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Ich denke, wir schaffen uns unsere Einsamkeit selbst. Aber nicht, weil wir nicht unter Leute gehen oder nicht liebenswert sind. Sondern weil wir dort dazugehören wollen, wo wir nicht dazugehören. Wo wir nicht hinpassen. Oft wird geschrieben: Sie wollten mich nicht dabei haben, ich wurde ausgeschlossen etc. Wir wenden also Energie auf, um uns zu verstellen, einer Gruppe zugehörig zu machen, die gar nichts für uns ist - sonst würden wir ja automatisch dazugehören. Alles, was wir erzwingen wollen, ist sowieso zum Scheitern verurteilt. Wieso dann Energie investieren, sich verstellen, um dann vielleicht einen Platz in einer Gruppe zu erobern, die nur unsere Maske kennt und nicht uns selbst?
Mir persönlich hat es geholfen, mich mit mir selber zu beschäftigen, meine Interessen zu verfolgen, die Einsamkeit zu geniessen, mich darauf einzulassen. Nichts mehr zu erzwingen. Ich habe mich nicht abgelenkt, sondern viel über mich gelernt, neue Fähigkeiten entdeckt... Und plötzlich tauchten Personen auf, die zu mir passten. Personen aus der Schulzeit, Freundschaften, die sich aus Arbeitsbeziehungen formten, Kontakte über Social Media oder aus dem Fitnesscenter (das gleiche Hobby ist schon eine tolle Grundlage für Freundschaften). Und alle hatten eines gemeinsam: ich musste mich nicht verstellen, musste mich nicht im ihre Liebe und Freundschaft bemühen. Ich war einfach ich selbst. Und ich habe nichts erwartet, sondern mich bedingungslos auf diese Bekanntschaften eingelassen. Es braucht Mut, sich selbst zu sein und das Risiko einzugehen, dass niemand einen mag. Aber dieser Mut wird sich auszahlen.

...und mir gezeigt, dass es privileg? glück? zufall? ist, sich nicht so zu fühlen, wie etliche es hier beschreiben.
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Wollen wir uns Sonntag Nachmittag treffen um Zürich? @all

Mein neuer Film:
Tabu Einsamkeit- Geschichten über das Alleinsein
DOK SRF 1, 18. Februar 20.05 Uhr
Mutterseelenallein, so fühlen sich einsame Menschen. Sie kommen sich verlassen und ausgeschlossen vor. Fühlen sich nicht dazugehörig, überall fremd und unverstanden. Sie werden nicht wahrgenommen und empfinden sich als minderwertig. Es ist erschreckend, wie viele Menschen solche Erfahrungen machen. Niemandem tut es gut, länger allein zu sein. Fehlen über längere Zeit soziale Kontakte, macht das krank. Die Gründe für das Erleben von Einsamkeit sind vielfältig und von aussen nicht immer nachvollziehbar. Fühlt man sich einsam, heisst das nicht zwangsläufig, dass man allein ist. Einsam kann man sich auch in der Menge oder in Beziehungen fühlen. Das Gefühl von Einsamkeit kann jeden Menschen treffen. Mein Film begleitet vier Menschen ein Stück durch ihre Einsamkeit
Liebe Ursula
Ich habe mir gestern den Dok angeschaut und habe mich in allen Schicksalen wieder gefunden.
Ich bin 54 Jahre alt und die Scheidung von meinem 2.ten Mann, letztes Jahr, hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen.
Ich bezeichne mich auch als FRAU, die mitten im Leben steht und die sehr viel posttraumatisches in der Kindheit erlebt hat.
Ich habe sehr viel daran gearbeitet und hole mir seit Jahren, psychologische Hilfe.
Die Corona Krise macht mir sehr zu schaffen und ich werde um so mehr, wieder in meine Kindheit zurück geworfen.
Ich war alleine und einsam und einsam und alleine.
Einsam ist das Kind in mir bis heute und ich versuche es mehr zu umarmen und mich Diesem anzunähern.
Mit den kleinen Kindern und das aktive Leben bis jetzt, haben diese Einsamkeit reduziert und Freunde, auch Viele in Paarbeziehungen, mein Leben auch begleitet.
Jetzt spüre ich zum ersten Mal, dass fast nie nachgefragt wird, wie es mir geht und wie ich mit dieser jetzigen Situation klar komme.
Der Leader bin meistens ich, der nachfragt und dran bleibt.
Traurig ist, dass gerade jetzt, die Freunde, an die Frau geglaubt hat, nicht wirklich spürbar sind.
Vielleicht auch die Chance zu hinterfragen, was ich gerne ändern möchte.
Vielleicht ist auch hier im Forum möglich, dass man sich mal trifft, im realen Leben.
Sonst spielt sich alles nur hier drinnen ab und da möchte ich eigentlich raus.
Schon ist es zu spüren, dass es euch auch so geht und ich damit nicht alleine bin.
Danke auch für eure Ehrlichkeit und Mut, so offen zu sein.

