Kommentare

Gut, der zweite Begriff ist etwas missverständlich, aber bei der Ehe stimmt das schon und die Romantiker haben sich natürlich stark auf diese christliche Blaupause bezogen (insofern hat das Christentum damit alles am Hut, Strömungen entstehen immer unter Referenz auf etwas und nicht eben im luftleeren Raum). Weiter sind es tatsächlich christliche Bibel-Gesellen, die sich den Einfluss heute vollends zu eigen gemacht haben und ihn selber als rein christlich ausgeben. Das Eheideal wird von ihnen stark verklärt und sie wettern bei bester Nächstenliebe gegen Homo-Adaptionen und ähnlich "naturwidriges" (wie man es kürzlich wieder in den Kommentarspalten lesen durfte).
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"Monogam lebende Völker scheinen in vorchristlicher Zeit wenig verbreitet gewesen zu sein (nach Tacitus’ Schriften waren die Germanen mit ihrer Einehe eine Ausnahme unter den Barbaren der Antike, wobei es aber auch eine „Dreierehe“ Polyandrie im germanischen Kulturkreis gab, die erst relativ spät von der katholischen Kirche abgeschafft wurde). Tatsächlich stellen auch heute strenge Monogamie praktizierende Gesellschaften eine Minderheit unter den menschlichen Kulturen dar. Es sind nur wenige Gesellschaften bekannt, in der Polygynie und Polyandrie gleichzeitig praktiziert wurden (siehe Gruppenehe und Pseudogruppenehe). Vor allem durch die Expansion monotheistischer Religionen, die erfolgreiche Ausbreitung christlicher Normen und Werte in Europa und der Welt, seit dem 15. Jahrhundert in Folge christlicher Missionierung wurde die Monogamie in vielen Regionen der Welt zur vorherrschenden Eheform. Doch war im alten Judentum die Monogamie kein Zwang und ist im zeitgenössischen Islam nicht die Regel."(Quelle: WP)
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de.wikipedia.org
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www.srf.ch

Das stimmt so nicht, bluebalu. Die Liebesheirat war im Christentum genauso wenig verbreitet wie im Judentum oder Islam oder sonst wo. Die heutige romantische Ehe- und Paarvorstellung kommt aus der europäischen Romantik des 18. und 19. Jh. Schlegel, Schleiermacher, Novalis - um nur einige zu nennen - setzen im literarischen Diskurs die Grundpfeiler, das Bürgertum der damaligen Zeit versucht, diese Ideale in die Realität umzusetzen - um sich von unteren Schichten und vom Adel abheben zu können. Die bis dato gültige Sachehe gerät in den Hintergrund, Liebe und Leidenschaft wird zum - einzigen - Paradigma für verbindliche Beziehungen... So kennen wir das auch heute noch. Mit dem Christentum an sich hat das ganze beileibe äusserst wenig am Hut.

Ehe und heutiges Paarideal sind eine christliche Erfindung.

