Kommentare

@Rick: Sprachwissenschaften, Rechtswissenschaften, etc., etc.
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Schopenhauer hat nie, wie von dir behauptet, mit Kant gebrochen, im Gegenteil, er nennt ihn das grösste Genius (Die Welt als Wille u. Vorstellung, Anhang: Kritik der Kantischen Philosophie, S. 577). Sich selber bezeichnete er ausdrücklich als Kantianer. In den Parerga nennt er die kantische Philosophie die «wichtigste aller je aufgestellten philosophischen Lehren» (ebda., S. 188). Auf Seite 151 dieses Werkes weisst er den Leser darauf hin, «dass die Wurzel [seiner] Philosophie schon in der Kantischen [liege]» und «[seine] Philosophie nur das zu-Ende-denken der seinigen sei».
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Deine Äusserung, dass Schopenhauer mit Hegel gebrochen hätte, zeigt mir, dass du noch nicht einmal das Vorwort von die Welt als Wille und Vorstellung tatsächlich gelesen hast, ansonsten du dort unweigerlich mitbekommen hättest, dass Schopenhauer Hegel immer für einen Sophisten hielt und von Anfang an, wie auch Fiche und Schelling, verachtete, folglich auch gar nie mit ihm brechen konnte. Er verfasste scharfe Polemiken gegen ihn, nannte ihn einen Windbeutel («Über die Universitätsphilosophie», S. 158ff), Scheinphilosophen und führte den abfälligen und treffenden Begriff 'Hegelei' für dessen Denksystem ein, welches er ständig als eine Afterphilosophie, die sich hinter leeren Worthülsen verstecke, bezeichnete.
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Schopenhauer reduzierte die uns von Kant gegebenen apriorischen Begriffe von Zeit-Raum-Kausalität auf den Begriff der Kausalität und verlegte diesen in den menschlichen Willen. Er sagte, dass wir nach unserer Beschaffenheit, unserem Wesen nach handeln. Unser abstraktes Denkvermögen und damit die Vernunft, welches laut ihm der Kausalität nachgelagert ist, und dessen Urteile folglich ihrer bedürfen, spricht er uns an keiner Stelle ab. Ergo auch nicht die Freiheit abstrakt urteilen zu können. Ein solches Postulat wäre auch höchst inkonsistent, denn Schopenhauer tat sein Leben bekanntlich nichts anderes als eben dies. «Die Freiheit [..] muss also im esse [Sein] liegen: Denn vorhanden ist sie allerdings», schrieb er (ebda. S. 141). Nebst dieser bedingten Willensfreiheit im Handeln, spricht er dem Menschen sogar ausdrücklich die Fähigkeit zur Willensverneinung zu, zweifellos inspiriert durch die Askese, wie er sie aus den Veden des Brahmismus kannte, die er mit seinem Werk in Deutschland weithin bekannt gemacht hat.
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Fazit: Schopenhauer hat nirgends gesagt, «alle menschlichen Entscheidungen [würden] unbewusst und auf Basis von Erinnerungen und der damit verbundenen Emotionen gefällt», wie von dir behauptet wurde.
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Es steht dir natürlich frei, weiterhin so zu tun, als wüstest Du, wovon Du sprichst. ;-)

