Orange Peel
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FreeORANGE PEEL – Ein vielfältiger Musikblog zu zeitgenössischer Populärmusik.
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Zürich
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EINE BAND NAMENS ZURICH UND ANDERE HELVETISCHE REFERENZEN
Ein nicht allzu hoher und doch nicht zu übersehender smaragdener Baustein reckt sich über einem sich dösend streckenden Betonklotz. Er schaut nördlich auf ein Gleisemeer in Alabaster und auf frisch gegossene Urbanität; südlich erspäht man ein längliches Seebecken, welches in der Ferne die Berge erahnen lässt, welche sinnbildlich für dieses beschauliche Binnenland stehen.So könnte man auf der Zürcher Hardbrücke bei Sonnenuntergang sinnierend stehen und sich von der Muse küssen lassen. Oder man könnte auf den Gerolds Garten runterblicken, wo die Lemon Soda in der Dose 6 CHF kostet, oder rüber zum Renaissance Hotel, welches dem geschichtsträchtigen Nagelhaus das Leben kostete.Damit soll gemeint sein: Zürich ist ja meist ganz nett, aber ob hier der grosse Künstleresprit zu finden ist? Ob man sich Zürich als Musiker mit Stolz auf die Fahne schreiben kann? Das bleibt ungewiss. So wie auch die Antwort auf die Frage, ob die Neulinge aus Oxford namens Zurich schon mal die Limmatstadt besucht haben.Das englische Trio veröffentlicht dieser Tage ihre Debüt-EP «Small Wars», angeführt von der Single «Alone». Das treibende Intro lässt viele bereits gehörte Glocken klingeln und tatsächlich, die aalglatten drei Minuten mit 80s Anstrich gibt es schon in ähnlicher Ausgabe von englischen Riesenproduktionen wie Hurts und White Lies und leider bleibt nichts Frisches hängen.Doch obschon eine Retrospektive der Achtziger in Zürich mehr Respekt verdient hätte, wäre es falsch zu behaupten, Zurich’s blank polierter Auftritt passe nicht zum heutigen Antlitz dieser Stadt. Wäre schön gewesen, Zürich mit Musik von der Insel etwas mehr Rock’n’Roll zu verleihen – aber die Stadt heisst nun mal wie sie heisst und gewiss nicht Gengahr (#bestUKdebut2015).Da loben wir uns die internationale Musikwelt, welche in den vergangenen Jahren helvetische Inspiration vertont hat. Wie Pavement’s «Zurich is Stained» zum Beispiel, oder die Lo-Fi-Kombo aus Seattle namens Helvetia. Daughter und Girls in Hawaii huldigten «Switzerland» harmonisch schön, und Lambert hat «Lucerne» 2014 eine betörende Piano-Hymne gewidmet. Da kann uns Zurich aus Oxford getrost gestohlen bleiben.Weitere aktuelle Klänge und Bilder für Ohr und Auge, ausführliche Reviews, spannende Interviews sowie exklusive Premieren und Konzerthinweise, findest du auf http://www.orangepeel.ch/.
EINE BAND NAMENS ZURICH UND ANDERE HELVETISCHE REFERENZEN
Ein nicht allzu hoher und doch nicht zu übersehender smaragdener Baustein reckt sich über einem sich dösend streckenden Betonklotz. Er schaut nördlich auf ein Gleisemeer in Alabaster und auf frisch gegossene Urbanität; südlich erspäht man ein längliches Seebecken, welches in der Ferne die Berge erahnen lässt, welche sinnbildlich für dieses beschauliche Binnenland stehen.
So könnte man auf der Zürcher Hardbrücke bei Sonnenuntergang sinnierend stehen und sich von der Muse küssen lassen. Oder man könnte auf den Gerolds Garten runterblicken, wo die Lemon Soda in der Dose 6 CHF kostet, oder rüber zum Renaissance Hotel, welches dem geschichtsträchtigen Nagelhaus das Leben kostete.
Damit soll gemeint sein: Zürich ist ja meist ganz nett, aber ob hier der grosse Künstleresprit zu finden ist? Ob man sich Zürich als Musiker mit Stolz auf die Fahne schreiben kann? Das bleibt ungewiss. So wie auch die Antwort auf die Frage, ob die Neulinge aus Oxford namens Zurich schon mal die Limmatstadt besucht haben.
Das englische Trio veröffentlicht dieser Tage ihre Debüt-EP «Small Wars», angeführt von der Single « Alone ». Das treibende Intro lässt viele bereits gehörte Glocken klingeln und tatsächlich, die aalglatten drei Minuten mit 80s Anstrich gibt es schon in ähnlicher Ausgabe von englischen Riesenproduktionen wie Hurts und White Lies und leider bleibt nichts Frisches hängen.