Liebe Purepure
Lass den Kopf nicht hängen - mit dir ist bestimmt alles in bester Ordnung :-). Ich verstehe dich sehr gut...in den Wintermonaten wünscht man sich meistens um so mehr jemanden zum kuscheln. Auch ich war lange single oder mit "den Falschen" zusammen und meine 3 Freundinnen hatten schon länger ihre "Richtigen" gefunden. Auch meine Brüder haben beide seit mehreren Jahren Familie. Ich hatte also das Gefühl, dass ich unbedingt auch einen Partner haben sollte, da ich mich 1. einsam fühlte (wer kommt denn noch mit in den Ausgang?!?) mir 2. das Paar-& Familienbild als DAS Ziel erschien und 3. ich mir selbst und meine Familie mir manchmal das Gefühl gab, dass mit mir was nicht stimmt.
Ich finde, Lucid hat ganz recht: Beziehung = glückliches Leben beziehungsweise beziehungslos/beziehungsunlustig = Unglück und Misserfolg stimmt überhaupt nicht und ist falsch in unsere Köpfe/Herzen gepflanzt worden. Klar, ist es schön, wenn man eine gute Beziehung hat, aber man sollte hauptsächlich Mal mit sich selbst und alleine zufrieden sein. Wenn du alleine nicht zufrieden bist, wirst du es in einer Beziehung schon gar nicht sein (bei mir war das jedenfalls so). Etwas, was ich in den Beziehungen mit "den Falschen" gelernt habe ist, dass man die Erwartungshaltung anpassen muss. Es wird kaum jemand DER Perfekte Mann sein (noch einen Dank an Disney und Hollywood). Irgendwas hat man immer zu meckern (natürlich sollte es nichts Grundlegendes sein...). Mittlerweile bin ich 29 und habe mich vor kurzem richtig richtig verliebt...es kommt wirklich dann, wenn man es am wenigsten erwartet :-).
Alles Liebe,
Jaulia

liebe purpur
bin eben beim stöbern auf deinen beitrag gestossen.
nein, schlimm ist es sicher nicht, ausser du machst es zu was schlimmen...
was hier vielleicht etwas klugscheisserisch daherkommen mag, ist echte Lebenserfahrung (bin noch einen Monat 50 ;-)). exakt in deinem alter hab ich "die richtige" kennen gelernt. wir waren 23 jahre zusammen, haben zwei töchter (14 und 18) und sind seit 5 jahren getrennt. sie war mal die richtige, heute sind wir uns nicht mehr die richtigen. (haben aber trotzdem gestern noch zusammen herzlich weihnachten gefeiert.)
mit 23 jahren war ich auch ziemlich mit meinem Latein am ende. als ich genug hatte von chercher la femme, beschloss ich ein fest zu organisieren, als Startpunkt in ein freies, unabhängiges und trotz partnerlosigkeit, wunderbares und genussreiches leben... und - du ahnst es - genau an diesem fest ist sie dann aufgetaucht (von der ich eben heut getrennt bin.) ohne kohl, so wars.
heut bin ich wieder solo und ich wünsch mir auch eine schöne Beziehung, aber worin ich mich übe: geniess jeden tag, denn falls eine neue liebe erst in 5, 10, 15 oder gar keinen jahren auftaucht, dann möchte ich nicht zurückblicken und mir sagen müssen: shit, ich habe so viel zeit nicht wirklich genossen und gelebt.
heute verlebe ich so viel glückliche tage allein und in Gegenwart von "unrichtigen" Frauen, es ist eine wahre Freude. ABER: das wird einem nicht geschenkt.
Also, falls du deine tage nicht geniessen kannst, dann mach dich auf die suche warum. jede/r hat da seinen eigenen zugang, Therapien sind manchmal das richtige, manchmal aber auch nicht (Rat: alles was zu noch mehr "MINDFUCK" führt und dich nicht in der emotionalen tiefe des körpers erreicht, bitte sofort wieder abbrechen...)
Zwischenbemerkung: Die Zweierbeziehung nimmt heut oft die Funktion einer Ersatzreligion ein und einzig seeligmachender Weg.
Und noch was: Vergiss für einen Moment den "Richtigen". Das macht dich eng und verschlossen. Frag dich viel mehr, was erwarte ich von ihm, was ich mir selber im Moment grad nicht gebe...? Ueb dich viel mehr in der Begegnung mit den Männern, die da sind. Nimm Kontakt mit ihnen auf, geh in Tuchfühlung, interessier dich für ihre Leben, üb dich in der Kommunikation mit ihnen (halt dich aber fern von den idioten, destruktiven und Narzissten, von solchen, wo nichts zurückkommt, das auch dir gut tut.) Gerade wenn du schüchtern bist, dann kämpf nicht dagegen an, versuch es anzunehmen. Schüchternheit ist oft ein zeichen von Intelligenz, Differenziertheit und Sensibilität, und Hand aufs herz, wer mag solche menschen nicht? Geh spielerisch damit um. Hab ich's heute geschafft mit jemand ein paar belanglose, aber herzliche Worte zu wechseln? such etwas, was euch zwei Fremden grad im Moment verbindet. Wage mal ein Lächeln und erwarte nicht gleich grosse Erfolge. Männer mögen Frauen, die ihnen helfen Brücken zu schlagen. Von ihnen wird nämlich immer noch erwartet, dass sie den ersten Schritt machen... ist auch nicht grad die prickelnde Rolle. Und wenn nichts zurückkommt, dann kann das viele Gründe haben, vielleicht war er grad ein wenig überfordert und auch schüchtern oder bei ihm klemmt grad irgendwas anderes im Leben. Sicher ist und ganz wichtig: Es liegt nicht an dir... ;-)!
Also, amüsier dich mit den sogenannt "falschen" Männern, aber immer so, dass es dir dabei gut geht. Du wirst viel schönes erleben.
Herzlich Herr Rossi

