Kommentare

find jetzt beide Darstellungen ein Bisschen über's Ziel geschossen.
meine Meinung: e voting bringt kaum mehr Wählende dazu, ihre Stimme abzugeben. Die paar Sekunden Aufwand z.B. für die briefliche Stimmabgabe hätten da bereits deutlichere Signale zu setzen vermögen. Es geht um den Zeitaufwand für die Auseinandersetzung mit einem Thema. Das ist im Internet nicht einfacher, wie über TV, Radio oder Print. So lange es uns hier (noch) so gut geht, steigt die Stimmbeteiligung nur nach einem gigantischen Wahlkampf, wie er bei nobillag geführt worden ist. Dass hier ein politisches Lager eher schlummern soll wie ein anderes, halte ich für Mumpiz...
www.admin.ch gibt ein paar Details aus Bundessicht zum Thema preis - auch zu den Vorwürfen des CCC.
Die Vergleiche mit Snowden und sicherheitstechnischen Bananenrepubliken (wie den USA) halte ich für zu weit hergeholt...
Im Idealfall kommt die Volksinitiative mangels Interesse nicht zustande und die Post oder der Kanton Genf kriegen die Chance, einen echten CH-Mehrwert zu schaffen.
...kann man so anschauen ;-)
Bei meinem letzten Besuch über dem Teich (Sommer '17) habe ich gestaunt, welche IT-Systeme z.B. auf Flughäfen, in der Verwaltung und im Gesundheitssystem zum Einsatz kommen - Windows XP war da noch der herausragendste Standard.
Nun ja, die Bananenrepublik USA hat auch einen der weltgrössten Schuldenberge gemessen am BIP und schafft es trotz aller Bestrebungen um Sicherheit ihrer weltgrössten, nationalen Sicherheitsagentur in der Liste der sichersten Länder gerade mal auf Platz 114, hinter Ländern wie Myanmar, Angola und Ruanda – Quelle: www.rundschau-online.de ©2018
Ich teile deine Meinung, dass sichere IT in der Praxis eine Illusion ist, sie kann bei Inkaufnahme des nötigen Aufwandes genauso manipuliert werden, wie es die briefliche, bzw. die persönliche Stimmabgabe auch in CH schon wurde. Da stellt sich mir die Frage nach der Verhältnismässigkeit - aber schon mit dem Wissen, dass ich beim e-Voting meine Stimmabgabe selber tracken kann, ist diese Frage für mich geklärt.
> Die Vergleiche mit Snowden und sicherheitstechnischen Bananenrepubliken (wie den USA) halte ich für zu weit hergeholt...
Diese "Bananenrepublik" hat nach wie vor die weltgrösste, nationale Sicherheitsagentur und vermutlich das weltweit schlagkräftigste Arsenal an Zero-Day-Exploits, geschulten Mitarbeitern, globalen Kooperationen, freundlicher Gesetzgebung. Und sie setzt diese geballte Kraft auch ein, z.T. am Rande der Legalität oder sogar illegalerweise. Auch stark sind mutmasslich die analogen Behörden in UK, China, Russland, Israel, Iran, Nordkorea, Indien.
Wenn man von einer Bananenrepublik spricht, dann müsste man in IT-Sicherheitsfragen eher die Schweiz als solche bezeichnen.

Yep, was Reel schreibt sind Tatsachen, egal welche Gesinnung man hat!

