Kommentare

Also grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auch der Freiheitsbegriff - wie fast alles - sehr individuell ist und für jeden Menschen etwas anderes beinhaltet. Einige folgen dem Dogma einer Religion um absolute Freiheit zu erlangen, für andere wiederum bedeutet Freiheit, wenn sie sich teure Ferien und Gebrauchsartikel leisten können. Vielfach wird Freiheit mit Demokratie gleichgesetzt, aber heisst das nun, dass Menschen in Nicht-demokratischen Ländern völlig unfrei sind? Ich finde, dass es im heutigen kapitalistischen System auf der ganzen Welt sehr schwer ist für ein Individuum wirklich frei zu sein. (Im nicht-religiösen oder nicht-spirituellen Sinn, versteht sich.) Wir werden dermassen gezwungen eine gute Ausbildung zu machen, einen guten Job zu haben um zu konsumieren damit wenige profitieren können. Zusätzlich kommt der Druck durch die Medien sich anzupassen, "normal" zu sein, dem viele nicht standhalten können. Für mich persönlich bedeutet Freiheit, wenn jeder so leben kann wie er es gerne möchte und dabei glücklich ist ohne sich bei der Gesellschaft rechtfertigen zu müssen.

gibts überhaupt eine ideologie, welche NICHT mit freiheit für sich wirbt?
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@gutestun: ich kenne keinen erleuchteten persönlich. nennen wir sie doch mal weise menschen, da ist man sich wohl eher einig, dass es die gibt. du kannst weise menschen auch erkennen, wenn du liest oder (bei den lebenden) dir anschaust (z.B. youtube), was sie sagen. es sind tatsächlich sehr wenige, aber immerhin schon rund ein dutzend, die ich als solche erkannt habe. für mich, jemand anderer muss nicht dasselbe erkennen. ich erkenne sie daran, dass sie zum einen alle genau dasselbe sagen, jeder mit seinen eigenen worten, in seiner ausdrucksweise, aus komplett verschiedenen kulturen kommen, aus verschiedenen zeitepochen, unabhängig von einander genau dasselbe sagen. es ist, wie wenn z.B. alle die sonne beschreiben, jeder auf seine art, aber du merkst genau, die beschreiben die sonne, die sprechen alle vom gleichen! Plus, du erkennst dasselbe in DIR SELBST! du erkennst, es ist wahr, was sie sagen. zum anderen erkennst du es daran, dass 'es' jenseits von religion ist. es ist jenseits von jedem konzept, jenseits von jeder ideologie. zum anderen erkennst du es auch daran, dass zu diesen leuten zwar menschen kommen, die sich hingezogen fühlen, dass sie dies aber nicht gesucht haben, niemanden behalten wollen (wie beispielsweise bei sekten wie scientology, zeugen jehovas etc.), es ihnen 'egal' ist, ob jemand kommt, bleibt oder geht. sie geben ihre erkenntnisse gerne weiter, ihnen selber ist aber egal, was du damit tust. du erkennst sie an authentizität und präsenz und daran, dass sie nicht mehr manipulierbar sind und daran, dass sie keine angst mehr vor dem tod haben, weil sie innerlich dieses 'etwas' erkannt haben, erkannt haben, wer sie wirklich sind. und last but not least: ich habe sie erkannt, weil ich meiner ureigenen erfahrung gefolgt bin, die ich hatte, BEVOR ich jemals etwas spirituelles oder religöses gelesen oder mich damit beschäftigt hatte. ich bin kaum religiös erzogen worden, mehr auf dem papier (reformiert), das übliche so mitgemacht, aber eben: wenig religiös. diese innere erfahrung hat mich erst dazu geführt. und die kann ich schlichtweg nicht leugnen. sogar wenn ich wollte. es ist gar nicht, was DIE sagen (z.B. eben buddha, laotse etc.), sie sagen bloss, was ICH in mir selbst als 'botschaft/wissen' bereits erfahren hatte. bisher habe ich rund ein dutzend entdeckt (inklusive der verstorbenen), aber wie viele es sind derzeit? keine ahnung. weltweit 50? oder 100? oder mehr? keine ahnung, aber gemessen an der anzahl menschen auf der erde vermutlich jedenfalls immer noch ein klitzekleiner bruchteil.
du erkennst sie übrigens auch an ihren augen. sie strahlen, sie leuchten von innen heraus. du hattest auch schon solche momente, jeder. bei ihnen ist es einfach stärker, konstant da. nicht eine 'überdrehte pseudo-glückseligkeit' oder wie unter drogen, sondern hellwach, von grosser klarheit, offenheit und natürlichkeit. Liebe selbst. Innerer Frieden. ähnlich wie bei verliebten, bloss ist es nicht liebe, die sich auf einen menschen bezieht oder an irgendwelche bedingungen geknüpft ist, sondern die liebe selbst, die liebe, die sie im eigenen innern entdeckt haben, die alles umfasst, in der auch alles auftauchen darf, nicht im gegensatz zu traurigkeit oder gefühlsausdruck, etwas, worin alles getragen ist und akzeptiert wird. vielleicht ähnlich einem baby, welches ohne störende überflüssige gedanken einfach mit dem fluss des lebens schwimmt, pures sein.
mit dieser freiheit ist IMMER auch liebe da. automatisch. Sie ist sogar auch sonst immer da, in jeder sekunde, bloss nimmst du sie nicht immer wahr. es sei denn... du bist erleuchtet. :-)

Eigentlich gibt es nur eine einzige Freiheit: Die Freiheit, sich für oder gegen das Leben zu entscheiden. Alles andere ist Bonus.