@pimp: Die Wertungen "selber schuld" und "faul" kann zwar aufgrund moralischer Urteile, wie im DDR-Kommunismus beispielsweise und auch da nicht vollumfänglich, zustande kommen, müssen aber nicht. Bei einer Arbeitslosenquote um die 3,5% herum, wirst du nämlich auf ziemliche Schwierigkeiten stossen, Bedingungen zu finden, die es jemandem verunmöglichen würden, (unter entsprechender Weiterbildung), am Arbeitsmarkt teilnehmen zu können oder sich einer anderen sinnvollen Beschäftigung zu widmen.
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«wie rational ist es von unserer bürgerlichen mitte, der ubs 60mia franken praktisch ohne sicherheit zu leihen?» Das war ein durchaus rationaler und durchdachter Entscheid: Hierzu gab es in der Sternstunde Philosophie kürzlich ein interessantes Interview mit einem sehr wohlüberlegten Philipp Hildebrand: www.videoportal.sf.tv
(Sendung vom 28.11.2010)
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Wenn man einen Sachverhalt vernünftig gewichtet, darf man eben gerade nicht seine eigene Meinung einfliessen lassen, sondern muss stets auf Basis des Landes (bei Abstimmungen) und dessen Gesellschaft handeln, ganz im Sinne des kategorischen Imperativs von Kant. Dies ist unter dem Diktat einer ideologischen Moral unmöglich, weil diese Moral stets wahrheitsverzerrend wirkt. (Ein gutes Beispiel für diese Unvernunft ist hier gerade das 2xNein zur Ausschaffungsinitiative, bei welcher nun unter dem Strich, dank den Linken, um die 750 Personen mehr ausgewiesen werden, während sich Gegenvorschlag und Ist-Zustand annähernd die Waage gehalten hätten.)
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Dass der Liberalismus nicht ideologisch wäre, habe ich bekanntlich nicht gesagt, im Gegenteil: «Es gibt keine ideologiefreien Menschen und auch der Liberalismus ist eine.» Weshalb der Liberalismus ja eine der Spitzen des Dreiecks darstellt. Ich plädiere dafür, sich in der Mitte des Wertedreiecks aufzuhalten, weil dort der kritischste, neutralste, ausgewogenste (und damit eben auch rationalste) Blickpunkt über alle Ideologien herrscht. Die Mitteparteien kommen diesem Anspruch nun mal am nächsten. Je dominanter eine Ideologie wird, desto irrationaler handelt und argumentiert ein Mensch, weil sie sein Urteilsvermögen verzerrt. Diese Tatsache findet bei Diskussionen mit Leuten aus dem linksextremen Spektrum ständig seine empirische Bestätigung (der Verfassungsschutz verwendet hierzu auch gerne das Hufeisenschema unten, aber das Wertedreieck ist besser). Interessanterweise stimmt es, wie mir erst letzte Woche aufgefallen ist, auch mit dem kosmologischen Prinzip Trimurti im Hinduismus überein.
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Eine Reaktion auf einen Sachverhalt ist keine Ideologie. Du verwechselst hier wieder Ursache und Folge. Die Ursache von liberalen Öffnungszeiten sind das Kundenbedürfnis (und damit letzten Endes der Arbeiter) selbst. Wie Lucid richtig eingeworfen hat, lässt sich Freiheit nur dann denken, wenn Freiheit stattfinden kann, folglich die Möglichkeit zur Freiheit überhaupt besteht. Die FDP sagt nicht, Freiheit müsse stattfinden (was in der Tat ideologisch wäre), sondern, dass sie stattfinden dürfe, eben wenn sich Notwendigkeit ergibt. Jede Notwendigkeit ergibt sich immer nur dann, wenn ein Grund für sie existiert.

lucid, da ist sie wieder, die ideologie: freiheit des einzelnen. wie jedermann es wünscht. dagegen kann eigentlich niemand was einwenden, gell? dass damit leute genötigt werden, nachts zu arbeiten, hat dann nicht mehr viel mit freiheit zu tun...
(ich will hier keine diskussion über nachtarbeit vom zaun brechen, aber es zeigt, dass (neo-)liberalismus beileibe nicht wertfrei bzw frei von dogmen ist).

@pimp. Nimm es bitte etwas genauer: Die FDP fordert nicht, dass die Läden rund um die Uhr geöffnet sein sollen. Sondern, dass sie geöffnet haben können. Je nach Bedarf und Kundenwünschen.