Wann immer jemand Ratschläge braucht, tauchen die Quacksalber auf:
de.wikipedia.org

Hi - keine Ahnung warum mir heute morgen dein Beitrag aufgefallen ist und eigentlich kann ich den bereits verfassten Beiträgen grösstenteils zustimmen. Mir geht aber auch die Frage durch den Kopf, ob es wirklich von Bedeutung ist, was andere dazu sagen - von Bedeutung ist doch, was du findest. Mir kommt die Frage aus eigener Erfahrung bekannt vor. Ich habe damals gespürt, dass mit der Frage verschiedene Dinge zusammenhängen und ein Schmerz damit verbunden ist.
Vielleicht kennst du das - vielleicht auch nicht, dann um so besser!
Ich habe mich dann auf die Suche nach Antworten gemacht, bin aber leider nicht an die richtigen (Fach-) Personen geraten und habe mit einer wilden Phase die Fragen weit weg gepackt. War ne tolle Zeit, die ich nich missen möchte. Nach dem vor einiger Zeit meine Beziehung, die sich eigentlich ganz gut und richtig angefühlt hat, ohne wirklich fassbaren Gründe in die Brüche ging, kamen dieselben Fragen, der selbe Schmerz, wieder. Diesmal habe ich das Gefühl, dass ich einen Weg gefunden habe, mich konstruktiv mit verschiedenen Fragen auseinanderzusetzen: Cranio Sacral Therapie. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte schon vor 10 Jahren diesen Weg gefunden. Klingt wahrscheinlich etwas abgehoben - aber vielleicht magst du mal bisschen rumgoogeln und darüber lesen. Ich finde es wertvoll mich über die Körpertherapie und mit der systemischen Betrachtungsweise mit dem Leben auseinandersetzen. Der Verstand schafft es manchmal nicht Dinge ins Bewusstsein zu holen und Muster zu durchbrechen.
Ich wünsch dir alles Gute!

danke leute.
ich bin ziemlich schüchtern. ich glaube, das ist das hauptproblem.
wenn es einmal passt, ist es meistens so, dass der andere vergeben ist. leid
aber naja, wird schon irgendwann mal klappen ;)
danke für euere hilfe.