Doch obschon eine Retrospektive der Achtziger in Zürich mehr Respekt verdient hätte, wäre es falsch zu behaupten, Zurich’s blank polierter Auftritt passe nicht zum heutigen Antlitz dieser Stadt. Wäre schön gewesen, Zürich mit Musik von der Insel etwas mehr Rock’n’Roll zu verleihen – aber die Stadt heisst nun mal wie sie heisst und gewiss nicht Gengahr (#bestUKdebut2015).
Da loben wir uns die internationale Musikwelt, welche in den vergangenen Jahren helvetische Inspiration vertont hat. Wie Pavement’s « Zurich is Stained » zum Beispiel, oder die Lo-Fi-Kombo aus Seattle namens Helvetia . Daughter und Girls in Hawaii huldigten «Switzerland» harmonisch schön, und Lambert hat « Lucerne » 2014 eine betörende Piano-Hymne gewidmet. Da kann uns Zurich aus Oxford getrost gestohlen bleiben. Weitere aktuelle Klänge und Bilder für Ohr und Auge, ausführliche Reviews, spannende Interviews sowie exklusive Premieren und Konzerthinweise, findest du auf http://www.orangepeel.ch/ .
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Α=F/M «ZERO»
«Zero» nennt sich der neuste Track, der aus der Zusammenarbeit der Luzerner Musiker Belia Winnewisser und Rolf Laureijs entstanden ist. Er folgt dem im Mai erschienenen «Body Collide» , für welchen wir bereits viele lobende Worte fanden.
Während die ersten drei veröffentlichten Songs von α=f/m jeweils einem ähnlichen, linearen Muster folgten, zeigt «Zero» die beiden Kollaborateure von einer experimentierfreudigeren Seite. Der Beat ist schleppend und gleicht zeitgenössischen Hip-Hop Produktionen, während Belias wunderschöne Vocals an verschiedenen Stellen verfremdet, zerstückelt und geloopt werden.
Genau jene Elemente also, die wir bei den vorhergehenden Songs speziell herausgehoben hatten – die Dynamik und den Mut Popsongs ohne Umwege zu schreiben – lässt «Zero» ein wenig vermissen. Gleichzeitig öffnet der Song musikalisch aber ganz viele neue Türen und beweist, dass α=f/m sich keineswegs auf ihren frühen Lorbeeren auszuruhen versuchen.
Gemäss Belia Winnewisser ist «Zero» Teil einer EP mit dem Namen Aporien , die in absehbarer Zeit veröffentlicht werden soll. Weitere aktuelle Klänge und Bilder für Ohr und Auge, ausführliche Reviews, spannende Interviews sowie exklusive Premieren und Konzerthinweise, findest du auf http://www.orangepeel.ch/ .
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MORLY, so heisst das neue Küken im Stall von Cascine Records. Ihre erste Single "AND SOONER THAN WE KNOW IT…" vermischt Melancholie mit Fröhlichkeit in ambienten Popklängen.
ORANGE PEEL SUMMER MIXTAPE 2015
So pünktlich waren wir mit dem Orange Peel Summer Mixtape in den letzten Jahren noch nie. Dieses Jahr kriegst du unsere 20 liebsten Sommersongs , feinsäuberlich ausgewählt und arrangiert, schon zu Beginn der Ferienzeit, damit du für den geplanten Roadtrip, die Strandferien, die Flucht aus der Stadt, aber auch deine schwülen Bürotage optimal gerüstet bist. Die Songs sind sowohl einzeln, wie auch als Zip-File downloadbar und fast alle auf Spotify anzuhören.