@bluebalu, (neo-)liberalismus ist übrigens stark ideologisch und dogmatisch.
nimm das beispiel arbeit, nachtarbeit. unsere liberale fdp fordert, dass läden auch nachts rund um die uhr offen sein sollen. damit jedermann auch nachts einkaufen könne. freiheit (des einkaufens) ist dabei die ideologie, weil gegen "freiheit" kann niemand sein. allerdings arbeitet praktisch niemand freiwillig nachts im verkauf. richard sennet weisst u.a. in 'der flexible mensch' darauf hin, dass der (neo-)liberalismus tief ins leben der menschen eingreife, der arbeiter ist dauernd auf dem sprung der arbeit hintennach, eine art permanente unsicherheit, mobilität, welche auch sein soziales leben beginnt zu dominieren.
ein beispiel, wie der (neo-)liberalismus dogmatisch und sehr subtil einfluss auf unser leben nimmt.

bluebalu, bei vielen aussagen von dir setze ich ein grosses (begriffliches) fragezeichen, zbsp bei "liberalismus ist nicht moralisch". weisst du, was die von dir genannten republikaner (und auch unsere bürgerlichen) über arbeitlose sagen? "selber schuld", "faul". das soll moralfrei sein? (siehe auch mal definition von moral)
und ein paar weitere solcher dinge.
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so oder so, du hast mich nicht überzeugt damit, dass fdp-cvp-glp rationaler denken als linke und rechte. darüber ist schon viel geschrieben worden, ein spannender autor zu dem thema ist für mich vaclav havel. er zeigt, dass selbst in den sozialistischen staaten die bürger total rational gehandelt haben: für ihr eigenes interesse (also wie bei uns im westen in einer marktwirtschaft), für ein ruhiges leben etc.
oder ich könnte dich auch andersherum fragen: wie rational ist es von unserer bürgerlichen mitte, der ubs 60mia franken praktisch ohne sicherheit zu leihen? wie rational waren die bürgerlichen ideologen, als sie die hunter-strategie der swissair verfolgten? weshalb soll die politik der sp dagegen nicht rational sein, d.h. um ihre werte und ziele bestmöglichst zu erreichen?
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aber du gibst dir eigentlich die antwort selbst: rationales denken sei 'unter der gewichtung des sachverhalts': der sachverhalt (bsp mio-boni der banker) unterscheidet sich je nachdem, ob man zu den boni-bezügern gehört, oder zu denjenigen, die leer ausgehen. oder zu den globalisierungsgewinnern oder -verlieren. oder den arbeitstätigen oder den arbeitslosen. den reichen oder den armen. und offenbar gibt es verschiedene wege zum glück: aber diejenigen, die einen anderen weg wählen als du (der ja die wahrheit auch nicht kennt), sind deswegen nicht weniger rational.

@bluebalu: Du hast meine Frage nicht beantwortet sondern bist nur ausgewichen...

@Rick: Wie kommst du darauf, dass ich das Lemma nicht gelesen hätte? Es gibt durchaus Wissenschaftsrichtungen, die sich von der Deduktion leiten lassen. Am allerwenigsten trifft dies aus erkenntnistheoretischen Gründen auf Dinge zu, die uns gar nicht zugänglich sein können und dazu gehört das Bewusstsein unwiderleglich. Popper ist ein tauglicher Massstab dafür.
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Richtig, die SVPler haben ihr konservatives Weltbild verteidigt. Alles völlig irrational, wie du unschwer an der Triangel unten links erkennen kannst.
Gemäss Professor Kriesi von der Universität Zürich beträgt der Anteil der durch die Kampagne Beeinflussbaren übrigens ca. 2-3%.
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Deinen Frust und sonstige Kindereien kannst du dir sparen, legen sie doch nur deinen unreifen Charakter offen.
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Auf den Unsinn über Schopenhauer werde ich, bei Zeiten, selbstverständlich noch etwas genauer eingehen. ;-)

