz verlassen. ja gopf, wann soll ich denn noch arbeiten? :D

livanto, wir wurden hier aufgefordert unsere meinung zu schreiben und zu erklären, und das tue ich gern. sicherheit ist geil, und darum NEHME ich mir das recht, sicher zu fahren, was von zeit zu zeit nicht kompatibel ist mit den verkehrsregeln

spart eure Energie fürs gefahrlose Ausweichmanöver oder den früheren Start in den Tag und hört damit auf wachen Zeitgenossen Unrecht als Recht andrehen zu wollen! Sucht Euch meinetwegen Mitstreiter für den Kampf um Radwege, da helfen euch sicher auch viele Automobilisten, LKW- und Tram-Piloten - die übrigens allesamt steigende Durchfahrtszeiten durch die Städte mittragen. Dieses Katzengejammer gibt keinem Radfahrer das Recht, sich fahrenderweise auf dem Trottoir aufzuhalten, könnt die Geige in die Ecke stellen...

ein faktor, dass die stadt für velofahrer unsicherer wird sind die immer grösser werdenden autos. selbst fahrer kleiner, älterer und deshalb leichterer autos müssen angst haben von den grossen übersehen zu werden und schlicht zerquetscht, ausserdem sieht man viel weniger wenn auf allen seiten diese riesen dinger stehen.
diese grösseren autos brauchen viel mehr platz auf der fahrbahn, und das bedeutet weniger platz für velofahrer. es ist wie wenn man um lauter lastwagen fahren müsste. fahrer solch grosser kisten fühlen sich auch sicherer, mit recht, das wirkt sich auf die fahrweise aus.
ich war gerade in italien in den ferien: dort fahren die leute ja auch irgendwie zum teil, aber sie schauen! in der schweiz fällt einem sofort auf dass die autofahrer auf ihr recht beharren und weniger umsichtig fahren.
mir muss doch ein autofahrer nicht sagen, ich als velofahrer soll etwas früher aufstehen! wieso sitzt der im auto? kann doch laufen, muss halt etwas früher aufstehen

ich habe mich jetzt etwas quer durchgelesen... das thema scheint ja wirklich sehr zu bewegen. nun, ich kenne zwar die verhältnisse in zürich oder anderen grösseren städten nicht, da ich in freiburg (ch) wohne, aber es gibt wohl hier wie dort ähnliche probleme. ich selber fahre mit dem velo oder bus zur arbeit, für anderes fahre ich zwischendurch auch mal auto... ach ja, und fussgängerin bin ich natürlich auch, kenne also die verschiedenen perspektiven. als velofahrerin komme ich mich manchmal auch etwas blöd vor, wenn ich vor einer roten ampel warte, während andere munter weiterfahren... eine grundregel für mich ist, wenn man als verkehrsteilnehmer respektiert werden will, sollte man auch selber die regeln respektieren. ich mache auch bei pro velo mit, auch bei den velofahrkursen für kinder, und da bemühen wir uns, den kindern klar zu machen, wie wichtig dies ist... irgendwie fehlt uns hier noch etwas das selbstverständliche gegenseitige akzeptieren und respektieren, also dass velofahrer auch zum verkehr gehören und ihrerseits auch die regeln einhalten.
klar, sind die verhältnisse in holland und in anderen ländern schon anders. wobei das sicher auch damit zusammenhängt, dass bei uns in der ch noch nicht genügend velofahrstreifen und velowege eingerichtet sind. je mehr aber aufs velo umsteigen würden, desto eher würde sich auch in der hinsicht mehr bewegen...

Samstag Abend waren 2 Polizei Lastwagen auf dem Radweg und Trottoir in Altstetten parkiert... Was ziemlich gefährlich ist für die Velofahrer, die am Nacht ein Umkehr über die Autostrasse machen müssen...

adrian, aha, im schrittempo auf dem trottoir gehen? :D ist es jetzt auch schon verboten zu rennen?
wie erwähnt, öv haben zu lang. wenn ich mit dem velo nicht zügig durch dir stadt komme wäre die alternative für mich nur auto.

ich nicht - der da auch...

gestern stand den ganzen Tag lang ein schwarzes SUV mit Zuger Nummer (ZG .....) auf dem Radweg, welcher den Röntgenplatz quert. Stündlich einige hundert Velofahrer mussten mit einem Bogen auf die Trottoirs ausweichen, um den Platz queren zu können. Wer ist hier nun der Idiot, und wer die Dummen Toleranten?

ganz schlimmes erlebnis, mlf. tut mir echt leid, dass du das erleben musstest. und ja sicher, gibt es velofahrer, die sich dumm und rücksichtslos benehmen. mir passiert es auch gelegentlich, dass ich mich als velofahrer falsch benehme und im letzten moment glück habe, dass es nicht zu einem unfall kommt. - dass du selbst dir geschworen hast, nie velo zu fahren, erklärt ja einiges. aber du bringst dich damit um die perspektive der anderen seite. dass autofahrer stärker sind und lastwagenfahrer sowieso, leuchtet wohl jedem ein. dass man aber dann auch noch die stärkeren gegen die schwächeren verteidigt, wie es hier im forum oft geschieht, finde ich doch etwas sonderbar. weshalb verlangt man von den velofahrern, dass sie sich an die regeln halten, nicht aber von den autofahrern? wie ich seinerzeit im verkehrsunterricht gelernt habe, müssen oder sollten autofahrer rechts genügend abstand halten, damit die velos vorbeikommen (ausser wenn die strasse geradeaus und nach rechts führt, dann sei es sinnvoll rechts heranzufahren, damit nicht in letzter sekunde einer vorbeischiesst).
wie lernt man als verkehrsteilnehmer, auf andere zu achten? mir scheint es, dass es autofahrer damit besonders schwer haben, was bald zu frust führt und zu rache-fantasien und einem "law-and-order"-denken. aber das führt bekanntlich ebenso wenig weiter wie wenn man das rad der geschichte zurückdrehen möchte.

