Ich kenne die Frage und viele der Argumente. Vor allem kenne ich den Wunsch nach Kindern. Und trotzdem: Was mich etwas...
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Single Mami's – mit Absicht... gibt's da draussen unter der Sonne Erfahrungen?
Ich kenne die Frage und viele der Argumente. Vor allem kenne ich den Wunsch nach Kindern. Und trotzdem: Was mich etwas verschreckt hier im Forum, aber auch sonst im Leben, ist die Selbstverständlichkeit mit welcher viele davon ausgehen, ein Recht zu haben. Hauptsache die Individualität wird befriedigt. Ein Recht darauf, im Poschi die Füsse auf die Nachbarbank zu legen, ein Recht darauf mit der Riesenkarre die Luft zu verpesten, ein Recht auf ein Kind, und dann vielleicht auch auf ein gesundes? Weil, was ist wenn es mit Trisomie 21 zur Welt kommt? Oder findet man das dann schon früher raus und lässt es entfernen? Ich hatte vor ein paar Jahren diese Diskussion mit meiner Mutter. Habe so provokativ in die Runde geschmissen, dass ich ja dann ein Kind alleine haben könne, wenn das mit dem Partner nicht klappt. Was sie mir sagte, hat mir die Augen geöffnet. Es war die simple Feststellung, dass es kein Recht auf ein Kind gibt. Ist alles, was möglich ist auch richtig? Wäre es nicht an der Zeit zu akzeptieren, dass uns Grenzen gesetzt sind? Nicht alle können Kinder kriegen. Manche kriegen eher und mehr Falten und graue Haare als andere. Einige haben grosse Brüste, andere ein krummes Schnäbi. Muss wirklich an allem herumgedocktert werden? Wo bleibt die Dankbarkeit dafür, was wir haben, dafür, was alles überhaupt möglich ist in unserem Leben ohne dass wir nachhelfen? Ist das wirklich ein Fortschritt, wenn wir sagen können, wir können das alles alleine, wir brauchen niemanden mehr, schon gar nicht einen Mann? Bin selber erstaunt, wie konservativ sich das anhört. So moralisch und unsexy. Aber ich glaube, das ist es schlussendlich auch: eine Frage der Ethik, nicht nur des Könnens.
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der Liebeskampf....
Ich glaube, kämpfen bringt's einfach nicht, trotz Brecht :-) Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation grade, es braucht viel Kraft und menschliche Grösse, um dabei nicht in Bitterkeit zu verfallen. Ich denke schon, dass es wichtig ist, dem Partner seine Unsicherheit zugestehen zu können. Sie befällt uns alle ab und zu und hat oft noch ganz andere Faktoren, die da mit reinspielen, als nur die eigentlichen Gefühle für den Partner. Das Leben läuft, soweit ich das bis jetzt erfahren habe, in Phasen ab, in welchen sich Momente des Mit-beiden-Füssen-im-Leben-Stehens mit solchen abwechseln, in denen uns irgendwie der Halt fehlt, oder die Orientierungspunkte, die wir bis anhin hatten, ihren Sinn verlieren oder wir sie einfach nicht mehr sehen können. Und dann ist es glaub' ich essentiell, dass du für dich weisst, was du willst, dass du dich durch die Unsicherheiten von aussen nicht aus deiner Bahn werfen lässt. Liebst du ihn? Auch mit diesen Unsicherheiten? Möchtest du weiterhin mit ihm zusammen sein? Wünschst du ihm, dass er glücklich ist? Diese Liebe in dir ist der wichtigste Anker. Denn mehr kannst du nicht tun, mehr kannst du nicht geben. Wenn er das, was du für ihn hast, das was du bist, nicht annehmen kann, oder es ihm nicht reicht, oder er so in seinen Unsicherheiten steckt, dass er gar nicht mehr sieht, wieviel Gutes da eigentlich wäre für ihn, dann kannst du nichts tun. Das ist hart und sehr schmerzhaft, aber es hilft vielleicht dabei, bei sich zu bleiben, anstatt mit viel Kraft und Energie etwas an einer Situation ändern zu wollen, die nicht in deinen Händen liegt. Durch viel Überzeugungsarbeit oder eben kämpfen läufst du Gefahr, ihm die Luft zu nehmen die er grade braucht, um sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Das ist wie wenn jemand wild um sich schlägt, um über Wasser zu bleiben und wir hingehen und die Person umarmen. Mir hat es geholfen, mich auf meine Liebe für ihn zu konzentrieren. Sie hat mich stark gemacht, auch wenn ich manchmal immer noch weinen muss vor Verzweiflung, dass er damit was ich bin grade nicht so viel anfangen kann. Ich versuche, gut zu mir zu schauen, bin viel mit Menschen zusammen, von denen ich weiss, dass sie mich lieben. Ich glaube, den Punkt, an dem man weiss, dass man so nicht mehr weiter kann, spührt man dann ganz instinktiv. Irgendwann geht es weiter, oder es geht einfach nicht mehr.
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