Liebe Einsam :)
Ich bin per Zufall auf deinen Beitrag gestossen und fühlte mich sofort angesprochen. Ich habe schon ein paar Mal im google den Satz „Keine Freunde haben“ eingegeben und heute bin ich hier gelandet. Ich bin 35 und in den Schweiz aufgewachsen bis ich 12 war und dann in die Heimat meines Vaters für 6 Jahre - ich bin also ein Mischling, Schweizer Mutter und ausländischer Vater. Ich habe schon in der Primarschule anders ausgesehen und dies nie verstanden und wurde auch oft gehänselt. Als ich älter war habe ich erst verstanden was „anders aussehen“ bedeutet. Ich möchte keineswegs Arrogant oder Selbstverliebt rüber kommen, aber viele Menschnen sagen mir dass ich sehr hübsch bin (was ich aber so gar nicht von mir denke). Persönlich finde ich, dass es ein Fluch ist, da es mir oft im Weg steht. Ich habe sehr grosse Schwierigkeiten Anschluss bzw. Freundinnen zu finden. Ich gebe mir auch grosse Mühe und bin stets freundlich und hilsbereit. Versuche auch von mir aus bei der Arbeit auf Menschen zuzugehen oder schliesse mich Sportclubs an.
Ich habe versucht offen zu sein und meine Arbeirskollegin gefragt, ob ich mich ihrem Bootcamp anschliessen mann. Zu Beginn war sie begeistert und ich habe mich darauf gefreut neue Menschen und eventuell Freundinnen kennen zu lernen. Beim Probetraining habe ich mich gut mit den Mändels verstanden und flieg danach eine Woche in die Ferien. Bei meiner Rückkehr habe ich dann meine Arbeitskollegin gefragt, ob es für sie in Ordnung geht, dass ich ihrer Gruppe beitrete und da hat es dann schon angefangen. Sie meinte es sei ja nicht ihre Gruppe und das setzt sich immer verschieden zusammen - es ist nur so dass sie sich gut mit den anderen Mädels versteht und sie sich jeweils für die Stunden absprechen. Da mir das Training gut tat bin ich dem Bootcamp beigetreten und mich halt jeweils alleine in die Stunden eingetragen. Jeweils samstag waren wir dann zusammen und es fing so an, dass sie dann alle nach dem Training zum Brunch gingen. Ich wurde kein einziges Mal gefragt und es verletzt mich sehr. Ich möchte niemandem etwas wegnehmen, jedoch nur dazu gehören. Dies ist nur ein Beispiel meiner Erfahrungen - es gibt noch sehr viel mehr davon.
Ich habe ein Bisschen die Hoffnung verloren und Frage mich oft was denn mit mir nicht stimmt? Bin ich denn nicht liebenswert? Ich fühle mich Einsam denn ich wünsche mir nichts mehr als Anschluss mit lässigen Menschen. Geht es jemanden hier auch so?
Ich hab dir eine Nachricht geschrieben :-)
Liebe introvert_sunshine, Liebe Menschen (ich weiss nicht, wo die Nachricht genau ankommt).
Zu dem Thema habe ich kürzlich die Podcasts von Natalie Lue entdeckt: The Baggage Reclaim Sessions (z.B. Episode 207). Ich höre ihr sehr gerne zu. Wenn es dich auch interessiert hat und du gerne darüber diskutierst, schick mir doch eine persönliche Nachricht. Ich bin 42 und bei den Bernern zu finden. Hier also der Link: podcasts.apple.com
Viel Freude! Fabian
Vielleicht musst du nicht auf eine Einladung zum Brunch warten, sondern einfach mitgehen? Wurden denn alle anderen explizit gefragt?
Und vielleicht wünschst du dir den Anschluss an "lässige Menschen" zu sehr? Wenn man das ausstrahlt, kommt's nicht gut.
"Bin ich nicht liebenswert?" fragst du. Warum fragst du uns? Wir sollten dich fragen! DU bist die Expertin in Sachen: "Wie liebenswert bist du". Niemand kennt dich besser. Wenn du beginnst, dich selber als lässige, liebenswerte Person zu betrachten und gern mit dir selber abhängst, werden es andere auch wollen. Das wird dir dann gar nicht mehr so wichtig sein, aber du wirst es dennoch geniessen. (Das hast du vielleicht alles auch schon gehört, aber es ist eben wirklich so.) Toi toi toi!
Hey! Ich wohne imKreis 3 und mein Jahresziel sind neue/mehr Freunde. Kafi und spazieren?
Wenn das so ist wie du es schreibst, dann bist du bis jetzt einfach noch nicht, an für dich passende Menschen gekommen. So phasen habe ich immer mal wieder.
Du bist wertvoll, ob mit Freunden oder nicht. Und ich wünsche dir, dass du gute Freundschaften findest. Dies braucht Zeit, vielleicht via Hobbies, Job oder Inserat.

