Kommentare

finde den Ansatz grundsätzlich falsch. Ist ein Leben gescheitert, also kein Ausweg mehr verfügbar, dann kann ich Menschen verstehen, die den Freitod wählen. Jemand, der in ein Flugzeug oder auf einen Berg steigen kann gehört für mich nicht zu dieser Kategorie - er ignoriert mögliche Wege und ist darum in meinen Augen ein Tor!
Die Wege die Du aufzeigst sind keine Alternativpläne sondern neue Wege zu neu gefassten Zielen - und solange Du solche findest ist Dein Leben nicht gescheitert. go for it!

Ein Möglichkeit ist, sich professionelle Hilfe zu holen (Psychologe, Psychiater). Ich möchte gar nicht pathologisieren, aber wir machen Kurse/Weiterbildungen für Sprachen, Informatik, Management etc. aber für die Psyche vertrauen wir alleine auf uns selbst?! Heute macht man eh' keine Psychoanalyse mehr sondern mit 2-3 Sitzungen können viele Probleme gelöst werden in dem Sinne, dass man vom Profi Instrumente und Wege aufgezeigt bekommt die es ermöglichen, selber einen Schritt vorwärts zu gehen.

Ich wollte Piratin werden, falls alle Stricke reissen ;-)
Aber jetzt mal im Ernst, was ist denn schon ein "gescheitertes Leben". Ich finde der simple Spruch "der Weg ist das Ziel" trifft es für mich. Es wird nichts passieren, dass dich ultimativ glücklich machen wird also sehe ich das Leben viel mehr als eine abenteuerliche Reise mit zahlreichen ups and downs. Man kann sich ja auch immer wieder neu erfinden.....

Ich würde erst mal damit anfangen, meine Wünsche zu hinterfragen... Luftschlösser bauen ist zwar ganz amüsant und schön, aber man sollte sich nicht in Hirngespinste verlieren. Was heisst schon "nicht fügen wird, wie ich es mir wünsche"??? Es gibt und wird auch immer Situationen geben, in denen sich meine Wünsche nicht erfüllen und ich mein Ziel nicht erreichen kann... Dann gilt es ganz einfach zu akzeptieren, dass nicht alles nach (meinem) Wunsch läuft, was ich ganz einfach akzeptieren muss. Wichtig ist, dass zu ändern, was man ändern kann... also was ich selber erreichen und bewirken kann. Insofern habe ich keinen "Alternativplan", sondern versuche immer wieder, neue Pläne und (Aus-)Wege zu finden.

wie ein guter Freund von mir stets zu sagen pflegte: Das Leben ist eins der härtesten - und endet in jedem Fall tödlich. In diesem Sinne... ;-)

Das ganze Leben ist ein Kampf und es gibt keine Hinweise darauf, dass es mit dem Tod anders wird. Alle Freude bedeutet auch Leiden, keine Lust, die nicht mit Frustration erkauft werden müsste. Sonst hätte das Schöne ja auch keinen Wert.
Und so vergnüglich ist das Pennerleben denn auch nicht. Die verzweifelte Suche nach Toilettenpapier, oder das leerfressen von Katzenfutterschalen hat nichts romantisches.

Denke Isegrrm hat recht.
Zeit erwachsen zu werden.
Auf dem Hintergrund des Lebens, welches ich oft todernst begreiffe, fällt es schwer Erwachsen zu werden in dem Sinne, wie mir das Erwachsensein vorschwebt.
So viel Verletzbarkeit, so viele Konsequenzen, die in einem völlig verfehlten Verhältnis zu ihren Ereignissen stehen, so viel Freude die man nicht überleben möchte, weil auf der Höhe des Genusses mir das endgültige Verlöschen besser zu sein scheint, als in den Alltag zurückzufallen und erneut den Kamp anzutreten.
Erwachsen werden bedeutet für mich vielleicht den Todesernst abzuwerfen und das Leben zu beginnen in einer spielerischen Leichtigkeit zu bestreiten.
Es ist schwer, es fühlt sich wie Lüge an, das Leben zu einem Spiel zu degradieren, aber vielleicht ist es gar kein Degradieren, denn die Gewissheit, dass es eigentlich Todernst ist würde ja nicht verloren gehen, man würde lediglich das eigene Utopia verlassen und sich den Forderungen des Lebens fügen, nämlich: Das Leben will das Spiel.
Und ich hasse es ein klein bisschen dafür, denn ich will nicht spielen ich will geniessen, aber wenn das Spiel selbst zum Genuss wird, wird sich auch vielleicht auch der Rest fügen.

Normalerweise hilft Nick Cave in solchen Situationen sehr gut ... aber aktuell haben die Aeronatuen bei mir diese Krise ausgelöst! (Machen einfach so Party wie damals - das geht doch nicht!) Der Alternativplan ... wo habe ich den nur hingelegt??? Klar - erwachsen werden ... super ... wir stecken im Moratorium fest und verweigern uns dagegen. Was ist denn interessant daran erwachsen zu sein? Werde ich nicht eher von aussen dazu bestimmt es zu sein? Wo fängt die Erkenntnis an und hört die Illusion auf?
... Fragen über Fragen ... wo ist nur Ernst Eiswürfel?!

alternativ zu gescheitertem leben nennt man das erwachsen werden. darauf kann man auch das glas heben und bei der gelegenheit mal grundsätzlich überlegen, was für ein verworrener anspruch das ist, dass sich da alles wie gewünscht zu "fügen" habe.
du kommst langsam auf den geschmack von illusion und erkenntnis, gibt menschen die beides geniessen. statt den müffelnden falco passt auch Nick Cave & The Bad Seeds - Dig, Lazarus, Dig!!!

In einem solchen Fall würde ich mir "out of the dark" von Falco anhören und mir dabei denken, dass ich so feig nicht enden wollen würde. Dann würde ich, nachdem ich mein elendiges Selbstmitleid zur genüge betrauert und betrunken hätte, mir den eigenen Kopf zurechtrücken und völlig unverblümt wieder mit dem Leben anfangen.
Wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur gewinnen.
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