@Pimp:
Es gibt keine ideologiefreien Menschen und auch der Liberalismus ist eine, wenn auch keine Moralische, allerdings gibt es in der Schweiz weder eine wirktlich libertäre Partei, noch eine Konservativ-Liberale wie die Republikaner in Amerika und schon gar keine Tea Party. Selbst die rechten FDPler sind grundsätzlich immer noch Befürworter der sozialen Marktwirtschaft. Was weit von einer Extremposition, wie der Überwindung des Kapitalismus entfernt ist, auch wenn diese selbstverständlich nicht die ganze SP widerspiegelt. Das Positionsspektrum ist ebenfalls viel breiter, während es bei der SP weitgehend gleichgeschaltet ist, wie sich aus unterer Graphik ersehen lässt. Selbstverständlich gibt es auch rationale SPler/innen: Frau Sommaruga beispielsweise, die sehr auf meiner Linie liegt. Grundsätzlich ist es aber doch eher mühsehlig, mit Leuten, die moralische Extrempositionen beziehen und denen Fakten egal sind, zu diskutieren.
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Ich habe nicht gesagt, die CVP wäre ideologiefrei, sondern, dass sie rationaler entscheiden kann, eben weil ihr theologisches Weltbild eine bloss untergeordnete Rolle für weltliche Entscheide spielt, zumindest wenn es nicht die Institution Kirche betrifft. Klar sind auch sie keine Nihilisten. Jedoch wirkt bei der CVP, wie den Grünliberalen, die Tatsache, dass wir uns zweifellos in einer Gesellschaftsordnung, die unweigerlich nach liberalen Werten funktioniert, aufhalten, für die rationale Entscheidungsfindung aufhebend.
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Mit rationaler meine ich die Entscheidungsfindung auf Basis des nüchternen abstrakten Denkens, unter Gewichtung des Sachverhalts, und nicht aufgrund von moralischen Dogmen.

@bluebalu: Und die Quelle zu Schopenhauer will ich natürlich nicht schuldig bleiben... Zufällig nur sein Hauptwerk 'Die Welt als Wille und Vorstellung'. Genau darin bricht er auch mit Kant und Hegel, die ja noch der Meinung waren, der Verstand und die Vernunft sagen uns Menschen, was wir zu tun haben. Genau diese Annahme wird von Schopenhauer als 'Grundirrtum aller Philosophen' bezeichnet. Peinlich, oder? Mal schnell von Kant auf Schopenhauer per Induktionsschluss gefolgert und dabei sooooo was Fundamentales übersehen. Aua aua aua... Aber keine Angst, Du bekommst sicher noch jede Menge weitere Gelegenheiten hier im Forum so zu tun, als wüstest Du, wovon Du sprichst. Und ansonsten kannst Du ja auch immer wieder in gewohnter Manier auf das Korrigieren von Tippfehlern und für die Aussage völlig unbedeutenden Jahreszahlen zurückgreifen. ;-)

@bluebalu: Und wie war das gleich noch in dem Örtchen in der Schweiz mit dem höchsten Stimmenanteil für die Ausschaffungsinitiative, obwohl es dort noch nie einen kriminellen Ausländer gegeben hat? Da haben auch alle gaaaaaanz rational und völlig unbeeinflusst auf Basis vo Hörensagen und Zeitungsberichten entschieden, gell? ;-)

@bluebalu: Sowas aber auch... Wikipedia zitieren und dann selber nicht mal den ganzen Artikeln gelesen haben... Schäm Dich. Besonders spannend sind übrigens die Verweise auf neuere Experimente, die diverse Schwächen des Ursprungsexperiments ausmerzen. ;-) Und dann darfst Du mir mal eine aus Deine Sicht echte Wissenschaft nennen, die ohne Induktionsschlüsse auskommt... (Mathematik und formale Logik mal ausgeklammert, da sie ja nicht auf der Realität sondern auf abgeschlossenen Axiomensystemen beruhen).

bluebalu, es besteht keine absicht, deine sätze abzufälschen. allenfalls zu kürzen :-)
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zu der letzten graphik von 15:04: nur weil die cvp auf einem graph zwischen zwei polen (links-rechts, liberal-konservativ etc) in der mitte liegt, heisst nicht, dass sie ideologiefrei ist. es heisst bloss, dass die beiden pole nicht auf sie zustimmen. aber klare wertesysteme und zielvorstellungen sind da (ergo ideologie): christlich, bürgerlich, traditionelles familienbild, wirtschaftsfreundlich etc.
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ich möchte zudem widerholen: auch liberalismus ist eine ideologie. wird auf wiki korrekterweise im ersten satz auch so vermerkt.
de.wikipedia.org
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"mitte entscheidet rationaler"? wohl kaum. was genau meinst du mit rational? verhältnis von aufwand/mittel zum zweck/nutzen? -> die beurteilung von rationalität würde hierbei varieren von der position des subjekts. damit wäre schon dargelegt, dass subjekte unterschiedlich stimmen können (pro/contra ausländer, wirtschaftliche öffnung/abschottung) und trotzdem allesamt rational. sogar ängste (arbeitsplatzverlust etc) werden rational in die entscheidung bezogen.