Hallo zusammen,
ich verfolge dieses Forum und die damit zusammenhängenden Beiträge nun schon seit längerer Zeit.
Das Thema "Einsamkeit" ist meiner Meinung nach eine "Volkskrankheit", die viel zu oft unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt wird. Vor allem in den letzten Wochen und Monaten ist mir persönlich nochmal vor Augen geführt worden, wie wichtig soziale Kontakte für den Menschen als Rudeltier sind, was es heißt einsam zu sein und welche Auswirkungen das Gefühl der Einsamkeit auf einen selber haben kann. Einsamkeit hat aber ihren Ursprung nicht nur in der durch Corona entstandenen Pandemie genommen. Das verstärkte Aufkommen des Gefühls der Einsamkeit hat sich parallel mit dem rasanten Fortschritt der Digitalisierung entwickelt. Alles läuft heute über Facebook, Instagram und Co.. Das eigene Profil suggeriert einem zwar, dass man selber über 500 Freunde hat, doch wenn man die Liste wirklich im Detail durchgeht merkt man, dass keiner dieser sogenannten "Freunde" einem im echten Leben bei Seite steht.
Warum diese Einleitung? Ich habe es satt einsam zu sein. Ich habe es satt dabei zu sehen zu müssen, wie Menschen von Jahr zu Jahr einsamer werden und das Leben nicht mehr genießen können. Ich habe es satt, hierbei untätig an der Seitenlinie zu verharren. Aus diesen Gründen möchte ich ein eigenes Unternehmen gründen, welches einsame Menschen auf ihrem Weg unterstützt und in ein Leben zurückführt, in dem nicht mehr "Einsamkeit", sondern "Freude" das dominierende Gefühl im Alltag ist. Damit ich von Beginn all die möglichen Probleme, Wünsche und Ideen berücksichtigen kann, die dem späteren Anwender wirklich auf dem Herzen liegen, habe ich eine Umfrage erstellt, die genau auf diese Themenbereiche eingeht.
Daher würde ich mich freuen wenn ihr euch Zeit nehmt und die Fragen in der folgenden Umfrage beantwortet: forms.gle
Und denkt dran: Zwei bis drei Minuten Eurer Zeit können das Leben anderer für immer verändern!
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen!