1. DJ Koze - I Haven't Been Everywhere But It's On My List Mit einem ganz frischen Track ab seinem aktuellen DJ-Kicks Mix macht Sommerfanatiker Koze den Start ins diesjährige Summer Mixtape. 2. Leisure - Got It Bad Auf der scheinbar nicht endenden Welle von aufstrebenden Projekten aus Ozeanien schwimmen auch Leisure aus Neuseeland mit. Welch eine Debütsingle. 3. Ducktails - Headbanging In The Mirror Das Nebenprojekt von Real Estate-Gitarrist Matt Mondanile ist in regelmässigen Abständen auf unseren Sommerplaylists zu finden. So auch dieses Jahr, mit der Single ab dem neuen Ducktails Album St. Catherine . 4. U.S. Girls - Damn That Valley Meghan Remys schrille Stimme, welche, einer Sirene gleichend, die Sinnlosigkeit des Krieges aus der Sicht einer Witwe beklagt, über rhythmischen Dub-Pop. Passt. 5. Beirut - No No No Zach Condon bleibt verlässlich und präsentiert mit seinem neuen Song einen seiner besten seit langem und einen veritablen Sommerhit. 6. Hibou - Dissolve Einst als Drummer bei Craft Spells aktiv, spielt Peter Michel heute bei Hibou an vorderster Front. Fans von Gitarren-Pop à la Wild Nothing werden ihre helle Freude haben. 7. Lower Dens - Société Anonyme Klingt französisch, ists aber nicht. Das Albumhighlight (eines von vielen) ab dem aktuellen Lower Dens Release Escape From Evil ist dynamisch und doch extrem leichtfüssig. 8. Twerps - Back To You Twerps aus Melbourne, kürzlich auch live in Luzern zu Gast, könnten mit ihren Songs alleine ganze Sommermixtapes füllen. Wir beschränken uns auf das von den Feelies beeinflusste «Back To You». 9. Juniore - Marabout Klingt französisch und ist es in diesem Fall auch. «Marabout» ist ein wunderbares, psychedelisches Pop-Kleinod der Band um die Pariserin Anna Jean. 10. WESTKUST - Summer 3D Shoegaze aus Schweden funktioniert. Das haben kürzlich schon Makthaverskan bewiesen, deren Schwesterband WESTKUST den Sommer nicht nur in diesem Songtitel mitträgt. 11. The derevolutions - Another Day In Paradise (Phil Collins Cover) Zugegeben, hier wirds trashy. The derevolutions stehen seit einigen Jahren für hibbeligen Lo-Fi-Soul-Pop und vergehen sich, zu unser aller Glück, am Phil Collins Klassiker. 12. Gilligan Moss - Choreograph In der Orange Peel-Redaktion als vielleicht DER Sommerhit gehandelt, schwirrt «Choreograph» dem Hörer mit tropischen Rhythmen, Balafonklängen und einem süchtig machenden Gesangssample um die Ohren. 13. Shamir - Youth Auch wenn Shamirs kürzlich erschienenes Debütalbum Ratchet nicht über alle Zweifel erhaben ist – dieser Discoknüller ist es. 14. Reptar - Breezy Leafy Das 6-minütige «Breezy Leafy» schwankt zwischen schwülen Popklängen und Discobeats und liebäugelt dabei an verschiedenen Stellen mit dem Gesang, sowie dem Sound von Samuel T. Herring und Future Islands. 15. Jaakko Eino Kalevi - Hush Down Eine kurze Verschnaufspause dank Jaakko Eino Kalevi. Der ehemalige Tramfahrer erweitert seine Fanbase langsam aber stetig und hat mit «Hush Down» einer der unkonventionelleren Sommersongs am Start. 16. Surf City - Beat The Summer Heat ‘Surf’, ‘Summer’, ‘Heat’ – Mehr Sommer geht kaum. Ein schier bewusstseinserweiternder Song, der nach praller Sonne und dadurch ausgelöste Halluzinationen klingt. 17. Tame Impala - Let It Happen Die psychedelische Grundstimmung bleibt, doch Kevin Parkers Tame Impala mischen in ihrem aktuellen Hit eine gute Portion tanzbare Rhythmen hinzu. 18. Magic Potion - Booored Jung, frech und unverblümt – das schwedische Viergespann Magic Potion scheint sich in den Sommerferien mit Langeweile rumschlagen zu müssen. Uns egal. 19. Beach House - Sparks «Sparks» ist der wohl aktuellste Release auf dem ganzen Mixtape. Beach House zeigen damit, dass sie sich durchaus weiterentwickeln, dabei aber ihren unverkennbaren Züge beibehalten. 20. Vince Staples - Summertime Der vielleicht meist besprochene Rap-Upstart des Jahres lässt Melancholie und leichte Traurigkeit aufkommen und sagt dir damit, du sollst doch das Mixtape gleich noch mal von vorne spielen. Weitere aktuelle Klänge und Bilder für Ohr und Auge, ausführliche Reviews, spannende Interviews sowie exklusive Premieren und Konzerthinweise, findest du auf http://www.orangepeel.ch/ .
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Berlin, Berlin. Bei solch innovativen Klängen wirst du uns bestimmt nie langweilig: ODE MILK «SEDUCE ME»
Die (Wahl)Berlinerin Ode Milk stach uns nicht nur durch ihr Aussehen direkt ins Auge, mit dem Electro-Pop Arrangement ihrer Debütsingle verführte sie auch unsere Ohren ad hoc.
Mit viel Melancholie und in einem melodiösen Wandel verarbeitet Ode Milk in «Seduce Me» eine komplizierte Beziehung. Während ihre Stimme in ihrer unheimlichen Stärke brilliert, kreisen die erst ruhig anmutenden Synthesizer in wilden Glitchkreisen und enden in einem bittersüssen Klavierteil. Das Musikvideo zum Song, welches unter Regie von Johan Delétang entstand, verbindet die spirituelle Ader von Ode Milk in einem eigenen kleinen Kunstwerk.
Weitere aktuelle Klänge und Bilder für Ohr und Auge, ausführliche Reviews, spannende Interviews sowie exklusive Premieren und Konzerthinweise, findest du auf http://www.orangepeel.ch/ .
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