Nein, es ist nicht schlimm. Entweder Du willst keinen, brauchst keinen, oder der Richtige ist Dir noch nicht über den Weg gelaufen. Ob etwas mit Dir nicht stimmt, findest Du mit diesem sensationellen Gratis-Fragenkatalog heraus: Weist Du sie alle ab, wenn sie Dich näher kennenlernen wollen? Was hast Du für Ansprüche, suchst Du vielleicht Superman? Hast Du Angst davor, verletzt zu werden? Hast Du Dich nie verliebt? Attackierst Du die Männer, streitest Du lieber mit ihnen als etwas anderes? Wenn einer mit Dir flirtet, willst Du ihn dann sofort heiraten und er rennt weg? Reagierst Du wütend oder verbittert auf Komplimente, und wenn ja, warum? Gehörst Du einer seltenen Religion an, die keine Ungläubigen als Partner zulässt? Hast Du einen Schnurrbart? Guckst Du böse? Stinkst Du? Kleidest Du Dich vorwiegend schwarz, braun, grau, schlammfarbig? Sprichst Du einen Dialekt, den niemand versteht? Hast Du einen grossen Bruder, der mit einer Kettensäge herumläuft? Gehörst Du einer politischen Bewegung an, deren verschrobene Ansichten den Leuten Angst einjagt? Hast Du seltsame Essgewohnheiten? Bohrst Du in der Nase, wenn Du mit jemandem sprichst? Zettelst Du im Ausgang Schlägereien an? Hast Du bildhübsche Kolleginnen, hinter denen Du Dich versteckst? Bist Du scheu? - Wahrscheinlich kannst Du die meisten Fragen mit "Nein!" beantworten. Lass Dich nicht hetzen in dieser Sache, nimm Dir Zeit. Lass Dir Zeit. Reflektiere Dich selbst, zweifle aber nicht an Dir deswegen. Es muss sich gut anfühlen. Es muss stimmen. Schick Dich nicht in eine Sache rein, bei der Dir nicht wohl ist.

JA

Lucid, stimme dir vollkommen zu.
Und ich wage hier mal eine Hypothese aus eigener Beobachtung: Was bei Männern die Kerben im Bettpofsten für das Selbstwertgefühl sind, sind bei Frauen eher der feste Freund oder die glückliche Beziehung...tendenziell gesprochen...also gilt nicht für alle...nämlich...usw.usf...

Wenn ich gewisse Paare sehe und erlebe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das Kriterium "etwas stimmt nicht mit mir" ein Hinderungsgrund für Beziehungen sein sollte.
Ich finde zudem wirklich schade, wie oft die Gleichung Beziehung = glückliches Leben beziehungsweise beziehungslos/beziehungsunlustig = Unglück und Misserfolg gemacht wird. Und zwar auch von sogenannten Fachleuten.
Aber vielleicht bin ich nicht ganz objektiv..

War bei mir auch so. Und kam und ging, als ich es am wenigsten wollte/brauchte.

Warum sollte das schlimm sein? Ein guter Freund von mir war mit 27 noch "Jungmann", schüchtern, introvertiert. Jetzt ist er glücklich und hat offensichtlich die Richtige gefunden. EIne Andere hat sich mit 14 ihrer Mutter anvertraut und gesagt: Dieses Jahr Weihnachten werde ich nicht als Jungfrau erleben. Alle meine Freundinnen hatten schon ihr erstes Mal. Sagte es und zwei Monate später war es geschehen, mit tiefer Enttäuschung und Imponiergehabe des "Beglückenden". Jetzt hat sie sich den Mädels zugewandt. Ich freue mich für sie - auch sie hat ihr Glück gefunden. Aber vielleicht wäre etwas Geduld doch angebrachter gewesen.
Alles wird gut im Leben - irgendwann! Man darf es nur nicht aus lauter Verzweiflung zwingen wollen.

Schlimm ist es sicher nicht. Ausser, du hast das Gefühl, dass du etwas verpasst hast bisher. Eine Freundin von mit hatte ebenfalls noch nie einen Freund (sie ist 22). Wenn du mit ihr in den Ausgang gehst, sieht sie überall potenzielle Kandidaten. Das ist meiner Meinung nach schlimm. Sie ist so verzweifelt auf der Suche, dass das jeden Mann abschreckt. Ihre Ansprüche sind dabei jedoch so hoch, dass kein Mann ihnen gerecht werden könnte.
Lass es einfach auf dich zukommen. Es passiert dann, wenn du es am wenigsten erwartest. ;)