@RoGo - merkst du, was du hier grade tust? Du machst dich unbeliebt - und ich schätze, genauso hast du es eben in deinem Umfeld auch getan. Du hast eine total herablassende Art. Aha, andere Leute sind nicht auf deinem Niveau, welches ja sehr hoch scheint. Ich fasste mal zusammen:
Du arbeitest seit 15 J. in der Schweiz, wohl (wie schon irgendwo erwähnt), weil es hier mehr Kohle gibt. Deine happy family lebt aber woanders. Offenbar hast du/hattet ihr gar kein Interesse, euch zu integrieren, warum auch immer. Wochenaufenthalter bedeutet ja wohl, hier fett verdienen (noch dazu mit strikter 8-5 Arbeitszeit, weil du ja so klug bist und zu dir schaust und keiner dieser Hohlköpfe, die viel arbeiten und dann vergessen, sich ein soziales Umfeld zu schaffen), woanders Steuern zahlen, Montag einfliegen, Freitag raus - und sich dann beklagen, dass sich keiner um dich kümmert (wohl auch vergessen, sich ein soziales Umfeld zu schaffen, selber Dummkopf!) wenn du denn plötzlich auch mal SA/SO im Land bleiben musst. Und dann tust du dir so leid. Was ist hier falsch?
Du bist glücklich verheiratet, meldest dich dann aber auf Tinder an. Ah ja, stimmt, nur um nette Menschen zu treffen, gar nichts mehr. Du bist ja glücklich verheiratet und Tinder ist ja auch bekannt dafür, dass man sich hier für spannende, tiefgründige, philosophisch hochstehende Diskussionen trifft. Witzigerweise suchst du dafür nur Frauen, wahrscheinlich sind dir deine männlichen Artgenossen einfach zu dumm. Alles ungemein logisch.
Du haust mit Ratschlägen um dich, bist aber (ah ja stimmt, war ja reiner Zufall) auf diesem Post gelandet. Einsam bist du auch, so, so. Am liebsten hättest du Ablenkung, bis du wieder in deinen so komfortablen Ehehafen zurückfliegen darfst. Mich nähme Wunder, ob deine glückliche andere Hälfte dich so gern zurückhätte, wenn sie wüsste, was du nach drei Wochen Abstinenz schon alles treibst.
Kurz und gut: du bist lächerlich. Ich glaube dir kein Wort. Ein Fake, der sich im Selbstmitleid suhlt und sogar all die Damen hier, die dir sehr empathisch geantwortet haben, als etwas dümmlich hinstellst. Darf ich raten, treffen würdest du sie zum Trost (für dich) halt doch, und seis zum Zeitvertreib?
@Sinje - ich hoffe, du ziehst dein Angebot zurück... es täte mir Leid um dich.
@Manu, dir gehts wie Kassandra, auf die hat auch keiner gehört ;) Bei mir kommt RoGo übrigens auch so an..
Ach Sinje, es tut mir leid, wenn ich dir da offenbar auf den Schlips trete. Eigentlich wollte ich euch Frauen hier unterstützen, weil mich RoGos & Konsorte und ihr Umgang mit Frauen schon stören, aber stimmt, jede Frau kann und muss selber ihre Wahl treffen und du hast dich RoGo ja bereits als empathische Gesprächspartnerin angeboten ... wird allerdings schwierig bei seiner tindermässigen Auswahl an möglichen, ihm gerecht werdenden Gegenüber... ein Wisch, und alles ist weg.
Aber nun könnt ihr solidarisch gegen solche wie mich sein, das verbindet doch auch. Du rügst meine Wortwahl, erhebst gleichzeitig den Mama-Lehrerinnen-Frau Rottenmeier-Zeigefinger - böser Manu... wie passt das? (keine Antwort nötig). Machts gut und treffe sich, wer will, ich halte mich jetzt raus.
Manu, auch wenn man die Äusserungen und die Weltsicht eines Menschen nicht teilt, kann man ihn doch mit Respekt behandeln. Den vermisse ich in deinem Post. Deshalb gebe ich dir den Rat: mässige dich in deiner Wortwahl

