Kommentare

WELCHE LEHREN KÖNNEN WIR AUS DER PARISER SZENE FÜR BERN ZIEHEN?
Mir ist aufgefallen, dass ein paar wichtige Punkte, die in diesem Video angesprochen wurden auch bei 'Bonsoir JARDIN' diskutiert wurden:
- Die Stadt erweitern und auch Suburbia kulturell beleben.
- Viele Einschränkungen im Stadtzentrum, mehr Freiheiten ausserhalb.
- Die Szene muss zusammenarbeiten.
WAS DENKST DU DAZU?


@lundsgaard-hansen Hallo, ich bin der "Typ", der sich über den Sedel geäussert hat. Ich weiss es ist etwas Off-Topic. Trotzdem: Erstmal möchte ich klarstellen, dass ich dich nicht angreifen wollte, noch wollte ich etwas gegen das Sedel sagen. Ich finde es grundsätzlich toll, dass es Proberäume in einem alten Gefängnis gibt und dies zu einem fairen Preis. Ich weiss, dass das Sedel auch ein Konzertlokal ist. Habe dort selber mal ein Konzert gegeben. Was mich am Bonsoir-Jardin so in Rage gebracht hat, ist der Fakt, dass niemand zu merken scheint: "unbequeme" Kultur wird, egal ob laut, dreckig, politisch oder sonstwie unangenehm, einfach aus der Stadt hinaus aufs Land verschoben. Dorthin wo sie niemanden stört. Das finde ich echt nicht gut. Kultur gehört mitten ins Leben. Nicht ins Abseits. Das wollte ich nur sagen. Vielleicht habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt.
Never mind the bollocks!!!

Erstens mal nochmal ein Kompliment für die erste Ausgabe des Jardins! Weiter so! Gute Gäste und gute Diskussion im Anschluss.
Punkto Diskussion füge ich hier noch das eine oder andere an, nämlich zur Sache mit dem Sedel. Ich hab mich noch gerade informiert, im Sedel gibt's 54 Räume zu vermieten (http://www.sedel.ch/vermietung), startpreis für eine Einzelzelle ist 50.- im Monat, also SEHR gut machbar auch für nur eine Schülerband. Trotz der Meldung der einen Diskussionteilnehmerin, die meinte, auch in Bern gäbe es sowas wie der Sedel (der liebe Progr), aber so ist es meiner Meinung nach nicht ganz.
Ich bezweifle vor allem zwei Sachen:
1) dass die Progr-Proberäume auch so spottbillig vermietet werden und
2) dass auch "andere" bands - und damit meine ich extremere, lautere Musikrichtungen wie Metal und Rock - gut oder überhaupt im Progr empfangen werden. Unter "Bands" verstehe ich alle Musikrichtungen, und nicht nur jene Richtungen, die nicht allzu laut, obszön oder extrem sind. Eine Bandszene lebt von Differenziertheit, ich ehrlich gesagt tu ich mich etwas schwer eine Bandszene in Bern zu erkennen. Es gibt vereinzelte bands, ja, aber eine Szene setzt voraus, dass die Bands ähnlicher Musikrichtungen in regem Kontakt zu einander stehen, vor allem um gigs miteinander zu bekommen.
Und noch was: eine schnelle Google-Suche "miete proberaum sedel luzern" brachte mich auf den obigen Link. Eine ähnliche Suche betreffend Proberäume im Progr bringt nicht annähernd das gleiche Resultat. Schade.
Ein anderer Besucher, der auf meine Pointe relativ leidenschaftlich reagierte, fand, dass der Sedel lediglich ein "abgefuckter" Punkladen am Stadtrand sei. Ich bestreite nicht, dass dort viele Punkbands üben und Konzerte geben, aber der Typ hat den Sedel etwas zu hastig abgeschrieben. Bands anderer Musikrichtungen, darunter auch Metal, üben dort auch, wie ich vor 5 Jahrne aus erster hand erfahren durfte, und man besucht während der Probepausen oft die Proben anderer Bands. So kommt man in Kontakt zueinander, knüpft ja vielleicht sogar freundschaften, die zu gemeinsamen Gigs oder neuen Bands führen. Der Sedel ist ja auch eine Konzerthalle, was der Typ auch zu erwähnen vergass. Da kommen auch bekanntere Bands aus Rock- Metal- Hardcore- und Punkgenres spielen, und zwar nicht nur aus der Schweiz, sonder aus der ganzen Welt. Klar, die Musikrichtung des Sedel-Angebotes ist ziemlich eindeutig: Metal, Punk, Rock, Hardcore, aber im grösseren Bild trägt die Präsenz eines solchen "Establishments" positiv zur allgemeinen Verfassung der Musikszene in Luzern bei, nota bene eine kleinere Stadt als Bern. Ich habe noch nicht mal andere Lokale wie die Schüür oder die kleinere Bar 59 erwähnt, die ein bisschen alles anbieten (Konzerte fast aller Musikrichtungen, DJ-Parties).
Berner Pendants dazu? Das ISC hat ab und zu gute Konzerte (gerade gestern spielten die Datsuns aus Neuseeland), aber als lokale Band dort spielen zu können ist schwierig, es gibt auch keine spezifischen Events, die den jungen Schweizer bands die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren, weil sich das schlichtweg für den Club nicht lohnt. Die Reitschule ist eigentlich noch cool: Im Rössli hat es an vielen Donnerstagen schon viele coole Konzerte gegeben, und der Dachstock hat ab und zu coole Konzerte von bekannteren Bands. Last but not least das Dead End, einen Laden, den ich besonders gerne mag. Dieser scheint in krassem Kontrast mit dem typischen Berner Ausgangsleben zu stehen. Ich habe persönlich bereits 4 Mal dort gespielt und jedes Mal war es eine tolle Erfahrung. Definitiv der Club, in dem ich die meisten Gigs hatte. Aber das Dead End kann kaum was auswirken auf die Musikszene in Bern, da es wirklich ein kleiner Nische-Klub ist.
1