Natürlich kann man mit dem Velo im Schrittempo das Trottoir benutzen, das ist auch völlig legal. Man muss einfach absteigen und das Fahrrad schieben, dann bewegt man sich im Schrittempo wie alle anderen Fussgänger. Ein inakzeptabler Ettikettenschwindel ist es natürlich, wenn Leute, die nicht vom Velo steigen und unerlaubterweise auf dem Trottoir fahren, trotzdem behaupten, sie würden im "Schritttempo" fahren.
Die meisten, die behaupten, sie würden im "Schritttempo" auf Trottoirs fahren, fahren so schnell, dass es ausgeschlossen ist, dass sie mit guter Fahrkunst Kollisionen mit Fussgängern, die im falschen Moment eine Bewegung zur Seite machen oder gerade aus einem Haus oder um eine Ecke kommen. Natürlich passiert oft nichts, und gewisse Menschen, denen Verantwortung nicht viel bedeutet, gehen das Risiko von Kollisionen ein, um ein paar Sekunden schneller am Ziel zu sein.
Wenn ich mit dem Velo fahre, ist es für mich ganz normal, dass ich an einigen Stellen eben auch in einer Kolonne warten muss (und ja - möglicherweise auch wegen Autofahrern, die unerlaubterweise ganz rechts halten). Das lässt sich im Stadtverkehr nicht vermeiden, und auch Fussgänger und Autofahrer müssen ja im Stadtverkehr oft irgendwo warten. Wenn nun gewisse Velofahrer meinen, sie hätten ein absolutes Recht, ohne Warten durch die Stadt zu fahren und könnten dafür alle Verkehrsregeln verletzen und sogar auf Trottoirs fahren, ist das sehr bedenklich.
Wenn jemand jammert, nicht genügend Zeit zu haben, um sich an die Verkehrsregeln zu halten, und daraus das "Recht" ableitet, auf Trottoirs zu fahren (und eben gerade nicht abzusteigen und im Schritttempo zu gehen), zeigt dies meiner Meinung nach, dass diese Person nicht nur mit den Verkehrsregeln, sondern überhaupt mit dem Zusammenleben mit anderen Menschen, der Rücksichtnahme und der Integration in die Gesellschaft grosse Probleme hat. Viele Menschen haben wenig Zeit, aber nur wenige sehen das als eine Rechtfertigung, um sich rücksichtslos zu verhalten.

eben, wenn ich hinter jedem auto stehen bleibe das zu weit rechts steht, so dass ich nicht vorbei komme, komme ich nie durch die stadt, habe ich doch geschrieben. dann wäre ich eben mit dem auto schneller. dann hats noch ein auto mehr in der stadt (die öv haben leider im bestenfall 3mal länger, diese zeit habe ich einfach nicht in meiner momentanen lage).
der unfall, den du miterlebt hast, ist wirklich super super schlimm und tragisch. verständlich dass man da die dinge nicht mehr unbedingt objektiv beurteilt. wäre halt einfach gut, wenn du selber merkst, dass das der grund für deinen velofahrerhass ist, und das nicht an den velofahrern allgemein liegt. es mag auch unter den velofahrern vollidioten geben, aber die gefährden halt schon immer noch weniger menschen als idioten in autos. und aggression im strassenverkehr, gerade als autofahrer, ist wirklich nicht förderlich, also wäre ich dankbar, wenn die leute velofahrern gegenüber positiver eingestellt wären. vorallem die autofahrer. könnten doch dankbar sein für jeden, der nicht auch mit einem auto den verkehr verstopft

@slomo: wie wäre es einfach mit warten, wenn ein auto zu weit rechts steht. oder einfach rechtzeitig losfahren, dass du eben keine für dich gefährlichen manöver machen musst?
weisst du, den schlimmsten unfall mit einem velofahrer erlebte ich vor einigen jahren, als unfallzeugin und erbringerin erster hilfe am unfallort. da wurde ein kind von einem lastwagen überfahren und lag mir schwersten verletztungen unter dem auto während ich neben ihm auf dem asphalt lag und es ruhig hielt, bis die retter ein tuch unter ihm durchgeschoben haben…
der lastwagenfahrer total unter schock! es war ein holländer und da ich holländisch kann, half ich im bei seinem gespräch mit der polizei. er hatte selber zwei kinder in dem alter dieses jungen und kuckte genaus deswegen besonders gut in die rückspiegel. der junge meinte auch, noch an dem lastwagen vorbeirotzen zu müssen, obwohl der mit eingestelltem blinklicht an der ampel gestanden ist, bis er grün hatte. ein alter mann auf dem trottoir rief ihm noch zu, er solle stehen bleiben, doch der junge fuhr weiter… in den tod.
ich sass im kastenwagen der polizei als ich hörte, dass der junge auf dem weg ins krankenhaus gestorben ist.
das war verdammt nicht toll mit zu erleben und darum habe ich beschlossen, NIE velo zu fahren. ich wollte diese geschichte nie öffentlich machen, aber sie ist die basis meines unverständnisses für das verhalten von velofahrern. und damals (1984!) als das passierte, waren die verhältnisse auf den strassen noch etwas normaler als heute.
es grüsst dich die böse morgaine.