@pimp: "linke und rechte denken dogmatisch, die mitte denkt rational."
Wieso bemüssigst du dich, meine Sätze zu verfälschen? Ich habe gesagt:
Die Mitte [...] entscheidet rationaler, weil sie am ehesten im Zentrum der Abbildung unten liegt."
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"es gibt kein ideologiefreies denken."
Richtig, aber weniger ideologischeres Denken. Nennt sich Rationalismus.
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"zum beispiel glauben sie an die allmacht des marktes."
Ein Vorurteil.
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"dass [...] cvp 'wertneutraler' und 'rationaler' und 'weniger dogmatisch' sind, wäre damit entkräftet."
Nö: Es gibt keine wertneutralere Partei, als die CVP (Beleg unten). Aber in Kruzifixfragen ist bist du da schwer beraten.^^

@Sequelle: Wir missverstehen uns andauernd. :-)
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Zunächst einmal teile ich die Einschätzung, dass es eine abstimmungentscheidende moralische Übereinstimmung, die auf Ängsten beruhen würde, nicht.
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Punkt 1: Die SVP hat über Jahre hinweg ein erwiesenes Problem (die hohe Ausländerkriminalität) erfolgreich politisch bewirtschaftet, indem sie vielen (als einzige Partei) glaubhaft darlegen konnte, nicht Teil des Problems zu sein. Ein Umstand, der ihr durch die Historie, d.i. die Bekämpfung der Bilateralen und die klare EU-Position, auch eine gewisse Legitimität verschafft, die ihr selbst damalige Gegner im Nachhinein nicht ganz aberkennen können. Dass die Namen von Kriminellen in Zeitungen zu oft mit "-ic" enden, mag all dies natürlich befördert haben, drückt aber selbst noch lange keine Angst, sondern ein Problembewusstsein (eben KEIN Unbewusstsein), aus.
Punkt 2: Im Gegenvorschlag wurde ein Integrationsartikel aufgenommen. Ökonomisch entscheidende Personen, insbesondere aus dem rechten FDP-Spektrum, dürfte dies dazu bewogen haben, die Ausschaffungsinitiative anstelle des Gegenvorschlags zu berücksichtigen, weil sie kein Interesse an einer teueren staatlichen Integrationsbürokratie haben können. Hier liegt sicherlich der strategische Hauptfehler des Gegenvorschlags begraben. Das Völkerrecht war als Hindernis nicht dienlich, weil die Neuformulierung von Gesetzestexten spätestens seit der Verwahrungsinitiative keine Unbekannte darstellt.
Punkt 3: Die Strafrechtsnorm in der Schweiz wird vom Grossteil der Bürger schon lange als lasch empfunden, während der gemeine Bürger sich mit Parkbussen und Gebühren belästigt fühlt. Es besteht damit folgich auch Anlass, jede mögliche Verschärfung zur Veränderung dieser Norm zu nutzen und die Gerichtsautonomie zu beschneiden.
Punkt 4: Dem obigen normativen Argument analog werden Abstimmungen zunehmend dazu missbraucht, generelle Unzufriedenheiten, wie beispielsweise die über eine als verfehlt wahrgenommene Migrationspolitik, zum Ausdruck zu bringen, auch, wenn sie sachlich fremd sind, weil Abstimmungen das einzige politische Mitspracherecht für den gemeinen Bürger darstellen. Diese Unmündigkeit oder Unsachlichkeit drückt, ebenfalls, noch keine Angst aus.