Kommentare

Empfehle zu dem Thema das Buch: "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes.
www.books.ch

Dann ist es kein erfolg mehr. Für mich ist erfolg genau das, die balannce halten zu können. Aber wo lernt man das? In der schule ganz bestimmt nicht und die wenigsten zu hause.Dann muss man zuerst noch drauf kommen, das es das gleichgewicht im leben ist, das einem die balance halten lässt.
Werte realistisch und vollständig zu erkennen und zu leben, ist für viele heute schon fast ein ding der unmöglichkeit. Auch hier wieder die frage: wo lernt mans und wie wird es von denen die die gesellschaft lenken vorgelebt?
Verwirrung in den wertvorstellungen können einem auch den boden unter den füssen wegziehen und das gefühl geben, in einer falschen welt zu leben.
All die jenigen, die es so einfach sehen, mit dem lebenbleiben sollen doch zu denen gehen für die es so schwierig ist und ihnen zeigen wie einfach es ist aus dem sumpf herauszukommen. Da habt ihr eine herausforderung vor euch :)

tja, was nutz erfolg, wenn die balance abhanden kommt. es ist ein missverständnis oder einfach dummheit wenn man mehr den erwartungen anderer als den eigenen nachgeht...da ist wohl was aus dem ruder gelaufen, gell.

der eigene Erfolg kann zu gross werden, überfordert wohl die, die ihn nicht ertragen, sich, durch zuviel Arbeit, der Familie entfremden, sehr einsam werden. Er kann auch einen Hochgelobten (den ich kenne!) schädigen, bis dies ihn nicht mehr trägt, weil ja alles mal vorbei geht, er nicht mehr gefragt sein wird. Und dann, dann kommt das tiefe Loch, der ehemals Gefeierte stürzt ab. Seine gewordene Arroganz, der Narzissmus, verdarb den Charakter, und wenn die Feierlichkeiten vorüber sind, steht die mal überall gefragte, die ehemalige Hauptperson, die wer war, einsam da. Wie wird er dies verkraften, wer verkraftet einen Absturz vom Hoch zum Tief? Wer fängt ihn auf ? Hält er durch?

Mich stört es etwas, dass Karriere hier praktisch ausschliesslich negativ bewertet wird. Dass Arbeiten auch Spass machen, ja für echte Glückserlebnisse sorgen kann, geht völlig unter. In vielen Fällen ist es schlussendlich sogar die Arbeit, das Gefühl, gebraucht zu sein und für etwas nützlich, das vom finalen Schlussstrich abhält. (Ich räume ein: Womöglich hat mich "das System" auch bereits gehirngewaschen und Hopfen und Malz ist verloren.) Klar: Was zu viel ist, ist zu viel und schadet. Das gilt aus meiner Perspektive aber auch für Mussestunden und Plemperzeit.

pudel, nutze Deine Zeit, sie ist dein wertvollstes Gut - meine ist mir zu schad für dein Niveau!

"Schaffung neuer Werte - eine Korrektur des Maximierungswahns zum Beispiel."
Toll. Und die richtigen Werte, die müsste man bloss dir abschauen.... kannst dich schön hinter dem Nichtstun verstecken.

Die Gesellschaft spricht einem Elternteil die Obhut zu - also entlässt sie den anderen aus seiner Verantwortung für seine Zöglinge? und sonst ist noch alles im grünen Bereich?
Oder wart, doch - super Idee, um diese Art Denke fertig zu winden: Wir könnten doch in Zukunft alle Nutzer mobiler Dienste dafür verpflichten, für den Nachwuchs des Swisscom-CEO's zu sorgen, wenn der die Kurve nicht mehr kriegt - vielleicht mit 0.01Rp pro MB oder so? Sind ja eh nur die Kosten wichtig, den Kindern hat er ja schon vorher gefehlt - gelle? Selten so etwas bescheuertes gelesen!
Mir gefällt die Geschichte von ahua und der Frau am Steg - und sein Ansatz dass wer im richtigen Moment den Anker wirft, durchaus noch Chancen auf den lebenswerten Plan B oder C erkennen kann. Oder die Idee, von Falgedorn Menschen in ähnlichen Situationen vor diesem ultimativen Schritt zu bewahren - dafür sehe ich aber nicht das Verbot von Schusswaffen als zielführend, sondern das Schaffen neuer Arbeitsmodelle, die Elternteilen mit einschneidenden Veränderungen in ihrem sozialen Leben Ventile bieten oder durch verantwortungsvolle Verwaltungsräte, die auch dann hinsehen mögen, wenn ihre Gallionsfigur ins Trudeln gerät. Das geht nur mit der Schaffung neuer Werte - eine Korrektur des Maximierungswahns zum Beispiel.

Ich hatte einen Suizid in meinem engsten Familiären Umfeld. Die Wut und die Trauer darüber, dass dieser Mensch selbst beschlossen hat, uns hinterbliebenen diese Trauer, die Ratlosigkeit, diese Leere aufzubürden, hat mich dasselbe denken lassen wie MJL. Sogar exakt dasselbe.
Inzwischen sind jedoch einige Jahre vergangen und je mehr ich mich mit Menschen und ihrer psyche befasse, bez. sie kennenlerne, umso mehr muss ich diese Ansicht revidieren. Ich hoffe MJL, du wirst diesen Frieden für dich auch noch finden und eines Tages verzeihen und verstehen können.