Hallo RoGo. Danke für deine aufrichtigen Beobachtungen, die sicherlich stimmen und genau das schmerzt dann ja so sehr. Abgesehen davon glaube ich gar nicht so sehr an die vielen Zufälle, die Leute auf diesen Blog bringen...
Kann es sein, dass du selber auch ganz viel zu deinem Erscheinungsbild, respektive der Fremdeinschätzung anderer beiträgst oder beigetragen hast? Businessman, rein in den Flieger, Wochenendfamiliy irgendwo, wieder zurück in die Schweiz, wo man gut verdient, was daheim Eindruck schindet... aber eigentlich kein grosses Interesse, sich ausserhalb der Geschäftswelt einzuleben? In deinem Profil steht, du seist offen für alles... wie genau passt das zur happy Family (sorry, wenn ich hier ein bisschen direkt bin, ich finde den Gedanken an offene Beziehungen schwierig und sage es nur im Zusammenhang mit "sich einlassen").
Ja, die Erkenntnis, das sich eigentlich keiner für einen interessiert, die tut weh. Mir auch. Und ich bin Schweizerin und habe Familie in diesem Land, wenn auch in einer anderen Stadt. Bei mir steht auch What's app still, weil mich eben keiner braucht, um kurzfristig was abzumachen... und nachfragen einfach nur deshalb, um zu fragen, wies mir geht, das tut kaum jemand. Niemand, um genau zu sein. Es ist mal wieder so, dass alles von mir aus geht. Dabei bin ich diejenige, die noch mehr als sonst arbeitet. OK, ich sage mir dann, es kann auch Rücksicht sein, die wollen mich nicht stören - glauben tue ich es selber nicht, zumal ich auch schon erwähnt habe, dass man mich auch anrufen könne... tut aber keiner.
ICh überlege mir oft, wann dieses Gefühl der Einsamkeit angefangen hat, ich behaupte, bei mir wars im Kindergartenalter. ICh habe einfach irgendwie nie dazugehört und das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
Und jetzt ist natürlich eine ganz spezielle Situation. Mich berühren all die netten, hilfsbereiten Menschen überall. Auch ich trage meinen Teil bei. Ob sich nach der Krise etwas davon bewahren lässt, das bezweifle ich. Und bei mir bestätigt sich leider einfach die Gewissheit, tatsächlich keine richtigen Freundschaften zu haben. Traurig, aber wahr.
... bin ich dann auch hier gelandet RoGo ;-)
... hast du ja schon einiges dazu gelernt, RoGo :-)
Was mir ergänzend noch dazu einfällt: das Thema "Verfügbarkeit".
Mein Eindruck ist: wir sind durch das moderne, konsumorientierte, technologische Leben so daran gewöhnt, dass alles jetzt und gleich für uns verfügbar ist, dass wir "verlernt" haben, dass ein Kontakt wie ein Sämling verhätschelt werden muss, damit daraus Verbindung, Freundschaft und vielleicht sogar mehr entsteht. Und ja, das muss beidseitig passieren, einseitiges Interesse reicht für garnichts aus.
So bleibt also die Frage: fahre ich meine Ansprüche herunter oder bleibe ich dann doch lieber die meiste Zeit allein?