Noch mehr zum Thema Freiheit: www.tagesanzeiger.ch
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Ich finde nicht, alein, dass die östlichere Welt freier ist als die westliche. Ich finde nur, dass wir hier noch längst nicht so frei sind, wie wir immer gerne behaupten.
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Ich kenne niemanden persönlich, der wirklich innerlich wie äusserlich frei ist, - von allen Zwängen - selbst- und fremdauferlegten - befreit. Dagegen gibt es so einige, die das von sich behaupten und stets für sich deklarieren müssen, sie wären ach so frei und erleuchtet. Und genau aufgrund dieser missionarischen Tatsache, es immer wieder für sich und gegenüber anderen verbal betonieren zu müssen, zeigt ihre Unfreiheit. Wer wirklich innerlich frei ist, sollte es wohl nicht mehr nötig haben, sein Selbstbild zu zelebrieren.
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Dass der Druck, autonom sein zu müssen oft mit Freiheit verwechselt wird, ist ein interessanter Punkt. Danke, bluebalu.
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Freiheit mit Liebe gleichsetzen zu wollen, halte ich ebenso für fahrlässig.
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Der gänzlich freie Mensch scheint nicht kompatibel mit den sozialen Lebensstrukturen wie Familie und Gesellschaft. Je freier man zu sein scheint, desto mehr scheint man dazu zu neigen, sich (und anderen) Grenzen auferlegen zu wollen. (siehe zum Beispiel all diese Religionsführer und -begründer, die hier schon aufgezählt wurden).
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Ist es überhaupt erstrebenswert, gänzliche Freiheit zu erreichen?

Stimme momol voll zu. Demnächst sterben wieder ein paar Millionen Menschen gefangen in Konventionen und Ideologien. Ohne Liebe und als Kopie von jemandem, der schon vorher nach einem solchen Leben starb. @ Lena: Liebe hat Freiheit zur Voraussetzung. Es gibt aber eine Art Freiheitsdrang, bei dem man ohne Liebe auszukommen versucht, weil einem die nicht auch noch vergönnt ist. Auf halbem Weg stehengeblieben... Und: Gratulation, dass du so viele Erleuchtete persönlich kennst.

Da bin ich der Meinung von Livanto: geistig unfrei zu sein ist weitaus komfortabler und ungefährlicher. Darum sind so viele nicht nur unfähig, sondern auch nicht willig, die von den anderen angefertigte Uniform abzulegen.

"Lena" - tönt wundervoll - ich "kenn" aber auch keinen der mal da war - dafür dutzende, die von sich glauben längst dort zu sein.
Bin nicht der Meinung, dass "Menschen" es nicht ertragen innerlich unfrei zu sein. Ganz im Gegenteil - genau weil es nicht so ist, sind Menschen so einfach manipulierbar, geraten andersdenkende ins Spannungsfeld, wird der Weg immer schmaler bis er nur noch den einen Platz frei lässt - wer dort durchpasst geht als Genie durch oder hopst durch die Gummizelle...
find den Ansatz von gutestun ganz passabel: sich auf dem Weg ein paar selbst gewählte Unfreiheiten erlauben - Danke für diesen Blickwinkel & Daumen nach oben ;-)

@Livanto: Es ist genau umgekehrt, auf Dauer ertragen es die Menschen nicht, NICHT innerlich frei zu sein. Wenn Du innerlich frei bist, bist Du erleuchtet. Gratulation, Du hast erreicht, was Buddha, Laotse, Ramana Maharshi, Jiddu Krishnamurti, Jesus und andere 'geschafft' haben. Du hast entdeckt, dass Du das bist, wonach Du immer gesucht hast. Wie könntest Du einen Zustand nicht ertragen, der Liebe ist? Das Leben selbst. Ich habe noch keinen Erleuchteten entdeckt, der wieder zurück ins 'Korsett' gewollt hätte. Kennst Du einen?

Durchgesetzter Zwang ist immer mit Gewalt verbunden. Differenziert denkende Menschen haben mal den Begriff "strukturelle Gewalt" geprägt, um ein bestimmtes Phänomen beschreibbar zu machen.
Es gibt Menschen, die sich der strukturellen Gewalt besser entziehen können als andere. Die Tatsache, dass es solche Menschen gibt, heisst aber noch lange nicht, dass es diese strukturelle Gewalt nicht gibt.

klar sind die gelisteten genies nur dem himmel verpflichtet, sind ja längst dort. aber dass hinter dem hades die freiheit wartet - anstelle des angestaubten seelenheils - stimmt irgendwie tröstlich. der fortschritt ist halt doch nicht aufzuhalten.

@gutestun
Du hast Recht: lange nicht alle freien Menschen sind Genies. Aber alle Genies sind frei und niemals käuflich: sie sind nur dem Himmel verpflichtet, von dem sie gesegnet sind.

@ momol: Natürlich hilft es, genial zu sein, against all odds. Aber Entschlusskraft ist wichtiger als Genie. Der einfachste gefühlsbegabte Mensch kann innerlich frei sein. - Wie viele Genies sind zerbrechlich (oder käuflich)! @ Livanto: Klar ist es manchmal schwer. Freie Menschen erlauben sich drum zuweilen ein paar selbstgewählte Unfreiheiten. ;-)

Da hast du recht - das sind und waren wenige. Alle Genies hatten sie - ob Bosch, Rembrandt, Bach, Mozart, Platonov, Loriot oder Messi...

Glaub, dass sehr wenige Menschen innere Freiheit auf Dauer ertragen. Dutzende? hmm, weltweit? ;-)