Ich finde es überflüssig darüber zu diskutieren, ob der Freitod philosophisch oder moralisch gesehen legitim ist oder nicht. Ob man sich töten darf oder nicht, ist insofern egal, dass sich jemand so oder so töten wird, wenn er es will. Es unter Strafe zu stellen, wie auch schon hier von jemanden erwähnt, fände ich sogar hochproblematisch. Man würde im Prinzip jemanden, der den Versuch überlebt hat, dafür bestrafen, dass er krank ist.
Für mich stellt sich mehr die Frage, wie man zukünftige Freitode verhindern kann. Und hier sehe ich durchaus Möglichkeiten. Im Vordergrund steht sicher, dass man das Thema Depressionen entabuisiert, die Depression beim Namen nennt und sie nicht mit neumodischen Titeln verseht (Burn-Out, Bore-Out oder was auch immer). Und vor allem erkennt, dass es sich hier um eine Krankheit handelt, die nicht damit überwunden werden kann, wenn sich der Betroffene Person sich doch bitte einfach ein bisschen mehr anstrengen würde.
Weiter würde es sicher auch helfen, wenn private Schusswaffen verboten werden, einfach weil es deutlich mehr Überwindung kostet sich zum Beispiel mit einem Messer als mit einer Schusswaffe zu töten.
Es gibt hier sicher noch weitere Punkte, die helfen können Freitode zu verhindern. Ich denke, darauf sollte der Fokus gelegt werden.

finde ich auch, die freiheit des einzelnen (welche das wählen des freitods einschliesst), geht allen anderen forderungen aus der gesellschaft vor. wer tod ist, kümmerts sowieso nicht, was die gesellschaft denkt.
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stellt eineR kinder in die welt, ists anders, dann übernimmt er/sie hälftig verantwortung dafür. und er/sie bestimmt paten, die für einspringen würden im falle einer unpässlichkeit. soweit so klar. im falle einer trennung, wo ihm/ihr das sorgerecht für kinder entzogen wird, bzw auf besuch alle 2 wochen reduziert wird, darf man mit fug und recht sagen, dass der staat/die gesellschaft das sorgerecht einem elternteil entzieht und sich selbst an dessen/deren stelle setzt. ergo geht die verantwortung an den anderen partner und den staat über.
wo keine rechte sind, können auch keine pflichten sein.

ok, das mit dem latz halten nehme ich zurück, i'm sorry. aber so wie man in den wald reinruft so rufts eben zurück. wobei: gestern war ich am see, an einem einsamen steg, und da war eine frau, die ist behindert, sie ist im rollstuhl und hat nur stummelarme, stummelbeine und einen rumpf so gross wie ein fünjähriges kind. dem gesicht nach zu schätzen ist sie ca. 35ig. sie war da ganz alleine auf dem steg, hat den sonnenuntergang genossen und etwas verträumt in den himmel geschaut. da habe ich mir gedacht, dass der s. irgendwodurch halt schon ein bisschen ein vollidiot ist. er hatte alles, war kerngesund, ein spitzensportler glaub sogar. und bringt sich um, weil er sich überarbeitet hat. die behinderte würde wahrscheinlich alles geben, damit sie auch nur einen klitzekleinen teil von dem hätte, was der s. hatte, zb einen arm. mjl, du hast ein bisschen recht.

ist nicht unser leben letztendlich das einzige, was uns wirklich richtig gehört und darf nicht jeder selber entscheiden, was er damit anfängt oder wann er es eben beenden möchte?

Logisch will sie das sagen und logisch hat sie, objektiv gesehen, recht. Wenn das psychische innenleben eines menschen einigermassen im lot ist, dann empfindet man so etwas wie empathie und dann sind dinge wie "Ich werde mich nicht töten, weil ich meinen kindern nicht diese hypothek mitgeben möchte" ganz klar, wenn man seine kinder liebt. Doch ein mensch der beschliesst, nicht mehr leben zu wollen, hat in der regel den sinn für solche selbstverständlichkeiten verloren bzw. sie sind derart stark in den hintergrund getreten angesichts seines leidens am leben, dass sie nicht mehr als "schutzwall" dienen können. Nicht umsonst gehören suizidgefährdete menschen in behandlung (psychiatrischer notfall!). Jemand hat es hier ein bisschen allzu salopp formuliert (latz halten), aber ich denke auch, dieses thema ist kein gutes für verbale kraftmeiereien.

vielleicht will mjl folgendes sagen: für den selbstmörder ist nach dem tod alles vorbei. für die angehörigen dauert der schmerz dagegen bis an ihr lebensende. der selbstmörder stellt sein eigenes leiden über jenes der angehörigen. mjl verkennt, dass selbstmörder meist nicht mehr in der lage sind, rationale abwägungen vorzunehmen.