Es ist sehr still hier...

hallo Citygirl. Das Bild ist super... aber eben, Pause machen muss man können/dürfen... Und ich wünschte mir, du könntest grad auch mal bei mir vorbeikommen. Bei mir herrscht Totalchaos, es sieht aus wie nach einem Bergsturz, nur Beigen und Pendenzen, Tagesgeschäft geht vor... und ich bin soooo müde. Bildungswesen heisst digitalisieren für Homeoffice und ja nicht die Studierenden langweilen, sonst kommt die Kritik umgehend, also auffahren mit spannenden Sachen wie selbstgemachten Videos, dann Präsenzzeiten etc. Abgesehen davon ist es ja "so cool, was man mit den neuen Medien alles machen kann". Stimmt natürlich, aber wenn du von 0 auf 100 parat sein musst und 24/7 arbeitest, da liegen die Nerven schon mal blank...
Übrigens habe ich gestern meine Bekannte entsprechend informiert (von wegen Solidarität und Helfen statt Klatsch und Tratsch und Kritisieren). Ihre Antwort kam postwendend, sie brauche keine Belehrungen darüber, dass sie ein schlechter Mensch sei... so geht's.
Von wegen anonymen Nachbarn. Auch bei mir so. Ich hab die Initiative ergriffen und einen Flyer aufgehängt, eine What's app gegründet. Es funktioniert, auch wenn wir uns natürlich nicht sehen.
@Adam: auch ich suche nach echten Freundschaften, wie immer die sich präsentieren
Haltet alle die Ohren steif und die Herzen offen.

Ich bin seit langem auf der suche nach echten Freundschaften. Alter, Geschlecht, Herkunft, Wohnort spielen keine Role. Was zählt ist ... wie soll ich sagen ... Haltung dem Leben gegenüber.

... auch keine Arbeit (uns Übersetzer, Korrekturleser, Dolmetscher, Vertoner trifft diese Krise massiv, wir sind zu 85% selbständig Erwerbende mit Büro zuhause, 0 Kundenkontakt) und im Haus/Gebäude wo man wohnt, bleibt jeder in seinen 4 Wänden (auch 30-40- jährige): heavy. Fenster sind geputzt, Schubladen/Schränke einzeln geleert und à fond gereinigt, neue Rezepte ausprobiert, Kleider aussortiert, Keller gestaubsaugt und feucht aufgenommen, CDs, DVDs und Vinyl- (ja, die gibts noch!) Sammlungen aufgeräumt und z.T. wieder angehört - alles alleine. Also ja, zum Glück merken einige, dass das Telefon auch zum t e l e f o n i e r e n gebraucht werden kann - und sollte...

Hallo zusammen, wollte mich längst mal melden, aber ich arbeite auch seit 14 Tagen quasi 24/7 und bin so ziemlich am Anschlag. Immerhin nicht im Gesundheitswesen. Allen hier, die da tätig sind, DANKE!
Es wundert mich nicht, dass der Post wieder aktiv wird... ICh selber habe den Kopf so voll, dass das Gefühl von Einsamkeit noch nicht wirklich aufkam... allerdings gibt es schon Momente, die mich innehalten lassen. Wenn ich lese, was man so alles zuhause machen könne, jetzt, da man ja nix zu tun habe... äxgüsi? Und dann kommen die Tipps von zusammen Spiele spielen (je nach Altersklasse :-)) und ich denke mir, ja schön, wenn man chillen und sich amüsieren kann statt volle Power arbeiten und ansonsten allein sein. Klar hätte jetzt auch gern jemanden, der mich in den Arm nimmt - und umgekehrt. Wenn man in der wenigen Zeit, die übrig bleibt, auch noch virtuell mit jemandem vor dem Bildschirm reden soll... na ja. Und umarmen geht ja nicht :-).
@Zarzamora - ja, das kenne ich auch gut. Ich bin ja single und schon etwas älter, da ist man dann oft die, die man anruft, wenn man sonst nix weiss oder Pause von den Kindern und dem Partner braucht... nur um danach wieder abzutauchen. Wir sind dann schon oft die Lückenbüsser, weil wir ja immer Zeit haben und ein so schönes Leben ohne Verpflichtungen führen. Und die Sache mit dem "die nützen meine Einsamkeit aus", ja, das hat was. Uns kann man problemlos eine halbe Stunde vor Abmachen am Sonntagmorgen telefonieren...
ICh hatte ja kürzlich von meinem Geburtstagsblues geschrieben. Was mich damals auch so betrübte, das war die Erkenntnis, dass kaum jemand nachfragt - interessanterweise zeigt sich das auch jetzt wieder sehr stark. Plötzlich ist What's app still. Ich verstehe, jeder schaut erstmal für die eigenen Familienmitglieder, aber eben, von wegen Freunde muss man pflegen... (und das meine ich nun nicht im doppelbödigen Sinn!). Gleichzeitig bilden sich ganz viele ad-hoc Gruppen, das ist schön, mal sehen, ob sie auch die Coronakrise überstehen oder nur virtuell bleiben.
Was ich auch merke. Gewisse Leute nerven mich grad grausam. Eine Kollegin schrieb mir eine What's app, in der sie über alle und jeden ablästerte. Ich werde ihr sagen, dass ich finde, alle geben sich im Moment wahnsinnig Mühe und arbeiten wie Wahnsinnige und helfen und tun ihr Bestes und dass mich ihr Gossip nicht interessiert. Was wir jetzt brauchen, ist Positives und ein Miteinander. Und wenn es ihr nicht passt, dann lösch ich sie. Fertig. Ich habe mir vorgenommen, auszumisten, in jeder Hinsicht.
Ja, ich bin überarbeitet, sensibel und müde. Aber ich bin auch klar und werde immer klarer, auch hinsichtlich meiner Haltung. Wie geht es euch?