heute nzzas s. 13: e-voting ist zu stoppen. ich bleibe dabei: die profiteure des status quo fürchen eine änderung der machtverhältnisse. die angst vor manipulation ist vorgeschoben.
- Ich habe nicht die Diskussion um die russische Einflussnahme gemeint, sondern die vielen Reports zu Sicherheitslöchern in den verwendeten Voting Machines (siehe CVE-Liste). Diese sind schon viel länger bekannt.
- Bundestag-Hack hat nicht direkt mit e-Voting zu tun, aber indirekt: Es zeigt aktuell und konkret a) dass ein grosses Interesse besteht am Hacken wichtiger IT-Infrastruktur b) dass IT-Infrastruktur in Praxis meist hackbar ist, auch solche, die speziell abgesichert wurde und vermeintlich sicher ist c) es nicht nur irgendwo weit weg in einem Drittweltland stattfinden kann, sondern auch bei unseren wohlhabenden, gutorganisierten, gebildeten Nachbarn.
- Woher hast du das mit NoBillag? Ich habe gar nichts dazu geschrieben, hat wirklich nichts zu tun damit, ob man e-Voting als sicher oder unsicher anschaut
- e-Votingversuche in der Schweiz: Leider wurden die Mängel nicht systematisch erfasst (z.T. mit der Begründung, es seien erst Tests gewesen, was natürlich lächerlich ist). Ich habe in meinem Umfeld selbst e-Votingversuche begleitet und konnte die Bugs selbst triggern und für Manipulationen (zum Test) ausnutzen. Notabene in scharfen Systemen, die allerdings erst für verhältnismässig unwichtige Organ-Abstimmungen verwendet wurden. Reports über die Sicherheitsprobleme von e-Voting-Systemen verschiedener Hersteller findest du z.B. in der CVE-Liste, in der CERT-DB, usw.
- Studie zu Stimmbeteiligung bei e-Voting, siehe z.B. www.aargauerzeitung.ch
Das Hauptproblem der Argumentation der meisten e-Voting-Befürworter: Sie verlangen den Nachweis, dass ein System unsicher sei, kehren die Beweislast um. Dabei müsste man beweisen, dass ein e-Voting-System garantiert sicher ist, bevor man überhaupt daran denkt, eines einzusetzen. Dieser Beweis ist bis dato nicht möglich, da er bereits an der fehlenden, beweisbaren Sicherheit von Client, Server und Kommunikation scheitert, von der e-Voting-Software ganz zu schweigen (meist ist sie sogar auch noch closed-source). Gemäss IT-Security Guidelines muss man also davon ausgehen, dass ein solches IT-System unsicher ist. Dass dem auch so ist, erlebt man in der IT-Security tagtäglich: Es werden stets neue Sicherheitslöcher gefunden in Systemen, die bis dahin als "sicher" oder sogar "besonders sicher" galten (siehe CVE-Liste). Sichere IT ist in Praxis schlicht eine Illusion, es sei denn, es würde sich grundsätzlich etwas ändern. Die gegenwärtigen Systeme sind viel zu komplex, nicht beweisbar sicher und haben entsprechend viele mögliche Fehlerquellen.
Das fatale an e-Voting ist, dass sich Schwachstellen, im Gegensatz zum klassischen Voting per Papier, viel einfacher gleich im grossen Stil ausnützen lassen - von der Ferne, unter vollständiger Anonymität, mit geringen finanziellen Mitteln, geringem Risiko des Entdecktwerdens.
okok hat was. ABER:
- in den usa gibts kein evoting, das durch die russen gehackt wurde. sondern sie haben die meinungsbildung durch allgemeine desinformation (facebook & co.) beeinflusst. davor ist auch die briefliche stimmabgabe nicht gefeit
- hacking bundestag hat nix mit geknacktem evoting zu tun
- dass die schweiz ihr staatsfernsehen nicht abgeschafft hat, würde ich jetzt nicht als wahnsinnig progressiv bezeichnen, dass du dies tust, zeigt wir konservativ man hier ist. und zürich und w'thur waren schon immer eher linksgrün. im nationalrat haben svp 29.4, fdp 16.4 und cvp 11.6% der sitze, zusammen 57.4% der sitze. und bei der standesstimme haben die vielen bevölkerungsschwachen urkonservativen kantone gleich viel gewicht wie die grossen.
kannst du belegen, dass die evotingversuche eklatante sicherheitsmängel hervorgebracht haben? und wo sind diese studien, wonach sich die Stimmbeteiligung bei e-Voting nicht wesentlich verändert?
Soso, die "Schweiz stimmt meist stockkonservativ ab"? Wer hat denn letztes Wochenende gerade massiv dazugewonnen, z.B. in Züri und Winti? Doch nicht etwa die ziemlich liberalen Parteien SP, GLP, FDP? Währenddem die konservativen Kandidaten der CVP und SVP fast überall versenkt wurden.
Nein, den Initianten geht es wirklich um die prinzipiell fehlende Sicherheit bei e-Voting an sich und die Erhaltung einer nachweisbar funktionierenden, vertrauenswürdigen direkten Demokratie.
Lies mal dieses Interview mit einem unabhängigen IT-Experten vom CCC dazu:
www.tagesanzeiger.ch
Dem "Chaos Computer Club" kann man nun wirklich nicht vorwerfen, er sei politisch konservativ gesinnt.
Zu deinem Argument, das sei nur vorgeschoben:
- Studien haben gezeigt, dass sich die Stimmbeteiligung bei e-Voting nicht wesentlich verändert.
- In Deutschland wird zurzeit gerade diskutiert, wer/wie/wann die IT-Infrastruktur des Bundestags und der Bundesregierung gehackt hat.
- Dies ist nur die Spitze des Eisbergs, die amerikanischen Geheimdienste haben die wichtigsten Knotenpunkte der Internetkommunikation schon längst unter Kontrolle und spionieren rege. Zur Manipulation ist es ein kleiner Schritt, besonders wenn man diese so günstig und erst noch unbemerkt vornehmen kann.
- Die in den USA verwendeten Wahlcomputer sind bekanntermassen unsicher und hackbar, trotzdem wurden und werden sie eingesetzt
- Alle bisherigen e-Voting-Versuche in der Schweiz haben eklatante Sicherheitmängel zu Tage gebracht
- Lebtest du die Jahre seit dem NSA-Skandal, Snowden, Assange unter einem Stein?
- Oder arbeitest du vielleicht als Lobbyist für einen Hersteller von e-Voting Software oder Hardware? Der Verdacht kommt zumindest auf, wenn namhafte und vor allem unabhängige Informatikexperten wie z.B. diejenigen vom CCC schon seit Jahren vor dem e-Voting warnen!
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