ich kenne diese Einsamkeit von der ihr sprecht. meine persönliche Reaktion war lange ein gewisser Aktionissmus: mitmachen in Genossenschaften, Vereinen, IGs, Bands, ect. Nun bin ich irgendwie müde geworden, weil interessanterweise kaum Freundschaften aus meinen Aktionen entstanden sind. Ich kenn zwar viele Leute, aber für die komme ich auf der Prioritätenliste ganz unten. Es geht mir wie LaLi, ich muss mich meist nach den anderen richten und sehe meine "FreundInnen" nur, wenn ich das mache was sie gerne machen. Das ist oft okay, ich bin ja flexibel, aber es fehlt mir jemand, der gleiche Interessen verfolgt wie ich. Und doch habe ich grosses Glück, oder vielleicht ist das auch auf meinen Mut zurückzuführen: ich lebe in einer WG, bin 62 Jahre und kann so täglich üben nicht komisch zu werden. Wir essen zusammen, spielen, haben einen Garten in dem ich mich abrackern kann. Es ist nicht immer ganz einfach, aber die Einsamkeit ist nicht vordergründig. Der aktuelle Rückzug ist für mich keine neue Situation, ich mache homeoffice, koche für die WG, bin im Garten und telefoniere mit meinen Töchtern und meinem Bruder. Nichts neues also, nur, dass es jetzt allen so geht. Das verbindet ein wenig.

Wie geht es euch jetzt unter dem verordneten Rückzug? Noch ist es ja erst ein Lockdown, aber womöglich wird in den nächsten Tagen ein Curfew - Ausgangssperre - verfügt... Ich muss jetzt auch im HomeOffice arbeiten, und stelle fest dass mir die direkten Kontakte aus dem Arbeitsumfeld, auch wenn sie oberflächlich waren, fehlen. Ich habe sehr wenige Freunde und benutze keine "Social Media" um "Freunde" zu haben. Ich ging jeweils unter die Leute um quasi auf deren Gemeinschaftsgefühl zu surfen, das geht jetzt nicht mehr. Die nächsten Monate werden wohl hart.
Hoi du, ich gehörte zu der Sparte, welche noch hinaus muss um zu arbeiten (Gesundheitswesen). Beim lesen deiner Zeilen kam mir spontan der Gedanke, du benutzt zwar keine Social Media, aber du hast ein Compi/Laptop zu Hause. Warum machst du mit einigen aus dem Arbeitsumfeld nicht eine skyperunde / Videochat? Es gibt verschiedene Tools, diese Zeit ist u.a. eine Einladung an uns kreative Lösungen auszuprobieren. Und geh trotzdem hinaus für einen kleinen Spaziergang... einfach mit grossem Abstand!